BLACK STAR RIDERS   BLACK MARIAH  
23.11.2017 @ Posthof

Da mir zur Ohren gekommen Ist, dass zwei Tage vorher in Wien nur ca. 100 Leute zum BSR Konzert gekommen sind, war ich kurz überrascht, was sich rund um den Posthof, eine halbe Stunde vor Beginn, so abspielte! Der Überraschung folgte die Ernüchterung, als ich sah, dass auch Alfred Dorfer im mittleren Saal gastierte. Der große Saal war schon wohlweislich in der Hälfte abgetrennt und so verloren sich die ca. 80 Besucher nicht so ganz im großen Raum.

Bei der Vorband BLACK MARIAH aus Wien wäre es aber ratsam gewesen die Abtrennung gleich nach der Bühne einzurichten. Was da als Support gekasperlt hat, spottet jeder Beschreibung. Den Support Act hat die Band ja scheinbar nur bekommen, da der Sänger mit irischen Wurzeln ein Freund und der Tätowierer von Ricky Warwick ist. Na hoffentlich tätowiert er besser als er singt, ansonsten landet er bald unter der Brücke, wo er auch scheinbar den Rest der Band kurz vor dem Gig getroffen hat. Drei Gitarristen, die zusammen nicht lauter waren als damals Marylin Monroe auf der Ukulele. Was aber auch nicht schlecht war, da das erste Solo klang, als ob wer die sechs Saiten gerade stimmt und aber nicht weiß wie es geht! Auch wusste keiner der Bandmitglieder, wann eine Nummer zu Ende ist. Der eine hörte auf, der andere fiedelte noch ein Weilchen und der Drummer war sowieso ständig außer Takt. Nach einem verunglücktem Cover von MEGADETH’s „Symphony Of Destruction“, dass das Publikum zu gemeinsamen Fremdschämen zwang, verließ ich fluchtartig den Saal. Also mal ehrlich, wenn man die Chance hat eine Band wie BSR zu supporten, dann sollte man wenigstens einmal miteinander proben, damit man wenigstens seine Einsätze bzw. das Ende der Songs kennt. BLACK MARIAH haben es fast geschafft auch die paar Leute die gekommen sind noch vorzeitig zu vertreiben. Vielleicht sollten sie den Namen angesichts des Dargebotenen in JESSAS, MARIAH & JOSEF umwandeln. Ich kann mich (und nicht nur ich) nicht erinnern jemals etwas Schlechteres auf einer Bühne gesehen habe.





Dafür gaben dann die BLACK STAR RIDERS ab ca. 21 Uhr dann alles und bügelten das gerade Erlebte ab der ersten Nummer („All Hell Breaks Loose“) faltenfrei raus. THIN LIZZY-Legende Scott Gorham und seine Jungs versprühten eine Spielfreude, die man heutzutage nur mehr selten erlebt. Da wurde purer Rock´n‘ Roll geboten ohne jeglichen Schnickschnack und man hielt sich auch nicht lange mit Reden und Begrüßungen, bis auf eine kurze Ansprache Warwicks, auf. Das gut 90 Minuten lange Programm bestand großteils aus den eigenen drei Alben. Von THIN LIZZY befanden sich nur zwei Songs in der Setlist. Auch vom dritten und meiner Meinung nach schwächsten Album „Heavy Fire“ wurden einige Songs wiedergegeben und ich muss sagen live kommen sie um einiges kerniger rüber als auf dem Album. Leider wurde auf „Heavy Fire“ auf das geniale Double Lead Gitarrenspiel Großteils verzichtet, aber das macht die BSR eigentlich aus und bringt auch immer wieder das Publikum zum Auszucken.





Neuzugang Chad Szeliga, der 2017 Jimmy DeGrasso an den Trommeln ablöste, durfte dann auch noch sein Können zeigen. Zum Glück aber nur kurz und dieses Drumsolo war eigentlich der Auftakt zum Finale mit dem grandiosen „Kingdom Of The Lost“. Diese Nummer ist, wie ein Freund von mir richtig bemerkte, eine der besten THIN LIZZY Nummern, die THIN LIZZY nie geschrieben hat! Bei den stark irisch angehauchten Double Leads wartet man, dass jede Sekunde im Hintergrund Michael Flatley hereintänzelt. Nach dem ebenso grandiosen „Bound For Glory“ bekam das Publikum dann noch „Whiskey In The Jar“ serviert und mit diesem Klassiker verließen die BLACK STAR RIDERS unter johlendem Applaus und ohne nochmal für eine Zugabe zurückzukommen die Bühne.





Setlist BLACK STAR RIDERS:

All Hell Breaks Loose
Finest Hour
Heavy Fire
Testify Or Say Goodbye
Soldierstown
Before The War
Dancing With The Wrong Girl
Hey Judas
When The Night Comes In
Cold War Love
Bloodshot
Jailbreak (THIN LIZZY)
Ticket To Rise
Blindsided
The Killer Instinct
Kingdom Of The Lost
Bound For Glory
Whiskey In The Jar (Cover)

Leider war damit dieser „fast perfekte“ Gig dann wieder zu Ende. Fast perfekt deshalb, da ich und viele andere auch der Meinung waren, dass ein bis drei THIN LIZZY Klassiker, so wie es auch bei früheren Konzerten der Fall war, diesen Gig zu diesem Prädikat geholfen hätten. Speziell als Zugabe hätten „The Boys Are Back In Town“, „Emerald“ oder „Cowboy Song“ dem Publikum, jetzt in völliger Sing- und Feierlaune, bestens in den Kram gepasst. Trotzdem war es wie immer eine Freude BSR zuzuhören und zuzusehen und man kann nur hoffen, dass sie trotz der geringen Besucherzahlen auf ihrer nächsten Tour wieder auch in Österreich Halt machen!


www.blackstarriders.com
www.facebook.com/blackmariahmusic


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Beitrag vom 28.11.2017
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