DARKFALL    IRDORATH   SEDUCED   PROLL GUNS   ÆQUINOX  
08.09.2017 @ Orpheum

DARKFALL riefen seit Wochen zur Release Show anlässlich des Erscheinens des neuen Albums „At The End Of Times“. Viele folgten dem Ruf, sodass sehr bald das „Sold Out“ bekanntgegeben werden konnte. Der Abend fand im kleineren Saal des Grazer Orpheums statt, der mit guter Akustik das passende Ambiente für die auftretenden Bands war. Schließlich bestritten DARKFALL nicht alleine das Programm, sondern wurden von vier weiteren Bands unterstützt.

Den Beginn machten bereits um 17:50 Uhr ÆQUINOX, und trotz der frühen Uhrzeit fanden sich bereits einige ein, um den rockigen Klängen der Truppe rund um die charmante Sängerin Caro zu lauschen. Die Musik hatte eine sehr ruhige Ausstrahlung, und erzeugte durch viel Keyboard-Unterstützung eine sehr angenehme Atmosphäre. Caro stand ganz ruhig auf der Bühne, ließ immer wieder ihre klare, etwas höhere Stimme einfließen, und von ihr kamen auch mehrere Ansagen, wobei sie in einer betonte, wie groß die Freude über die doch schon vielen Besucher zur sehr frühen Stunde war. Irgendwie entstand beim Auftritt der Truppe so ein richtiges 70er-Jahre Feeling, das die ganze Zeit hindurch anhielt, und von dem sich das Publikum sehr gerne einfangen ließ. ÆQUINOX hinterließen einen sehr positiven Eindruck und empfahlen sich an diesem Abend wärmstens für weitere Gigs.





Setlist ÆQUINOX:

Desert Treasure
Circle
Two Heart
Ballade
Too Many


Rasch wurde umdekoriert, und die vielen Knochen am Mikroständer sowie die zwei Stühle auf der Bühne verrieten den Insidern bereits, dass nun Rock’n`Western Roll am Programm stand. Die PROLL GUNS legten bereits zwei Wochen zuvor am Kaltenbach Open Air einen umjubelten Auftritt hin, und wurden auch an diesem Abend im Orpheum freudig empfangen. Mittlerweile war es auch voller im Saal, und als die Salzburger Cowboys in ihren abgerissenen Klamotten zu spielen begannen, gingen gleich viele zu den erdigen rockigen Klängen ordentlich ab. Aber wie man weiß sind die Western-Freaks nie alleine unterwegs, und als die beiden Saloon Girls ihren Platz auf den bereitgestellten Stühlen einnahmen, und zur Musik laszive Tänze aufführten, wurden bei so manchem männlichen Zuschauer die Augen immer größer. Bei insgesamt zwei Tracks kamen die Mädels auf die Bühne und beim zweiten Mal ließen sie auch einige Hüllen fallen, sodass die Worte „PROLL“ und „GUNS“ auf den Höschen sichtbar wurden. Ist halt die Frage, wieviele zu dem Zeitpunkt noch auf die Musik achteten, aber auf jeden Fall war der Gig der PROLL GUNS erneut ein voller Erfolg.





Setlist PROLL GUNS:

Troublemaker
Bloody Gallows
From Texas To Hell
Rodeo Night
The Revolver
Deathlist
Horseflesh BBQ


Die Knochen wurden dann wieder von der Bühne geräumt, und als nächstes standen deutlich ernstere Themen und härtere Klänge auf dem Programm. Die Grazer Black Death Metal Band SEDUCED konnte bereits viele Fans gewinnen und so war der Saal gut voll, als vier der fünf Herren schwarz gekleidet mit Hemden und goldfarbenen Krawatten auf der Bühne erschienen, wobei das Outfit im krassen Gegensatz zu den zwar nicht allzu rasanten, aber doch sehr brutalen Rhythmen stand, die immer wieder von teilweise tiefen, dann wieder hohen Vocals untermalt wurden. Viele nickten mit geschlossenen Augen mit, aber so mancher ließ auch die Mähne kreisen, und am Ende jedes Titels erklang begeisterter Beifall. SEDUCED verpacken seit vielen Jahren anti-religiöse Themen in Musik, und so war für Insider das Hantieren mit einer Burka nicht unbedingt verwunderlich. Für so manchen der die Band nicht so gut kannte, mag dies ein bisschen befremdlich gewirkt haben, aber SEDUCED wollten damit ausdrücken, dass sie Unterdrückung im Namen jedweder Religion einfach ablehnen. Stellt sich halt die Frage, inwieweit es gut ist, wenn Musiker solche Statements in ihre Gigs einbauen, aber solange diverse Black Metal Bands Schwarze Messen auf der Bühne feiern, muss auch das problemlos durchgehen.





