HAMMERFALL   GLORYHAMMER   LANCER  
01.02.2017 @ Arena

Der 1. Februar 2017 stand definitiv im Zeichen des Hammers. Die legendären True Metal Helden HAMMERFALL gingen gemeinsam mit ihrem Maskottchen Hector sowie den britischen Gralsbeschützern und Zeitreisenden GLORYHAMMER und den 80s Power Metal Newcomern LANCER auf Tour, um das Wort des Hammers zu verbreiten. Dabei machte dieses geniale Package auch in der Arena Wien Halt. Wer sich an den letzten Gig von HAMMERFALL dort erinnert, wusste, dass ein weiterer Besuch sich mehr als nur lohnen würde.

LANCER starteten pünktlich um 20:00 Uhr auf der durch das HAMMERFALL-Equipment stark verkleinerten Bühne und präsentierten ihre furiose Version des Power Metals, der stark von den Anfangstagen von HELLOWEEN geprägt ist und begeisterte damit sofort die jetzt schon gut gefüllte Arena restlos. Dass der Sound eher mäßig war, störte die Truppe ebensowenig, wie die lautstark mitfeiernden Zuschauer, die das eingängige sowie flott gespielte Material begeistert annahmen. Präsentiert wurde ein Mix aus den letzten beiden Alben („Mastery“ (2016) und „Second Storm“ (2014)), doch mit „Purple Sky“ wurde auch das Debüt nicht außer Acht gelassen. Die Songs sprühten vor Spielfreude und so gaben die Jungs von LANCER auf der Bühne alles. Fronter Isak Stenvall mimte nicht nur den perfekten Sänger, der eine frappierende Ähnlichkeit mit einem gewissen Michael Kiske aufweist, sondern zeigte auch schon erste Entertainerqualitäten, indem er sich sogar teils in Deutsch mit dem Publikum anfreundete und dieses aus der Reserve lockte, während Gitarrist Ewo Solvelius nach jedem Song einen weiteren Knopf seines Hemdes öffnete und somit immer mehr Brust- und Bauchhaare enblöste, während er und seine Kollegen über die Bühne wirbelten und posten was das Zeug hielt.





Vor allem das heftige „Behind The Walls“ und der leicht mitzusingende Refrain des Titeltracks vom aktuellen Album, nahmen die Zuschauer sofort gefangen und konnten den sympathischen und quirligen Schweden definitiv neue Fans einbringen. Nach einer viel zu kurzen halben Stunde war die Österreich-Premiere der Schweden aber leider auch schon wieder vorbei. Ein weiterer Besuch bleibt aber sicherlich nicht lange aus.





Setlist LANCER:

Dead Raising Towers
Future Milennia
Purple Sky
Behind The Walls
Mastery
Masters and Crowns


GLORYHAMMER stehen seit jeher für grandiose Shows mit viel Spaßfaktor, aber ebenso großartige und hochwertige Power Metal Kost und sind der lebende Beweis, dass das eine das andere nicht ausschließt. Bombastisch und bei viel besserem Sound ertönte das Intro, zu dem sich die Mitglieder nach und nach unter lautem Jubel auf die Bühne begaben, ehe man mit „Rise Of The Chaos Wizards“ einen Power Metal Sturm sondergleichen entfesselte. Frontmann Thomas Winkler aka Angus McFive wirbelte mit seiner grünen Lederrüstung, der futuristischen Sonnebrille sowie einem dicken Grinsen im Gesicht über die Bühne und feuerte die Fanscharen an. Der Mann war stimmlich an diesem Tag perfekt unterwegs und ließ kaum Unterschiede zu den beiden Studio-Releases erahnen, während seine Kollegen ihn tatkräftig und ebenso beweglich unterstützten. Vor allem Gitarrist Paul Templing zeigte sich von der quirligen Seite, während der Hollywood Hootsman James Cartwright eher den Poser mimte. Bandboss Chris Bowes (ALESTORM) hielt sich meist vornehm hinter seinem Keyboard zurück, gab sich aber im späteren Verlauf als Chaos Wizard mit Angus einen kurzen Kampf. Weitere Highlights wie „Hail To Grail“ bei dem Paul zu Wort kam, das geniale „The Hollywood Hootsman“ zu dem selbiger zur Freude der Zuschauer ein Bier exte, oder die abgefahrene Synthie-Power Metal Hymne „Universe On Fire“ machten eine Menge Spaß und wurden lautstark mitgesungen.





