ANATHEMA   ALCEST  
21.10.2017 @ Simm City

Mehr als ein Vierteljahrhundert haben die britischen Progressive Rocker ANATHEMA bereits auf dem Buckel, aber noch immer nicht die Freude am Musik schreiben und Touren verloren.

So gibt es ein neues Album mit dem Titel „The Optimist“ und dazu eine ausgedehnte Tour, die die Briten auch nach Wien in die Simm City führte. Begleitet wurden ANATHEMA bei dieser Tour von den Shoegaze-Klangzauberern ALCEST, die eine optimale Ergänzung zum Mainact darstellten. Deren letztes Album „Kodama“ war zwar nicht mehr so taufrisch, aber das sollte sie nicht hindern, einiges daraus zu präsentieren.

Beim Betreten des Saals strahlte einem bereits das beleuchtete ALCEST-Logo von der Bühne entgegen, und es waren zusätzliche Scheinwerfer aufgestellt, die den ohnehin schmalen Platz für die Support-Band noch weiter einschränkten, und das Drumset von Winterhalter beinahe an den vorderen Bühnenrand drängten. Als es dunkel wurde und ALCEST beim Intro so nach und nach aus dem Nebel auf die Bühne traten, wurden die Franzosen vom bereits sehr zahlreichen Publikum begeistert empfangen. Eine grandiose Stimmung, die bis zum Schluss anhalten sollte.






Zum Start gab es den Titeltrack von der neuen Scheibe „Kodama“, der genauso enthusiastisch entgegengenommen wurde, wie die darauf folgenden, älteren Songs. Zum Glück hatten ALCEST eine ganze Stunde Spielzeit, sodass doch vieles aus dem musikalischen Schaffen präsentiert werden konnte. Nachdem ich bei meinem letzten Besuch in der Simm City ein Sound-Fiasko miterleben musste, hatte ich für diesen Abend diesbezüglich einige Bedenken, doch die waren unbegründet, denn jedes Gitarrenriff kam glasklar herüber. Vocalist Neige bedankte sich immer wieder beim Publikum für die gewaltige Stimmung, und als die Musiker beim mittlerweile traditionellen Abschlusstrack „Délivrance“ nach und nach die Bühne verließen, war das Bedauern unter den Leuten sehr groß, dass es nicht noch mehr zu hören gab.





Setlist ALCEST:

Intro (Onyx)
Kodama
Là Où Naissent Les Couleurs Nouvelles
Oiseaux De Proie
Eclosion
Autre Temps
Percées De Lumière
Délivrance


In einer halbstündigen Umbaupause wurden die Zusatz-Scheinwerfer und das Backdrop entfernt, hinter dem eine große Videowall erschien, ein gewaltiges Keyboard/Percussion-Set sowie die Drums im Hintergrund von der Verhüllung befreit, und ein weiteres Keyboard im Vordergrund aufgestellt. Als es dunkel wurde, erschienen während eines ausgedehnten Intros Filmsequenzen auf der Videowall, und Danny Cavanagh stellte sich mit Kopfhörern ausstaffiert und in die Hosentaschen gesteckten Hände an den Bühnenrand, und starrte ohne jegliche Mimik Richtung Publikum, das fleißig beim Intro mitklatschte. Nach einer Weile erschienen auch die beiden weiteren Cavanagh-Brüder sowie die restlichen Musiker von ANATHEMA, die allesamt wärmsten empfangen wurden. Man startete gleich einmal mit dem neuen Song „San Francisco“, und die Reaktionen darauf waren bestens. Ein paar weitere Titel von „The Optimist“ fanden sich auch noch im Set, aber sonst wurde auf Bewährtes gesetzt, so zeigte sich das Publikum äußerst textsicher beim Mitsingen.





Auf der Bühne waren in erster Linie Vincent Cavanagh und die reizende Lee Douglas für den Gesang verantwortlich, die manchmal abwechselnd und dann wieder gemeinsam die Lyrics zu den angenehmen Melodien beisteuerten. Vincent präsentierte sich als wahrer Allrounder, und wenn er nicht vorne Gitarre spielte, schlug er bei der Keyboard-Anlage im Hintergrund in die Tasten. Auch Danny ließ zwischendurch die Gitarre los um auf dem Keyboard im Vordergrund zu spielen. Dabei zeigte er sich sehr fotoscheu und hielt sich immer wieder die Hand vors Gesicht – ein etwas seltsames Verhalten für einen Musiker.
Aber den Leuten gefiel was sie hören und sahen, und das war schließlich das Wichtigste, und so konnten Fans und Band ein gemeinsames Fest der Musik feiern.





Setlist ANATHEMA:

Love On A Real Train
San Francisco
Untouchable, Part 1
Untouchable, Part 2
Can’t Let Go
Endless Ways
The Optimist
The Lost Song, Part 3
Barriers
Pressure
Dreaming Light
Lightning Song
A Simple Mistake
Closer
--
Firelight
Distant Satellites
Springfield
Back To The Start
Fragile Dreams


www.anathemamusic.com
www.alcest-music.com



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Beitrag vom 03.11.2017
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