MEGAHERZ   TWELVE AFTER ELF  
18.05.2000 @ Planet Music

Eines möchte ich doch mal vorweg klarstellen: Ich bin nicht wirklich ein Megaherz Fan. Mir kam Megaherz immer so vor wie eine billige Kopie von Rammstein, mit noch blöderen Texten. Und die Megaherz Fans habe ich für ur primitive, grölende Gnack-Wiesn-Prolos gehalten. Aber wie es der Zufall so will bin ich dann doch beim Konzert gelandet (wegen Twelve after elf) und stellte fest, daß ich meine Meinung revidieren muß. Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Die erste Band des Abends war HERZBLUT. Dazu fällt mir nur ein: grauenhafte Musik gepaart mit noch grauenhafteren Texten. Die nächste Band, STAHL, hat mir eigentlich musikalisch ganz gut gefallen, aber die Texte waren eine Katastrophe. Aber nun kommen wir mal zu etwas Erfreulichem: TWELVE AFTER ELF! Die vier Münchner Jungs spielen, lt. Eigendefinition, Alternative/Hardcore Metal. Die fetten, kantigen Gitarrenriffs erinnern mich aber mehr an Rammstein (oder eben Megaherz). Der Gesang von Sänger Jablonski ist aber viel tiefer, aber noch kein Gegrunze, und auf Englisch. Bereits nach einigen Stücken hatten sie das anwesende Publikum überzeugt und die Menschen in den ersten Reihen gingen gleich ordentlich mit. Die Stimmung beim Konzert war ein Wahnsinn und die vom Publikum geforderte Zugabe konnte leider nicht gegeben werden, da Twelve after Elf die Bühne für Megaherz räumen mußte.
Für MEGAHERZ war das Wien-Konzert der Abschluß ihrer über 20 Stationen umfassenden Tour, und deshalb gaben sie nochmal alles. Sie spielten die Highlights ihrer aktuellen CD "Himmelfahrt" wie z.B. "Menschmaschine", "Falsche Götter", "Tötet den DJ", "Ruf mich an", und natürlich wurden auch die alten und legendären Megaherz Hits wie "Herz aus Stein", "Miststück", "Jordan" und "Gott sein" gespielt. Zwischendurch gab's noch ein Geburtstagsständchen für 2 Konzertbesucher und ein mutiger weiblicher Megaherz Fan tauschte ihren BH gegen die Unterhose des Schlagzeugers.
Auch wenn der Wunsch des Wiener Publikums nach dem Stück "Schizophren" nicht erfüllt wurde, mußte ich mir doch eingestehen, daß es ein saugeiles, fast 3 Stunden lang dauerndes Konzert war. Allen die Megaherz aufgrund ihrer Texte (siehe "Tötet den DJ") für primitiv halten, kann ich nur zupflichten, aber Megaherz ist eine der genialsten Livebands, die ich je gesehen habe.



Stiga
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Beitrag vom 09.07.2000
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