FLESHGOD APOCALYPSE   CARACH ANGREN   NIGHTLAND  
08.01.2017 @ Explosiv

Es ist eine äußerst positive Entwicklung, dass immer mehr bekannte Bands den Weg nach Graz finden. Dass nun auch die Symphonic Death Metaller FLESHGOD APOCALYPSE die Bühnenbretter des Explosivs zum Erbeben brachten, war somit für viele Fans ein Grund zum Jubeln. Bisher kamen die Italiener im Zuge ihrer Tourneen ja immer nur nach Wien, aber dieses Mal stand glücklicherweise zusätzlich zum Wien-Termin auch ein Gig in Graz am Programm. Eigentlich hätte das ein ausverkauftes Haus ergeben müssen, was sich leider nicht ausgehen sollte und es hätten locker noch einige mehr im Explosiv Platz gehabt.

Den Beginn machten an diesem Abend aber NIGHTLAND, die ebenso wie die Hauptband aus Italien stammen und auch den Weg des Symphonic Death Metals verfolgen. Die Südländer waren vielleicht hierzulande bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich bekannt, aber das änderte sich mit dieser Tour wohl schlagartig. Auf der Bühne waren große Transparente mit den griechischen Buchstaben für Alpha und Omega aufgestellt - die beiden Sinnbilder für Anfang und Ende. Bei einem anfangs bedrohlich wirkenden und dann ins Symphonische mündende Intro kamen die Jungs so nach und nach auf die Bühne. Die Italiener hatten sich wirklich in Schale geworfen und mit den Lederrüstungen auf den Schulten boten NIGHTLAND einen Anblick, der so manches Besucherinnenherz höher schlagen ließ. Aber auch musikalisch hatte die Truppe einiges zu bieten. Zu druckvollen, teilweise sehr rasanten und dann wieder rhythmischen Klängen trug Ludovico Cioffi harten, tiefen Gesang bei, und brachten damit so manchen dazu, seine Mähne rotieren zu lassen. Zwischen den einzelnen Tracks gab es Überleitungen vom Band und es wurde auch ein neues Album angekündigt, von dem vorab schon ein Titel präsentiert wurde.





Setlist NIGHTLAND:

Intro
Dreamless Life
A.R.E.S.
Obsession
Icarus
Alpha Et Omega
Last Dance Of A Treacherous Mind


Was bei dieser Tour sehr positiv auffiel war, dass die Musik während der Umbaupausen bereits genau auf die nachfolgende Band zugeschnitten wurde. Bei düsteren Klängen wurde das nächste Transparent auf der Bühne enthüllt, ein Keyboard mit Totenkopfmaske und ein Mikroständer mit Sense aufgestellt. Damit war alles bereit für die Horror-Show der Niederländer CARACH ANGREN. Die Band macht ja laut eigenen Angaben Horror Metal, und die Musiker hatten dementsprechend totenkopfähnlich geschminkte Gesichter. Vocalist Seregor fegte wie ein Wilder über die Bühne, setzte sich zwischendurch auch einmal eine Krone auf, machte viele theatralische Gesten, und schwang gelegentlich bedrohlich sein Sensen-Mikro. Keyboarder Ardek brachte sein Instrument in alle möglichen Positionen, und sorgte zwischendurch mit einer grinsenden Maske für Erheiterung. Zur harten und hämmernden Spielweise gab es sehr viel symphonisches Beiwerk, sodass wirklich eine gruselige Atmosphäre entstand - und damit konnten CARACH ANGREN das Publikum wirklich in ihren Bann ziehen. Viel zu schnell verging die Gruseltour mit den Niederländern, denn die meisten hätten sich noch mehr gewünscht, aber nach dem Gig stand die Truppe dafür den Fans noch zur Verfügung.





Setlist CARACH ANGREN:

Once Upon A Time
There’s No Place Like Home
Lingering In An Imprint Haunting
Sir John
When Crows Tick On Windows
Departure Towards A Nautical Curse
Spectral Infantry Battalions
Bitte Tötet Mich
Killed And Served By The Devil
The Carriage Wheel Murder
Bloodstains On The Captain’s Log


Der letzte Umbau des Abends wurde von klassischer Musik begleitet, was wieder eine perfekte Überleitung darstellte. Die Bühne wurde in eine Art barockes Wohnzimmer verwandelt, mit Piano, Kerzenleuchter und schön geschwungenen Mikro-Ständern. Im Hintergrund zog man ein Transparent mit dem Artwork des aktuellen Albums „King“ auf. Als es dunkel wurde konnte man aus dem Publikum Schreie der Vorfreude hören, und als eine maskierte Opernsängerin mit einem langen Stab über die Bühne schritt, gab es unter den Fans kein Halten mehr. FLESHGOD APOCALYPSE machten vor einer Weile einen optischen Stilwechsel durch, denn statt der abgerissenen Smokings treten die Herren nun in sehr eleganten Fräcken auf. Geblieben sind die schwarz umrandeten Augen, und die verleihen optisch den Hauch Düsternis, der von der Band gewohnt und gewünscht ist.

Aber nicht nur optisch sondern vor allem akustisch ließen die Italiener keine Wünsche offen. Mit rasanter Spielweise, symphonischen Backgrounds und hämmernden Drums erfüllte die Combo genau das, was erwartet wurde. Gelegentlich trug die genannte Dame sanfte Gesänge bei, aber die meiste Zeit dominierte der harte Gesang der drei Herren in der ersten Reihe. Das Piano stand verkehrt herum auf der Bühne, und so konnte man Francesco Ferrini bei allerlei Verrenkungen beobachten, die er aufführte um seinem Instrument die passenden Klänge zu entlocken.





Setlist FLESHGOD APOCALYPSE:

Marche Royale
In Aeternum
Healing Through War
Pathfinder
Cold As Perfection
The Violation
Prologue
Epilogue
Gravity
The Fool
The Egoism
Syphilis
-
In Honour Of Reason
Minotaur (The Wrath Of Poseidon)
The Forsaking
Outro

FLESHGOD APOCALYPSE präsentierten ein durchgemischtes Set aus dem bisherigen Schaffen, wobei der Focus doch auf dem neuen Werk „King“ lag.
Die Musiker suchten stets Kontakt zum Publikum, was besonders gut ankam, und so wurde dieser Abend zu einem einzigen Happening. Warum dieses Konzert nicht ausverkauft war ist echt fraglich – diese drei tollen Bands hätten ein volles Haus mehr als verdient.

Websites:
www.facebook.com/fleshgodapocalypse
www.facebook.com/carachangren
www.facebook.com/Nightland


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Beitrag vom 26.01.2017
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