ESKIMO CALLBOY   TO THE RATS AND WOLVES   NOVELISTS  
06.04.2018 @ Posthof

Die Konzerte, die Scharen von Metal Fans an den Wochenenden in den Posthof in Linz ziehen lassen, sind mittlerweile aus Gründen des Programmwechsels dünn gesät, umso verwunderlicher der Umstand, dass an diesem Abend gleich zwei Säle bespielt wurden. Einmal von den Norwegern KVELERTAK, die mit ihrem Hardcore Punk Black Metal eher das anspruchsvollere Publikum in den mittleren Saal zog und dann noch die Metal-/Trancecore Spaßtruppe ESKIMO CALLBOY, die mit zwei Vorbands die deutlich jüngere Schar in den großen Saal strömen ließ.

So teilte sich die Menge in der Mitte und ließ mich mit in den großen Saal zu den mittlerweile schon heftig am werkenden Franzosen NOVELISTS wandern. Technisch einwandfreier Metalcore mit aggressivem Groove sowie Gebrülle und Gegrowle von Fronter Matteo, der das Publikum zu fortwährenden Stroboskop-Einsätzen der Lichttechnik schon mitriss, ließ den Saal immer voller werden und erahnen, was später wohl bei ESKIMO CALLBOY los sein wird. Als sich dann der Vocalist ins Publikum stürzte und von dort aus inbrünstig den vorletzten Track abfeuerte, schnellten dann auch die letzten Handys der Zuschauerschaft in die Höhe. Zum Abschluss ertönten dann noch irritierende Gewehrsalven und passend dazu verabschiedete sich dann noch die Technik, was dem Sänger deutlich durchgeschwitzt, genug Zeit einräumte, ein paar dankende Worte zu verlieren und ihm mit Blick auf die im Hintergrund an der Technik werkenden Mitmusiker ein „As singer you never know what’s going on“ entfleuchen ließ. Ohne Verschnaufpause wurde dann noch mit flirrenden Gitarren durch den letzten Song gegrooved, während Matteo brüllte und schrie, während die Motivation der Franzosen schon merklich auf das abfeiernde Publikum übergeschwappte.





Dank der doch schon sehr frühlingshaften Temperaturen wurde sich dann vor dem Posthof eine Verschnaufpause gegönnt, bevor es dann auch schon wieder mit dem zweiten Support der Eskimos, den Landsleuten von TO THE RATS AND WOLVES losging. Die Truppe wurde schon öfter von den ESKIMO CALLBOYs auf Tour mitgenommen und die Routine war deutlich spürbar. Die sympathischen Essener feierten mit dem Publikum ihren Trancecore, es wurde gehüpft und gemoshed und die beiden Sänger Dixi Wu sowie Nico Sallach ließen ein Vocalgewitter auf die Menge hernieder, wobei auch jeder Zentimeter der Bühne genutzt wurde. Auch hier hieß es wieder Strobo-Alarm und durch Einsatz der typischen Elektro-/Techno-Samples in Verbindung mit rockenden Gitarren und treibenden Drum-Beats wurde die Meute vor der Bühne noch mehr angeheizt, wodurch die Aufforderung der Truppe, einen Circlepit zu bilden oder auch eine Wall of Death, ohne Zögern ausgeführt wurde. Schweißtreibend ging es durchs Set, nicht ohne unser österreichisches „Zipfer“-Bier zu loben oder ein Geburtstagsständchen für einen Mitarbeiter zwischendurch noch anzustimmen. Aber auch die Spielzeit von TO THE RATS AND WOLVES war leider begrenzt und so war nach acht Nummern bzw. dem Rausschmeißer „Anywhere For You“, bei dem wieder Singchöre von den beiden Frontern provoziert wurden, auch schon Schluss und die Bühne wurde für die heutigen Headliner vorbereitet.





Setlist TO THE RATS AND WOLVES:

Cheap Love
Blackout
Starting All Over
Wild At Heart
Riot
Prototype
Suburban Romance
Anywhere For You


Die nachfolgende Pause gestaltete sich etwas länger als zwischen den Vorgängerbands und so hatten alle genug Zeit, nochmal Bier nachzutanken, was sich bei manchen am dezenten Seegang gut bemerkbar machte. Aber es sollte beim Betreten den Saals sowieso so voll werden, dass die Chance umzufallen eher gering war.

Pünktlich um 10 Uhr wurde nach dem Einzug der sechs Burschen von ESKIMO CALLBOY auch sofort mit „The Scene“ vom gleichnamigen aktuellen Album eröffnet und man konnte nicht umhin zu bemerken, dass die Fanbase hier war um ausgelassen zu feiern! Die Tracks haben allesamt heftiges Mitsingpotential und die Elektrosamples tun ihren Rest zur Party. Das Augenmerk bei Gitarren und Bass liegt hier eindeutig nicht am Können, diese Instrumente rutschen aufmerksamkeitstechnisch in den Hintergrund, wohingegen die Beats der Drums, hinter denen ja bekanntlich Bachelorette-/Dschungelcamp-Teilnehmer David Friedrich sitzt, eine tragende Rolle spielen. Und ich brauche, glaube ich, nicht zu erwähnen, dass gerade bei den Gassenhauern „Party At The Horror House“, „VIP“ oder „Cinema“ die Menge tobte und sprang, was das Zeug hielt. Sushi und Sebastian machten ihren Job als Frontshouter perfekt und lieferten auch zwischen den Tracks einen Spruch nach dem anderen, wobei es nicht selten um die Frisuren der beiden Sänger ging. Und so ging es Schlag auf Schlag. Der Saal verwandelte sich immer wieder zu einer einzigen großen Party und Verschnaufpausen gab es nur kurz.





Das vorläufige Ende glaubte ihnen auch sowieso keiner und so ging es ohne Zugabe-Rufe gleich mit „Crystals“ ins Encore-Set. Bei „Best Day“ fehlte der im Originaltrack gefeaturete SIDO, dessen Rap-Sequenzen aber einwandfrei von Sebastian und Sushi übernommen wurden. Als aller letzten Track feuerten die Castrop-Rauxler dann noch „MC Thunder“ auf die Menge, dessen Refrain Zeile „I´m driving in a Cadillac, Cadillac And I don´t wanna give it back, give it back…“ noch lange in meinen Ohren nachhallte…





Setlist ESKIMO CALLBOY:

The Scene
My Own Summer
We Are The Mess
Shallows
Party At The Horror House
Back In The Bizz
VIP
The Devil Within
Banshee
Muffin Purper-Gurk
Cinema (SKRILLEX Cover)
Rooftop
Pitch Blease
New Age
Is Anyone Up
Calling
-
Crystals
Best Day
MC Thunder

Nach dem obligatorischen Fanfoto von der Bühne aus, verließen ESKIMO CALLBOY das rundum zufriedene Publikum, nicht ohne noch einige Bierdosen an die hartnäckige Fangemeide vor der Bühne zu verteilen. Ein gelungenes 3-er Paket an Bands wurde an diesem Abend geliefert, gerne wieder!

www.eskimocallboy.com
www.totheratsandwolves.com
www.novelistsofficial.com


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Catrine
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Beitrag vom 11.04.2018
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