THE VISION BLEAK   NOCTE OBDUCTA   SAILLE  
04.10.2017 @ Viper Room

Im April 2016 spielten THE VISION BLEAK im Wiener Escape noch vor der Veröffentlichung des neuen Albums „Into The Unknown“ auf, und konnten dabei restlos begeistern. Darauf folgte eine Europa-Tour als Support von PAIN, doch dem nicht geung, die Herren wollten es nochmal wissen und trumpften erneut als Headliner in Österreich auf.

Es war noch erschreckend leer, als die Opener SAILLE zu spielen begannen. Zum Glück änderte sich das rasch, und nach wenigen Minuten konnten sich die Belgier über eine erkleckliche Anzahl Zuschauer freuen. SAILLE verfolgen in musikalischer Hinsicht seit neun Jahren den Weg des Symphonic Black Metals und waren in letzter Zeit auch öfter live zu erleben. Vor der kleinen Bühne standen seitlich große Transparente, hinter dem Drumset ein schönes Backdrop, und ein metallener, glänzender Mikroständer mit einem geschwungenen „S“ sorgten für optische Umrahmung. Akustisch gab es nach einem kurzen mystischen Intro ein sehr abwechslungsreiches Musikprogramm aus heftigem Black Metal, der auch sehr melodische Parts beinhaltet. SAILLE brachten ein gemischtes Set aus den Jahren ihres musikalischen Schaffens zu Gehör, wobei der Fokus auf dem neuen, bereits vierten Album „Gnosis“ lag. Sänger Xavier De Schuyter war stimmlich in bester Form und growlte was das Zeug hielt sowie verblüffte mit deutschen Ansagen. Dem Publikum gefiel der Auftritt der Belgier jedenfalls sehr gut, und SAILLE konnten sich über viel Beifall und Begeisterungsschreie freuen, und so manch neu gewonnener Fan stürmte nach dem Gig den Merchstand, um die erworbenen Werke danach auch gleich noch signieren zu lassen.





Setlist SAILLE:

Benei Ha´elohim
Pandaemonium Gathers
Emerald
Walpurgis
Fhtagn
Maere
Prometheus
Haunter Of The Dark


Bei NOCTE OBDUCTA sorgten ein paar auf die Monitore aufgeklebte Räucherstäbchen für atmosphärische olfaktorische Untermalung, während die bleich geschminkten Musiker beim etwas eigenwilligen, aber doch sehr angenehmen Intro Aufstellung nahmen. Nachdem NOCTE OBDUCTA während ihres mehr als 20jährigen Bestehens zwölf Platten veröffentlichten, konnte für das Set aus dem Vollen geschöpft werden, wobei jedoch in erster Linie das neue Album „Totholz“ vorgestellt wurde. Trotz der langen Bandgeschichte waren Live-Gigs eher eine Seltenheit, und außerhalb Deutschland gab es sowieso kaum welche. Dennoch haben NOCTE OBDUCTA auch in Österreich viele Fans, und davon drängten sich so einige vor die Bühne, um endlich einmal die Werke live genießen zu können. Die einzelnen Tracks wiesen sehr viele experimentelle Rhythmuswechsel und Klänge auf, aber genau das macht den besonderen Reiz an der Musik der Deutschen Avantgarde Black-Metaller aus, und dafür werden sie von den Fans verehrt. Sänger Torsten gab sich nicht minder abwechslungsreich und sorgte mit launigen Ansagen für den einen oder anderen Lacher, was im starken Gegensatz zu den ernsthaften Klängen stand. Das Publikum überschlug sich fast vor Begeisterung, und es wurde gebangt und gejubelt was das Zeug hielt. Diese Reaktion wird hoffentlich der Band die Entscheidung erleichtern, wieder einmal nach Österreich zu kommen!





Setlist NOCTE OBDUCTA:

Intro
Niemals Gelebt
Es fließe Blut
Trollgott
Anis
Die Pfähler
Töchter Des Mondes
Solange Euer Fleisch Noch Warm Ist
Liebster
Am Waldrand
Braineaters (MISFITS)
November/Und Pan Spielt Die Flöte


Dann wurde ein Behälter mit einem efeuumrankten, beschädigten Grabkreuz und einem Totenkopf oben auf in die Mitte des Bühnenrandes gestellt, dahinter ein Mikroständer aus Holz mit Efeudeko und die ganze Szenerie in Nebel gehüllt. Bei einem kurzen Intro betraten THE VISION BLEAK die Bühne und starteten ohne große Umschweife den Raum mit druckvollen Rhythmen zu füllen, die von wunderbaren melodischen Einlagen ergänzt wurden. Die Musiker waren düster geschminkt, und die beiden Masterminds Schwadorf und Konstanz verstärkten sich für diese Tour nicht nur mit männlicher Begleitung, denn auf einem bereitgestellten Hocker nahm eine hübsche Dame namens Aline Deinert Platz, die zusätzlich mit ihrer Geige verzauberte. Konstanz ließ seine wunderbar tiefe Stimme zu den mitreißenden Rhythmen erklingen, was dem Ganzen zusätzlich eine gespenstische Stimmung verlieh. Natürlich stand der Abend unter dem Motto „Into The Unknown“, aber es wurden auch Songs aus früheren Werken präsentiert. Bereits von Anfang an herrschte Begeisterung pur im Publikum die zu keiner Sekunde abebbte. Manch einer ließ die Mähne rotieren und wer das nicht schaffte, der riss einfach am Ende der jeweiligen Songs die Hände hoch und brüllte was das Zeug hielt.
Auch die Zugabe-Rufe am Ende des geplanten Sets waren extrem laut, und bei „Kutulu“ sangen trotz des schweren Textes alle eifrig mit. Nach „Lone Night Rider“ war dann endgültig Schluss, und nur schweren Herzens verließen die Zuschauer den Raum.





Setlist THE VISION BLEAK:

Spirits
Form Wolf To Peacock
Night Of The Living Dead
Carpathia
Into The Unknown
Descend Into Maelstrom
I Dined With The Swans
The Kindred Of The Sunset
Deathship Symphony
Whine Of The Cemeteriy Hound
By Our Brotherhood
-
Kutulu
Lone Night Rider

Auch wenn noch ein paar Leute im Viper Room Platz gehabt hätten, so war dieser Abend doch ein erinnerungswürdiges Ereignis. THE VISION BLEAK erkannten aber ganz sicher, dass sie in Österreich immer wieder gern gesehen werden, und hoffentlich bald wieder einmal die Leute auf ihre Friedhofstour mitnehmen!


Weblinks:
www.facebook.com/thevisionbleak.official
www.facebook.com/Nocte-Obducta-189142951148369
www.facebook.com/saillemetal



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Beitrag vom 31.10.2017
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