IN FLAMES   SENTENCED   DARK TRANQUILLITY   TO/DIE/FOR  
16.09.2000 @ Alter Schl8hof

Bereits in Wien und Graz über die Bühne gegangen, durfte man auf den letzten Österreich-Auftritt der IN FLAMES & Support Tour in Wels gespannt sein. Hatte man doch von den Leuten, die auf den Konzerten zuvor waren, ausschließlich Positives über dieses Event vernommen... Umso unerfreulicher war es dann, dass wir den Sch8hof mit einer kleinen Verspätung erreichten und dann auch noch 20 Minuten an der Kassa Schlange stehen konnten, während drinnen schon die Post abging... Wie sollte es auch anders sein,
TO/DIE/FOR spielten gerade ihren letzten Song als wir den Schl8hof betraten. Was ich noch mitbekam war ein gefühlsbetonter, melodisch - melancholischer Herzschmerz Metal, an HIM erinnernd, doch (zum Glück) härter... Der Gig der Newcomer aus Finnland endete dann mit einem hämmernden Doublebass-Teil und einem zweistimmigen Gitarrensolo; schade, ich hätte gern mehr gesehen, aber was soll man machen... DARK TRANQUILLITY brachen nach kurzer Umbauphase mit ihrem, zugegebenermaßen stellenweise stark an IN FLAMES erinnernden, Material los, und das Publikum lies sich vollkommen gehen, doch leider wirkten die Musiker an diesem Abend ein wenig unsicher, vor allem der zweite Gitarrist hatte ständig Schwierigkeiten mit dem Gitarrensound, beim dritten Song fiel seine Klampfe sogar komplett aus, war aber nach einigen Minuten wieder einsatzbereit. Auch der Keyboardsound, anfangs viel zu laut, ging im weiteren Verlaufe des Gigs immer mehr unter und war schließlich nur noch zu erahnen, doch den Fans war´s egal, sie feierten den Auftritt von Anfang bis Ende ab... Etwas entspannter ging es schließlich bei SENTENCED zu, was der Stimmung aber keinen Abriß tat! Von "Ville, ville" und "Mikka, Mikka" Rufen begleitet betrat die des Lebens müdeste Band der Szene die Bühne. Der seit "Down" bei SENTENCED am Mikro tätige Ville Laihiala erinnerte mich an eine Mischung aus Peter Steele und Glenn Danzig, erledigte seinen Job auch mehr als zufriedenstellend. Die Songs umfaßten zu meinem Unmut nur das Spektrum der letzten 3 Alben, "Down", "Frozen" und "Crimson", nur zu gern hätte ich Material aus den älteren Tagen vernommen... Die Fans anscheinend auch, denn fast zwischen jedem Song tönten "Trooper, trooper" Rufe, doch Sentenced machten uns nicht die Freude und verzichteten auf ihr geniales Maiden Cover... Die "neuen" Songs kamen rockiger als je zuvor rüber, jedoch gingen hier und da die Gitarren völlig unter dem dumpfen Klang der Bass Drum und vom Bass unter. Ansonsten ein wirklich guter Gig der Finnen. Die Wartezeit zu
IN FLAMES wurde durch langweilige und schleppende Begleitmusik wirklich zur Bewährungsprobe... Doch dann begann der Endspurt des heutigen Tages: Begleitet von einer Lasershow und der Titelmusik von Austin Powers (!) starteten die smarten Schweden gleich mit dem Opener ihres neuesten Outputs, die Stimmung kochte von der ersten Minute an über... Witzig: Sänger Anders Friden vergaß gleich zu Beginn das Mikro einzuschalten, und fand dann den Schalter nicht... Dürfte aber keiner bemerkt haben, es fiel auch nicht stark ins Gewicht. Beim Titelsong "Clayman" waren die Crowdsurfer an ihrem Höhepunkt angelangt, die Security kam mit dem Massen der Surfer gar nicht mehr zurecht, vor allem als Anders die Audienz zum Stagediven aufforderte... IN FLAMES spielten einen wirklich souveränen Gig ohne Ausfälle und die Stimmung kochte von Beginn bis zum Ende. Wahnsinn! Das Material war wild gemischt, ältere Kracher wie "Episode666" und "Jotun" (welches allein schon die 320 Ösen Eintritt wert war) wechselten sich mit den neueren Nummern ab, es dürfte keiner der Fans enttäuscht worden sein... Vor dem letzten Song verabschiedeten sich IN FLAMES und meinten, daß es eine Ehre für sie war, in unserem wunderschönen Land zu spielen zu dürfen und, dass sie davon begeistert sind, wie viel "Metalheads" es bei uns gibt. Dementsprechend dankbar stieg die Stimmung beim letzten Song nocheinmal zum Höhepunkt, und nach dem Gig gab es sicherlich keinen, der unzufrieden den Heimweg antrat.

huma




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Beitrag vom 22.10.2000
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