APOCALYPTICA   TRACER  
12.10.2015 @ Gasometer

Die Finnischen Cello-Metaller APOCALYPTICA sind derzeit auf großer Tour durch Europa - Anlass dafür ist ihr neuestes Werk "Shadowmaker". Auf die Österreichischen Fans wurde natürlich nicht vergessen und sie beehrten am 12.10.2015 Wien, um die Bühnenbretter des Gasometers zum Erbeben zu bringen. Der Gasometer war sehr gut gefüllt – im Stehplatzbereich stand man dicht gedrängt. Das Publikum war vom Alter her ziemlich durchgemischt, aber die ersten Reihen wurden natürlich von der Jugend in Anspruch genommen.

Aber nicht nur die bekannten Finnen kamen nach Wien - Verstärkung gab es aus dem fernen Australien. Die Stoner Rocker TRACER haben aktuell mit "Water For Thirsty Dogs" auch ein neues Album am Start und so war diese Tour eine perfekte Gelegenheit ihre neuen Songs einem breiten Publikum zu präsentieren.
Pünktlich um 20 Uhr kamen die drei "Aussies" auf die Bühne und gaben von Anfang an ihr Bestes, um das Publikum in Austria auf ihre Seite zu ziehen. Die Reaktionen waren zu Beginn noch etwas verhalten, aber umso rockiger ihre Musik wurde und je länger der Gig dauerte, desto mehr taute das Publikum auch auf und nach einer Weile wurde ordentlich geklatscht und man sah schon ein paar Mähnen fliegen. Sänger Michael sorgte immer wieder mit seinen Ansagen für Stimmung, und als er mitteilte, dass Bassist Jett an diesem Tag Geburtstag hat, wurde ein lautstarkes "Happy Birthday" angestimmt - damit war der Bann endgültig gebrochen und TRACER eroberten an diesem Abend sicher viele Herzen und gewannen neue Fans dazu.





Setlist TRACER:

Too Much
We´re Only Animals
Water For Thirsty Dogs
There´s A Man
Astronaut Juggernaut
Devil Ride
Us Against The World

Nach einer kurzen Umbaupause wurde es wieder dunkel, und während eines dröhnenden und plätschernden Intros betraten APOCALYPTICA in rotes Licht gehüllt die Bühne. Ab diesem Moment gab es unter den Besuchern kein Halten mehr und es wurde gekreischt was das Zeug hielt. Zu Beginn präsentierten sie zwei instrumentale Titel, danach kam erstmals ihr neuer Sänger Franky Perez auf die Bühne und ließ bei "I´m Not Jesus" seine Stimme erklingen. Natürlich war es nicht ganz so wie beim Original mit Corey Taylor, aber Frankys Stimme stand den SLIPKNOT/STONE SOUR-Sänger in nichts nach. Als dann das METALLICA-Cover "Master Of Puppets" erklang, ging ein Aufschrei durch das Publikum und alle sangen beim Refrain tüchtig mit. Jede Menge Headbanger ließen ihre Köpfe kreisen und wer dafür zu wenig Platz hatte, riss einfach die Hände in die Höhe. Zwischendurch ließ es sich Eicca Toppinnen nicht nehmen kurze Ansagen auf die Menge loszulassen, seine Bandkollegen Perttu und Paavo schnitten dazu jede Menge Grimassen und hatten damit einige Lacher auf ihrer Seite.





Nach einem kurzen Umbau auf der Bühne, bei dem auch ein kleines Drumset für Mikko Siren aufgestellt wurde, ließen sich die drei Herren dann mit den Celli auf Stühlen nieder und ihr Hit "Bittersweet" wurde angestimmt. Stille herrschte im Saal und das Publikum ließ sich von den Klängen verzaubern und das leuchtende Kreuz im Hintergrund verstärkte den mystischen Eindruck noch zusätzlich. Auch bei anderen Songs wurden Bilder auf den Bühnenhintergrund projiziert um das Gesamtbild abzurunden. „Harmageddon“ wurde danach extra angesagt, ist es doch das erste von ihnen geschriebene Stück. Dabei nahm Mikko an dem kleinen Schlagzeug Platz und im Hintergrund konnte man Bilder von Maschinenteilen zu sehen.

Bei „Hope“ betrat dann Franky wieder die Bühne und performte diesen Song mit seiner weichen und melodiösen Stimme, was eher ungewohnt war, da sie bisher diesen Titel immer nur instrumental präsentierten. Nach einem kurzen Drumsolo von Mikko auf dem kleinen Set wurde die Bühne wieder umgestaltet und es folgten noch zwei Songs vom neuen Album, die wieder mit ganz eigenen Backgroundbildern abgerundet wurden.





Auch ein Titel aus „Wagner Reloaded“, einem Tanzprojekt das in Leipzig aufgeführt worden war, wurde an diesem Abend zum Besten gegeben – bei „Ludwig Wonderland“ konnte man dann Richard Wagners Konterfei im Hintergrund bewundern. Bei ihren letzten Konzerten war stets „Hall Of The Mountain King“ der Abschluss – dieses Mal war es das Ende des offiziellen Konzertes vor den Zugaben. Bevor es jedoch damit losging spielte Perttu dann noch ganz allein die österreichische Bundeshymne, die restlichen Musiker stellten sich entsprechend und die österreichische Fahne wurde eingeblendet. Ehrlich gesagt hab ich schon lange nicht mehr so viele bei unserer Hymne derartig inbrünstig mitsingen gehört, obwohl überempfindliche Kritiker vielleicht doch bemängeln würden, dass der Großteil die alte Version sangen. Mir gefiel diese Idee sehr gut und auch die anderen waren begeistert.

Dann wurde mit den Zugaben begonnen, als erstes ein weiteres METALLICA-Cover - „One“ wurde optisch von brennender Erde begleitet, und mit zwei eigenen Songs („I Don´t Care“, „Dead Man’s Eyes“) beendeten die Virtuosen dann diesen mitreißenden Abend.





Setlist APOCALYPTICA:

Reign Of Fear
Grace
I´m Not Jesus
House of Chains
Not Strong Enough
´Till Death Do Us Part
Master of Puppets
Inquisition Symphony
Bittersweet
Harmageddon
Hope Vol. 2
Riot Lights
Shadowmaker
Hole In My Soul
Ludwig - Wonderland
Seek & Destroy
The Hall Of The Mountain King
-
One
I Don´t Care
Dead Man´s Eyes

Man merkte APOCALYPTICA an diesem Abend auf Anhieb an, wie viel Spaß sie selbst an der Sache haben und das Publikum wurde äußerst zufrieden in die Nacht entlassen. Man kann nur hoffen, dass sie bald wieder nach Österreich zurückkehren.



www.apocalyptica.com
www.tracer-band.com


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Metalmama
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Beitrag vom 27.10.2015
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