Setlist SEDUCED:

Vorhöllensymphonie
Automatic Execution
Between The Shadows
In Your Blue Eyes
The Glorious Proclamation
Obscured Nightmares
Discarding The Mask
Teufelseintreibung
Taste Of Wine
Burning Skies


Keine Schwarze Messe plante die nachfolgende Band, aber die düster bemalten Gesichter und die schwarz verschmierten Arme wiesen schon mal in Richtung Black Metal. Allerdings sind die Kärntner IRDORATH auf der härteren Schiene unterwegs, und mixen seit 2005 Black mit Thrash Metal, wodurch nach dem opulenten, orchestralen Intro sehr kraftvolles Material mit zwischendurch eingestreuten kurzen melodischen Einlagen ertönten. Dazu ließ Sänger Markus extrem tiefe, kratzige Vocals verlauten, und wenn einmal nicht gesungen wurde, ließen alle vier Musiker die Mähne kreisen, was besonders beim Drummer Thomas verblüffte, der aber trotzdem nicht aus dem Takt kam. Davon ließen sich auch die zahlreichen Besucher gerne anstecken, und bald sah man mehrere Mähnen fliegen. Auch für IRDORATH war dieser Abend ein Album-Release-Gig, und ca. die Hälfte des Sets bestand aus Nummern von der neuen Platte „Denial Of Creation“. Dieses Album war natürlich auch am vor dem Eingang aufgebauten Merch-Stand käuflich zu erwerben, und wie ich beobachten konnte, dürften die Umsätze nicht so übel gewesen sein.





Setlist IRDORATH:

Intro
Devoured By Greed
Purification
The Curse That Haunts The Earth
In The Name Of Decay
Intro
God Raped
Denial Of Creation
Liar


Dann waren endlich die Gastgeber an der Reihe, und die Aufstelltransparente verrieten bereits das Motto von DARKFALL: “Thrash Till Death”!
Während bei den ersten vier Bands das Publikum ein bisschen Abstand hielt, drängten sich bereits vor Beginn zahlreiche Metalheads an die Bühne, um den Musikern möglichst nahe zu sein. Die ließen sich nicht lange bitten, und stürmten bei einem bedrohlichen Intro aus Sirenengeheul und Gewehrsalven auf die Bühne, um gleich von Anfang an richtig Vollgas zu geben. Alle Musiker zeigten vollen Einsatz, und besonders Sänger Thomas Spiwak fegte wie ein Wilder über die Bühne und peitschte die Leute ein. Es wurde ein Mix aus den beiden Alben „Road To Redemption“ und der neuen Platte „At The End Of Times” zum Besten gegeben, und mit allen Songs konnten DARKFALL wahre Begeisterungsstürme ernten. Es gab extrem viele Headbanger und wer seinen Nacken schonen wollte, riss eben die Arme nach oben und brüllte was das Zeug hielt. Natürlich wurde auch das eine oder andere Mal ordentlich gemosht, und eine Wall of Death sorgte zusätzlich für blaue Flecken. So wurde dieser Abend für Band und Fans ein besonderes Erlebnis, das wohl allen in bester Erinnerung bleiben wird.





Setlist DARKFALL:

Phoenix Rising
The Way Of Victory
Deathcult Debauchery
Welcome The Day You Die
Fading Away
Ashes Of Dead Gods
Ash Nazg - One Ring
Rise To Dominate
Your God Is Dead
Blutgott
Echoes From The Past
Ride Through The Sky
PeacemakerLand Of No Return MMXVII


Ich möchte mich im Namen aller Besucher für diesen äußerst gelungenen Abend bedanken, und wünsche DARKFALL viel Erfolg bei den kommenden Shows. Ein begeisterteres Publikum als in Graz wird aber vermutlich kaum zu finden sein. Die Steirer halten einfach doch zusammen!


Weblinks:
www.facebook.com/DarkfallMetal
www.facebook.com/Irdorath
www.facebook.com/seducedband
www.facebook.com/prollguns
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Beitrag vom 22.09.2017
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