CAULDRON   MIST   EISENHAND  
07.10.2018 @ Kapu

Es ist doch immer angenehm, wenn man sich von einem Konzertabend nicht zu viel erwartet und dann anständig überrascht wird. So ist es mir am letzten Freitag in der KAPU Linz ergangen. CAULDRON war ja schon mal eine sichere Bank, aber von den beiden Support-Acts hatte ich mir nur kurz vorher schnell auf Youtube etwas angehört und mir gedacht "gar nicht so schlecht, aber vom Hocker reißt es mich nicht wirklich...".Aber zum Glück gibt es ja Bands die einen live dann mit Leichtigkeit überzeugen können.

Den Anfang machten EISENHAND. Der Fünfer aus Linz bietet geradlinigen Heavy Metal der sich hören lassen kann. Leider kam der Sound etwas wattiert und schwammig aus den Boxen, darum war Sänger Iron Herv eher schlecht als techt zu hören. Trotzdem kam das Ganze sehr gut rüber und es handelt sich bei EISENHAND um einen ungeschliffenen Diamant. Also etwas Schleifarbeit und ein besserer Mischer am Pult, dann wird das Liveerlebnis beim nächsten Mal sicherlich noch besser. Aber alles in allem war es schon die erste Überraschung für mich an diesem Abend.





Und dann wurde mit MIST die ganz große Wundertüte für mich geöffnet. Die Doom-Metal Band aus Slowenien, die aus vier Mädels und einem Herrn an der Lead Gitarre besteht, haben sich dem Doom mit einer ordentlichen 70er Rock Attitüde verschrieben. Sängerin Nina Spruk steht mit Ihrer Stimme keiner der angesagten weiblichen Retrorock-Röhren nach. Da können sich AVATARIUM, BLUES PILLS & Co schon mal anschnallen. Da zieht ein gewaltiger Nebel auf! Aber auch wenn Ema, die eigentlich die Rhythmussektion auf den sechs Saiten innehat, die Backing Vocals (oder auch mal die Lead Vocals) anstimmt, war verblüfft, dass man solche zwei Stimmen in einer Band haben kann. Die Musik von MIST ist düster und okkult angehaucht. Auch die großen Vorbilder hört man immer wieder raus. Wie zb. bei „Disembody Me“ das sehr an BLACK SABBATH (Band und gleichnamiger Song) erinnert. Es war ein einziger Genuss für meine Ohren und auch Augen (Bassistin Neža vor allem, die auch wie sie am Merch Stand bewiesen hat, lachen kann). Also es gibt sie immer noch, die Bands die dich von der ersten Sekunde in ihren Bann ziehen und verzaubern. Unbedingt anschauen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, diese powervolle Band live zu erleben. Im Dezember geben MIST noch zwei Konzerte in Graz und Klagenfurt.





Setlist MIST:

Delirium
The Offering
Ora Pro Nobis
Disemnody Me
Under The Night Sky
December
Ghoul
White Torch
Phobia
Free Me Of The Sun
Inan´


Das kanadische Trio CAULDRON stürmte dann kurz nach Mitternacht die Bühne. Mit ihrem neuen, im letzten September erschienenen Album „New Gods“ im Gepäck, gaben sie ordentlich Gas. Und laut waren sie auch, aber leider haben sie scheinbar den Mischer von EISENHAND verpflichtet, denn der glasklare Sound von MIST hat sich auch nach Abgang mit dieser Band wieder verabschiedet. Trotzdem war die Stimmung in der gut gefüllten KAPU am Höhepunkt und CAULDRON gaben ihr Bestes um das Publikum bei Laune zu halten. Trotzdem habe ich aufgrund der schlechten Soundqualität (die auch mit mehreren Positionswechseln meinerseits nicht besser wurde) oder weil ich immer noch so im Banne von MIST stand, nach einer guten Dreiviertelstunde das Konzert verlassen.





Ein wunderbarer Abend mit für mich einer großen Entdeckung und man hat gesehen, dass man auch Konzerte mit drei guten Bands um 14 € für Ticket realisieren kann. Weiter so Steel City Sorcery. Linz braucht mehr davon!


MadMax
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Beitrag vom 11.10.2018
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