SCHANDMAUL   KRAYENZEIT  
15.11.2017 @ Orpheum

Eigentlich hätten SCHANDMAUL anlässlich des Releases des neuen Albums "Leuchtfeuer" gemeinsam mit KRAYENZEIT im März auf Tour gehen sollen, aber das wurde aus gesundheitlichen Gründen auf November verschoben. Doch nun war es endlich so weit, dass die deutschen Mittelalter Rocker SCHANDMAUL sich auf den Weg zum Orpheum Graz machten, um dort vor gut gefülltem Haus für beste Stimmung zu sorgen.

Mit von der Partie waren bei dieser Tour die Baden-Württemberger KRAYENZEIT, die sich ebenfalls den Mittelalterlichen Klängen verschrieben haben und sind vielleicht einigen noch vom Mittelalterspektakel in St. Pölten, wo die Truppe vor drei Jahren begeistern konnte, in Erinnerung. Anlässlich des Releases vom neuen Album "Von Mond Und Schatten" schlossen sie sich SCHANDMAUL an, um den Leuten die neuen Songs zu präsentieren.

Ein großes Transparent mit dem Bandnamen prangte im Bühnenhintergrund, sonst wurde auf jegliche Deko verzichtet. Bei einem sehr gelungenen Intro kamen so nach und nach die Musiker auf die Bühne, und zuletzt stürmte Sänger Markus Engelfried, der als einziger altertümlich gekleidet war, nach vorne, und warf seine kraftvolle Stimme in die doch sehr große Menge an Zuschauern.





Um musikalisch eine mittelalterliche Stimmung zu erzeugen, trugen die beiden Damen Shir-Ran Yinon mit Geigenspiel und Jessica Kondermann mit der Drehleier die passenden Töne bei. KRAYENZEIT zeigten sich sehr motiviert und man bemerkte deutlich, wieviel Spaß ihnen dieser Gig machte. Vocalist Markus ließ immer wieder locker-flockige Ansagen vom Stapel, bedankte sich herzlichst beim SCHANDMAUL-Publikum, brachte die Leute zum Mitklatschen, Mittanzen, Mithüpfen und beim Song „Von Der Fahrt Übers Meer“ auch dazu, mit den Armen Wellenbewegungen zu erzeugen. Obwohl KRAYENZEIT vielleicht bis zu diesem Abend bei den meisten noch nicht so bekannt waren, konnten sie doch auf der ganzen Linie überzeugen. Und als sich die Baden-Württemberger nach dem vom Bandnamen abgeleiteten Titel „Krayenzeit“ von der Bühne verabschieden wollten, gab es lautstarke Zugabe-Rufe, die bereits nach kurzer Zeit mit den Worten „Habt ihr noch ein Mal Lust zu eskalieren“ und dem Abschlusstrack „Wir Sind Die Sünde“ erfüllt wurde. KRAYENZEIT hinterließen definitiv ein sehr positiven Eindruck und viele neue Fans, was der Truppe hoffentlich die Entscheidung erleichtert, bald einmal nach Graz zurückzukehren.





Setlist KRAYENZEIT:

Krähenkönigin
Spieglein, Spieglein
Tenebra
Von Der Fahrt Übers Meer
Am Leben
Ikarus
Fegefeuer
Krayenzeit
-
Wir Sind Die Sünde


Das KRAYENZEIT-Transparent wurde abgenommen und dahinter erschien ein Vorhang mit dem SCHANDMAUL-Logo und dem Bandnamen. Als es dunkel wurde, betraten bei einem mit Donnergeräuschen unterlegten Intro Sänger Thomas Lindner und drei Damen die Bühne, aber bereits beim ersten Song fiel der Vorhang und es wurde der Rest der Band sichtbar. Danach ging Thomas erst einmal auf die Konzert-Verschiebung und die Veränderung in der Band ein. Die Verschiebung geschah aus gesundheitlichen Gründen, was ihn dazu veranlasste, den Wert von Gesundheit noch einmal extra zu betonen. Und dass Anna Katharina Kränzlein nicht mehr mit von der Partie war, wurde als deren Entscheidung erklärt. Als Ersatz engagierte man gleich zwei Damen, nämlich Jessica Kondermann von KRAYENZEIT an der Drehleier und Saskia Forkert von der Folk Band GANAIM als Geigerin, als weibliche Verstärkung zu Birgit Muggenthaler-Schmack, die wie immer ihrem Dudelsack und ihren Flöten gelungene Töne entlockte. Optisch hatte die Band nicht viel Folkiges an sich, aber die Herren an den Saiteninstrumenten präsentieren sich in speziellen, mit dem SCHANDMAUL-Logo bedruckten Lederhosen und Trachtenhemden.





Sänger Thomas plauderte zu allen Songs ausführlich aus dem Nähkästchen und reagierte auch immer wieder auf Zwischenrufe aus dem Publikum. Ein Ausflug in den Fotograben zum Händeschütteln kam besonders gut an. Die Leute gingen von Anfang an begeistert mit und klatschten was das Zeug hielt, und bei den Refrains wurde immer fleißig mitgesungen. Thomas brachte das Publikum auch zum Kanon-Singen, wobei die Leute in drei Gruppen aufgeteilt wurden, und zeitversetzt „Bruder Jakob“ aus den Kehlen erschallte.

Die Setlist war gut durchgemischt, wobei der Fokus natürlich auf dem „Leuchtfeuer“-Album lag. Als ein Keyboard in die Mitte der Bühne geschoben wurde und Thomas das Lied „Euch Zum Geleit“ anstimmte, wurde es mucksmäuschenstill im Saal, und viele hatten beim Zuhören Tränen in den Augen. SCHANDMAUL schufen mit diesem Lied etwas für die Ewigkeit, und mittlerweile wird es vermutlich auch oft bei Begräbnissen gespielt. Es folgte noch ein zweiter sehr ruhiger Titel namens „Tjark Evers“ vom neuen Album, der ebenfalls das Thema Tod beinhaltete, und dabei strichen dicke Nebel wie Wellen über die Bühne.

Danach standen wieder fröhlichere Klänge auf dem Programm und bei Walpurgisnacht ging die Post ab, sodass man sich wirklich wie auf dem Blocksberg vorkam. Anschließend verließ man die Bühne, aber durch laute Zugabe-Rufe ließ sich SCHANDMAUL gerne zurückholen, und es wurden noch ein paar Lieder zum Besten gegeben, wobei vor allem „Dein Anblick“ ein absolutes Highlight war, weil der ganze Saal lautstark mitsang.





Setlist SCHANDMAUL:

Vor Der Schlacht
Hofnarr
Leuchtfeuer
Lichtblick
Tröte-Mitgift-Potpourri
Kaspar
Bunt Und Nicht Braun
König
Euch Zum Geleit
Tjark Evers
Der Pakt
Der Teufel...
Teufelsweib
Vogelfrei
Drachentöter
Walpurgisnacht
-
Sturmnacht
Herren Der Winde
Dein Anblick
-
Der Spion
Willst Du


Auch wenn noch ein paar Leute im Orpheum Platz gehabt hätten, so war dieser Abend doch ein mitreißendes Erlebnis, und man kann nur hoffen, dass SCHANDMAUL auch auf den weiteren Tourneen immer einen Abstecher nach Graz machen. Genug begeisterte Fans gibt es auf jeden Fall in der Mur-Metropole!

Websites:
www.schandmaul.de
www.krayenzeit.de


FOTOS + E-CARDS


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Beitrag vom 05.12.2017
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