Der aus der Schweiz stammende Sänger richtete immer wieder kurz und knackig das Wort an die Fans, reckte einen riesigen Styropor-Hammer, den er einem Goblin abnahm und zeigte sich sichtlich begeistert vom Publikum in Wien. Aber auch die Show von GLORYHAMMER verging viel zu schnell und ließ dementsprechend auch Wünsche nach weiteren Hits offen. Doch die Gralsritter werden definitiv zurückkehren und vielleicht auch 2017 nochmal mit neuer Platte im Gepäck. Wien würde sich auf jeden Fall freuen, wie man an der lautstarken Verabschiedung zum hymnischen Outro „The National Anthem Of Uns“ unschwer erkennen konnte.





Setlist GLORYHAMMER:

(Infernus Ad Astra)
Rise Of The Chaos Wizards
Legend Of The Astral Hammer
Hail To Crail
Questlords Of Inverness
Ride To The Galactic Fortress!
The Hollywood Hootsman
Angus McFife
Universe On Fire
The Unicorn Invasion Of Dundee
(The National Anthem Of Unst)


Der Hammer schlug pünktlich um 22:00 Uhr in der Arnea ein und so startete man die erste Hymne nicht unpassend mit „Hector´s Hymn“ vom vorletzten Album „(r)Evolution“, ehe man mit „Riders Of The Storm“ den ersten richtigen Klassiker anstimmte, der die Arena ob der Stimmgewalt förmlich zum Erzittern brachte. Aber nicht nur die Fans waren textsicher und motiviert, auch Joacim Cans zeigte sich trotz seiner mittlerweile 45 Lenze sattelfest und bei bester Verfassung. Auch er zeigte sichtliche Freude über das motivierte Publikum und musste dieses nur selten weiter anstacheln. Gitarrist und Bandgründer Oscar Dronjak gab sich mit seinem Gepose da schon mehr Mühe, während sich Pontius Norgren und Fredrik Larson etwas mehr zurückhielten und eher die hinteren Quadratmeter der großen Bühne nutzten. Neuzugang Johan Koleberg (DARK ILLUSION) machte zudem hinter den Drums den Abgang von Anders Johansson auch mühelos vergessen.





Dynamisch, motiviert und perfekt eingespielt, zeigen sich HAMMERFALL nach über 20 Jahren und mit zehn Alben im Gepäck als Institution in dem Genre, die man nicht so leicht zu Fall bekommt. Die Schweden hatten zwar schon einige schwächere Phasen, doch von denen war an diesem Abend keine Sekunde zu spüren. Und auch das eher gemischt aufgenommene aktuelle Album „Built To Last“ fügte sich mit „Bring It!“ oder „Hammer High“ mühelos in das Set ein. Dennoch wurden Klassiker wie „Renegade“, „Blood Bound“ oder „Let The Hammer Fall“ etwas lauter abgefeiert. Ruhig wurde es dann aber auch einmal, denn „Glory To The Brave“ darf in keinem Set fehlen und erzeugt auch nach zwei Dekaden noch Gänsehaut am ganzen Körper.





Zwar verzichteten HAMMERFALL dieses Mal zum Glück auf irgendwelche langwierigen Spielchen, Späße oder Soli, eine kleine Vorstellrunde durfte, gerade wegen dem neuen Drummer, aber dennoch nicht fehlen. Nur Oscar Dronjak wirkte mit seinem Gepose dabei aber etwas peinlich. Ansonsten gab es wirklich an dem Gig nichts zu bemängeln, der mit den Zugaben "Hammer High", dem eingängigen "Bushido" und dem Überhit "Hearts On Fire", das nochmal mehr als lautstark mitgebrüllt wurde, beendet wurde.





Setlist HAMMERFALL:

Hector’s Hymn
Riders Of the Storm
Bring It!
Blood Bound
Any Means Necessary
Renegade
Dethrone And Defy
Crimson Thunder
Last Man Standing
Let the Hammer Fall
Built To Last
Medley To The Brave
The Dragon Lies Bleeding
Glory To The Brave
Origins
Punish And Enslave
-
Hammer High
Bushido
Hearts On Fire

Der Hammer schlug einmal mehr mit voller Wucht ein und brachte Wien zum erzittern. HAMMERFALL merkt man aktuell nichts von ihrem Alter an, wohl aber von ihrer Erfahrung, denn selten hat man eine so eingespielte und routinierte Band in dem Sektor gesehen. Auch GLORYHAMMER werden ihrem vorauseilenden Ruf immer gerechter und werden bald auch alleine Hallen füllen, während LANCER als Opener der Zuschauermenge mehr als souverän anheizte. Dieses Package war jeden Cent wert und bescherte den anwesenden Power Metal Fans einen unvergesslichen Abend.



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maxomer
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Beitrag vom 04.02.2017
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