Wenn schon nix Großes mehr nach Linz kommt, so erfreuen wir uns weiterhin, kleinen aber feinen Veranstaltungen in der Stadtwerkstatt, die dieses Mal mit den deutschen Death Metal-Newcomern DEATHRITE und den Lokal-Grind-Matadoren DISTASTE zu einem heißen Abend einlud. Zu unserem Bedauern mussten bereits ein paar Tage zuvor ANDERWELT absagen.

Somit eröffneten DISTASTE nach 21:00 Uhr die Ballerei mit einer fetten und energischen Show, wie sie von den Jungs kennt und liebt. Armin brüllte wie eh und je, wurde aber immer wieder von Lukas, der ja vor ein paar Jahren von den Drums an die zweite Gitarre wechselte, stimmkräftig unterstützt und die Soundwand war sowieso brutal. Nach ein paar Nummern, die auch schon tatkräftig von den Fans abgefeiert wurden, begrüßte man mit einem lässigen „Seas“, dem ein nicht minder gemütliches „Prost“ folgte, die Leute in der Stadtwerkstatt und sägte sich sogleich weiter durchs Programm. Abgesehen davon, dass auf die EP „Todt“, die es auch als Tape gibt und Shirts, und „den ganzen Kack am Merch“, hingewiesen wurde, gab es nicht viele Worte, aber das war auch nicht nötig, denn das Material, das laut Angaben von Lukas im Herbst endlich Zuwachs in Form eines neuen Albums bekommt, sprach sowieso für sich. Für eine Grindcore-Truppe eher untypisch, ließ man sich sogar zu einer Zugabe hinreißen. Die war aber etwas Besonderes, denn diese war von Form von „Für Gott Und Gold“, das ja als Song von GODHATECODE quasi ein Cover ist, da aber Armin, Lukas und auch Phil das dort ja auch tätig waren, irgendwie ja dann doch ein Original. Aber egal, wie oder was, das Ding ging ebenso wie das andere Zeug durch die Decke und brachte nochmal Bewegung in den Saal. DISTASTE sind live einfach eine Bank und so hatten es DEATHRITE nach diesem Auftritt gewaltig schwer.



Setlist DISTASTE:

Vater
Unverteilung
Geld
Fäulnis
Grubenhunt
Diarrhetorik
You
Needs
In Denver Fliegt Man Gut Zu Fuss
Requiem Aeternam Dona Eis
Der Rattenfänger
Cowards
Maulpfaffen
Guter Ton
Kraken
Für Gott Und Gold (GODHATECODE)


Naja, Newcomer war jetzt nicht ganz die richtige Bezeichnung für DEATHRITE, denn die Sachsen haben bereits vier Alben am Start und existieren seit 2010, doch mit dem aktuellen Longplayer für den man Century Media gewinnen konnte, starten die Jungs zumindest erstmals so richtig durch. Und so dominierte „Nightmares Reign“ auch die Setlist der energischen Herren, die auch nichts anbrennen ließen und starteten gleich voll los. Zwar wurden die Zuschauer mit der Zeit etwas weniger, was aber auch an der späten Zeit gelegen ist und DEATHRITE halt einfach nicht den Heimvorteil genießen, doch die Leute waren sofort begeistert vom leicht thrashigen, mal flott, mal schwermütig gespielten Death Metal für den sich Sänger Tony viel Hall-Effekte auf seinen Gesang legen ließ. Auch er, gab nicht viel zu Protokoll, sondern konzentrierte sich auf seine fiesen Screams und gelegentliches Anheizen der Zuschauer, die sich aber nicht lange bitten ließen. So hinterließen DEATHRITE bei ihrem Debüt in Linz definitiv einen mehr als guten Eindruck und dürfen somit auch jeder Zeit wieder ihre Zelte hier in der Gegend aufschlagen.



Alles in allem wieder ein extrem lässiger Abend mit starkem Death und Grind, sowie der üblichen familiären Atmosphäre, die kleinere Konzerte in Linz sowieso immer zu einem Highlight machen, auch wenns mal mit der Mucke nicht so passen sollte, was in diesem Fall aber definitiv nicht der Fall war.

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