POWERWOLF   GLORYHAMMER  
05.12.2019 @ Posthof

Knecht Ruprecht packte an seinem Tag die Rute aus und ließ die Ketten ordentlich rasseln und bescherte dem Linzer Publikum mit GLORYHAMMER und POWERWOLF einen unvergleichlichen Abend. Und wie sehr das Linzer Publikum nach dieser Art Musik ausgehungert ist, sollten beide Bands an diesem Abend erleben.

Bevor die beiden Intros für GLORYHAMMER ausklangen war der Saal schon brechend gefüllt und man merkte, dass das schon vor Monaten angekündigte „Sold Out“ für diese Show keine Panikmache oder ein Gerücht war, wie so bei manchem Konzert in Linz, um den Ticketverkauf etwas anzukurbeln. Dementsprechend wurde GLORYHAMMER auch beim Erscheinen lautstark vom Publikum begrüßt und der erste Song „The Siege Of Dunkeld (In Hoots We Trust)“ ging etwas unter. Lag aber wahrscheinlich auch daran, dass der Mischer die richtigen Knöpfe noch nicht gefunden hatte um Sänger Thomas Winkler aka Angus McFife die entsprechende Lautstärke zu verleihen. Just zum dritten Song wurde dann auch die Stimme hörbar und so konnte ein fulminantes Konzert abgefeuert werden. Die Songs der Band sind launige Mitgröhler im Stil von HAMMERFALL, RHAPSODY & Co und auch das Publikum wurde immer wieder entweder zum Mitsingen aufgefordert oder wie Florian aus Steyr während des Songs „Questlords of Inverness, Ride to the Galactic Fortress!“ zum Bier holen an der Bar abkommandiert.





Die Bar wurde kurzerhand zum Galatic Fortress umgewandelt! Etwas befremdlich kamen mir die Bühnenshoweinlagen herüber, sei es ein angedeuteter magischer Kampf zwischen Sänger und Keyboarder, natürlich ohne Blitze aus den Händen, oder der holprige Kampf um den Gloryhammer mit einem Ork. Wonach der Hammer nach dem Sieg in die Ecke geflackt wird und dort dann fast unbeachtete den Rest der Show herumlungerte. Irgendwie kam mir das so vor als ob man mit noch weniger Geld ein Remake des grottenschlechten Masters of The Universe auf die Bühne zaubern wollte. Warum Sänger Thomas Winkler, als gebürtiger Schweizer und von dem man weiß, dass er in Interviews ein akzentfreies Deutsch spricht, den ganzen Abend Englisch mit russischem Akzent mit dem österreichischen Publikum sprach, bleibt wohl auch ein Geheimnis des unendlichen Weltalls. Aber egal, die Musik kam gut rüber und heizte das Publikum so richtig auf für den kommenden Hauptact.





Setlist GLORYHAMMER:

(Into the Terrorvortex Of Kor-Virliath)
The Siege Of Dunkeld (In Hoots We Trust)
Gloryhammer
Angus McFife
The Land Of Unicorns
Questlords Of Inverness, Ride To the Galactic Fortress!
The Hollywood Hootsman
Goblin King Of The Darkstorm Galaxy
Hootsforce
Masters Of The Galaxy
Universe on Fire
The Unicorn Invasion Of Dundee
(The National Anthem Of Unst)


Nach kurzer Umbaupause und Aufziehen eines schwarzen Vorhanges mit dem POWEWOLF Logo wurde als Intro Ozzys „Mr. Crowley“ und „Lupus Daemonis“ eingespielt. Dann starteten POWERWOLF mit „Fire And Forgive“ ihre heilige Metal Messe. Atilla Dorn und seine Mannen zogen alle Register an diesem Abend und verbreiteten eine dermaßen geile Stimmung, die der Posthof schon lange nicht mehr gesehen bzw. gehört und erlebt hatte. POWERWOLF gaben alte wie neue Songs zum Besten und forderten das Publikum immer wieder zu Singspielen auf, bei denen so enthusiastisch mitgemacht wurde, dass es Attila teilweise nicht packte was hier heute abging. Beim Song „Stoßgebet“ kniete sich der halbe Saal hin und empfing die unheiligen Sakramente. Aber nicht nur Unheiliges und Heiliges wurde zelebriert! Selbstverständlich wurde auch der besonderen Auferstehung des Mannes am Morgen mit „Resurrection By Erection“ gehuldigt. Es kochte und brodelte im Linzer Posthof und als Attlia Dorn das Publikum aufforderte mit ihm die vier Teile des Mitsingens für „We Drink Your Blood“ zu üben, und diese gleich das komplette Paket ablieferten, übte er es so lange und laut, damit der kommende Freitag für diejenigen die arbeiten müssen ein ganz heiserer werden würde. Die Messe endete mit einer Spielzeit von über zwei Stunden und Songs wie „Sanctified With Dynamite“, „Coleus Sanctus“ und „Werewolves Of Armenia“, wobei letzterer mich immer daran erinnert, dass POWERWOLF die DSCHINGHIS KAHN des Metals sind!





Es war ein unglaublicher Abend im Linzer Posthof und auch die immer wieder gesagten Zugeständnisse von Attila Dorn, das Linz Metal wäre und komplett verrückt sei und sie so etwas noch nie erlebt hätten, wirkten weder aufgesetzt oder gespielt. Man hatte eher das Gefühl, dass es auch für POWERWOLF ein gelungener Abend war und das Attila und Falk Maria Schlägel die Bühne gar nicht mehr verlassen wollten. Unter immensen Zugabe-und POWERWOLF-Rufen gingen sie dann doch ab nicht ohne noch Mal kundzutun, was das für ein geiler Abend heute war.





Setlist POWERWOLF:

(Lupus Daemonis)
Fire And Forgive
Army Of The Night
Incense & Iron
Amen & Attack
Killers With The Cross
Demons Are A Girl´s Best Friend
Armata Strigoi
Stossgebet
Resurrection By Erection
Where The Wild Wolves Have Gone
Blessed & Possessed
Kiss Of The Cobra King
We Drink Your Blood
Lupus Dei
-
(Agnus Dei)
Sanctified With Dynamite
Coleus Sanctus
Werewolves of Armenia
(Wolves Against The World)

Und wie ich schon oben erwähnt habe erlebten die Anwesenden eine unvergleichlichen Abend mit zwei Spitzen-Bands die eine lang vergessene Stimmung in den Posthof zauberten. Man fragt sich nur warum so etwas nur einmal im Jahr geschieht. War dieser Abend auch nur ein Lückenfüller bei dieser Tour oder trauen sich die Veranstalter Linz und dessen Publikum in Sachen Metal und Rock nicht mehr zu? Es wäre wünschenswert wenn es da bald Mal ein Umdenken gäbe, denn vergleichbare Bands sind genug im ganzen Jahr unterwegs und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Management des Posthofes etwas gegen ausverkaufte Konzerte hat.


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Beitrag vom 13.12.2019
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