ABORTED   CRYPTOPSY   BENIGHTED   CYTOTOXIN  
15.11.2018 @ Arena

Was gibt es schöneres als ein Death-Metal Konzert in der Vorweihnachtszeit? Das dachten sich wahrscheinlich auch ABORTED, die im November ihre Hell over Europe II-Tour starteten. Mit im Gepäck waren CYTOTOXIN, BENIGHTED und CRYPTOPSY die den 3-Raum der Arena Wien ordentlich zum Kochen brachten.

Zum Auftakt gab es die sächsische Technical-Death-Metal Band CYTOTOXIN deren Songs sich um den Nuclear Holocaust drehen. Losgelegt wurde mit “Sector Zero” vom neuen Album “Gamaggeddon” welches durch schwere, schleppende Riffings und schräge Melodien besticht. Brutal tiefe Growls und schnelle Blast Beats durchzogen das Konzert und lockten so manchen weg von der Bar hinein in den stickigen Konzertraum. Nach fünf knackigen Songs wurde die Bühne jedoch schon wieder für den nächsten Act geräumt.

CYTOTOXIN Setlist:

Sector Zero
Frontier of Perception
Radiatus Generis
Plutonium Heaven
Chernopolis


Die französische Deathgrind Band BENIGHTED fackelte nicht lange und legte gleich mit Song „Jekyll“ los. In rasender Geschwindigkeit fegten die Songs dahin und brachten die Trommelfelle der Crowd zum Glühen. Spätestens beim Song „Necrobreed” vom letzten gleichnamigen Album gab es dann auch kein Halten mehr und es wurde gemosht und gepogt. Natürlich durften auch die neuen Songs von der im Oktober erschienenen EP “Dogs Always Bite Harder Than Their Master“ nicht fehlen und so gab es gleich im Anschluss den ersten Track „Martyr“ zu hören, der eine unglaubliche Energie entfesselte. Zum Abschluss wurde uns dann noch der Track “Experience Your Flesh” mit einem unglaublichen Tempo entgegen geblasen. Zerschmetternede Screams und harte Growls brachten den Saal noch einmal zum Beben bevor man sich in einer kurzen Pause wieder erholen konnte.

BENIGHTED Setlist:

Jekyll
Let the Blood Spill Between My Broken Teeth
Necrobreed
Martyr
Der Doppelgaenger
Teeth and Hatred
Collapse
Reptilian
Experience Your Flesh


Kurz darauf standen jedoch schon wieder die kanadischen Death-Metaler CRYPTOPSY auf der Bühne. Auch hier waren zu Beginn des Konzerts noch eher wenig Leute in dem kleinen Saal. Nichtsdestotrotz gab es bereits nach kurzer Zeit den ersten Cicle Pit und todesmutige Fans versuchten währenddessen ein Selfie zu schießen. In hypnotischer Weise schwang Sänger Matt sein prachtvolles Haar zum Track „Slit Your Guts” während aus der Anlage ultraschnelle Blast Beats schossen. Bei „Cold Hate, Warm Blood” konnte man dann kurzzeitig etwas aufatmen, zumindest bei den langsameren Passagen auf welche jedoch gleich wieder schnelles Geknüpple folgte. War zu Beginn des Konzertes der Saal noch halb leer, wurde es spätestens ab „Two-Pound Torch” vom letzten Album “Cyroptopsy” immer voller. Der Sound schien sich teilweise zu überschlagen und obwohl der Sänger mit seinem imposanten Auftritt teilweise an George Fisher (CANNIBAL CORPSE) erinnern lies kam doch vergleichsweise wenig Stimmung auf. Nachdem die letzte Veröffentlichung mit „The Book Of Suffering - Tome I“ schon etwas zurück liegt gab es mit „Fear His Displeasure” wenigstens etwas neues vom Nachfolger “Tome II“ zu hören. Danach gab es mit „Phobophile” eine kurze melodiöse Unterbrechung bevor wieder losgeknüppelt wurde. Gegen Ende brachten CRYPTOPSY mit der Aufforderung „Bang your fucking heads!“ dann doch noch das gesamte Publikum zum Schädeln und die Stimmung stieg erheblich an.





CRYPTOPSY Setlist:

Detritus (The One They Kept)
Slit Your Guts
Cold Hate, Warm Blood
Two-Pound Torch
Graves Of The Fathers
Fear His Displeasure
Phobophile
Sire Of Sin
Orgiastic Disembowelment


Bereits in der Pause sicherten wir uns einen Platz direkt an der Bühne und viele andere Fans folgten uns dabei. Schlagzeuger Ken Bedene saß bereits entspannt bei seinen Drums und machte den Soundcheck, während das Publikum bereits gespannt wartete. Währenddessen standen auch wir an der Bühne und tranken von unserem Bier als sich plötzlich ein Tscheche, der rechts neben uns stand, dazu entschloss, seine Beinprothese auszuziehen und diese auf die Bühne zu stellen. Anscheinend hatten nicht alle mitbekommen, dass es tatsächlich eine echte Prothese war, denn plötzlich fragte jemand „Can I drink my beer out of it“. Der Tscheche dachte wohl, dass es ein Joke war nickte und lachte, doch seine Augen wurden plötzlich groß, als der Typ tatsächlich sein Bier hinein goss und daraus trank. Spätestens jetzt hatte auch er gemerkt, dass die Prothese echt war und der Tscheche meinte nur „At least he asked nice“ und zog die feuchte Prothese wieder an.
Spätestes zum ersten Song “ Terror Vision” vom gleichnamigen neuen Album hielten sich die beiden aneinander fest um miteinander verbunden wild drauf los zu bangen. Die Stimmung im Saal war enorm und beim Track “Retrogore” war der Saal komplett voll und die Menge außer sich. Dies hatte jedoch auch zur Folge, dass einige Biere auf der Bühne verschüttet wurden und Sänger Sven de Caluwe während seiner Performance mit dem Fuß und einem Handtuch bewaffnet über die Bühne wischte, um die dort liegenden Steckdosen-Verteiler zu schützen.

Die Songs stammten überwiegend vom neuen Album “Terror Vision” und vom Vorgänger “Retrogore” und bereiteten den Besuchern am nächsten Tag mit Sicherheit höllische Nackenschmerzen. Beim Track „Termination Redux” holte sich Sven dann auch noch Unterstützung vom BENIGHTED Sänger Julien Truchan, was die Menge letztendlich vollkommen ausflippen lies. Einen weiteren Gastauftritt gab es dann auch noch beim übernächsten Song “A Whore D’oeuvre Macabre” von der neuen LP, bei welchem Grimo von CYTOTOXIN mitperformte. Nach ein paar älteren Scheiben neigte sich der Abend jedoch schon dem Ende zu und die meisten Fans hätten sich als Zugabe eigentlich “Whoremageddon“ gewünscht, was anscheinend nicht auf dem Plan stand. Stattdessen gab es zum Schluss dann “The Holocaust Incarnate” und die Fand wurden schweißgebadet aber glücklich in die Nacht entlassen.





ABORTED Setlist:

TerrorVision
Deep Red
Hecatomb
Retrogore
Farewell To The Flesh
Divine Impediment
Cadaverous Banquet
Termination Redux (with Julien Truchan from BENIGHTED)
Squalor Opera
A Whore D’oeuvre Macabre (with Grimo from CYTOTOXIN)
Exquisite Covinous Drama
Sanguine Verses (…Of Extirpation)
Threading on Vermillion Deception / The Saw and the Carnage Done
The Holocaust Incarnate


FOTOS + E-CARDS


Veronica de Groot

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Beitrag vom 10.12.2018
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