CREEPING VENGEANCE - Fury unleashed
Label: Eigenproduktion
In der Schweiz gibts ja bekanntlich nicht nur Milka-Kühe, verschiedene Variationen von Schoggi, Rikola-Kräuterzuckerl, Käse-Fondü und DJ Bobo - das haben Anfang der 90er SICKENING GORE und SILENT DEATH eindrucksvoll bewiesen. Nachdem es seither verdächtig still in unserem Nachbarland geworden ist, scheint die Szene wieder langsam aufzubrodeln - mit CREEPING VENGEANCE ganz vorne dabei.
Obwohl sich das Quintett eindeutig dem alten, räudigen Death/Thrash verschrieben hat, sind die Parallelen zu BENEDICTION, die unsere Kollegen vom Mordor Zine ziehen, für mich nicht eindeutig nachvollziehbar - sicher, einige Passagen ähneln denen der Engländer zu ihren Anfängen ein wenig, aber sobald Loic mit seinem Gesang einsetzt, weiß man, dass man hier definitiv KEIN unveröffentlichtes Album der "alten BENEDICTION mit Dave am Mikro" in der Anlage rotieren hat; Außerdem könnte man BENEDICTION im Gegensatz zu CREEPING VENGEANCE BOLT THROWER-gleich mit einer Straßenwalze vergleichen, die sich langsam über alles hinweg wälzt, was sich ihr in den Weg stellt. CREEPING VENGEANCE jedoch verzichten großteils auf langsamere, rockige Passagen und prügeln sich meist im Uptempo knapp eine halbe Stunde durch sechs Songs hochqualitativen, technisch anspruchsvollen Death/Thrashs der Marke MASSACRA (Frankreich) oder alte MORGOTH, während Frontgrunzer Loic in Richtung Matt Burr (SICKENING GORE) ausschlägt - Kompliment!
Obwohl "Fury unleashed" aus Geldgründen in einem "Proberaumstudio" aufgenommen wurde, ist der Sound erstaunlich gut geworden - trocken, roh, "thrashig" eben, aber gut - bis auf die Gitarre, die etwas dünn klingt - besonders während der Soli schwächelt der Sound der zweiten Gitarre etwas.
An der Aufmachung hingegen gibt es aber wirklich absolut nichts auszusetzen - mehrseitiges Farbbooklet auf Glanzpapier, gepresste CD, einfach alles vom Feinsten. Wenn man nun beachtet, dass die Band aus vier Schülern und einem Student besteht, so sei es umso mehr hervorzuheben, dass die Band nicht nur ihr ganzes Talent (und davon hat sie eine Menge!) und Herzblut, sondern auch Geld in die Aufnahme gesteckt hat und meiner Ansicht nach mit "Fury unleashed" vollkommen zufrieden sein kann - nicht nur für ein "erstes Demo".
Für 12 EUR (Europa) / 20 CHF (Schweiz) inklusive Versand gehört das Teil auch euch - und glaubt mir, es ist jeden verdammten Cent wert!




6.5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 23.05.2002
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