MUSTASCH   DEVILLE  
22.10.2015 @ Backstage

Lang hats gedauert, doch endlich durften wir einem Konzert der schwedischen Stoner Metal Überflieger MUSTASCH beiwohnen. Die Jungs rund um Ralf Gyllenhammar veröffentlichten in den letzten Jahren einen Kracher nach dem anderen. Nach dem umwerfenden Album „Thank You For The Demon“ kam kürzlich „Testosterone“ auf den Markt – und der Name ist Programm. Als wären das noch nicht genug Gründe für die Reise ins Backstage in München, jagt den Nordmänner ein phänomenaler Live-Ruf voraus.

Nach einem gemütlichen Gespräch mit der Band, standen pünktlich um 20:00 deren Landskollegen von DEVILLE auf der Bühne um ihre eigene Version des Stoner Rocks zu präsentieren. Die Jungs agierten souverän und solide auf der Bühne, die Erfahrung war ihnen ebenso wie der Spaß an der Sache von den Gesichtern abzulesen. Gut 40 Minuten gab es anständigen Stoner Rock, der auch durchaus heavy tönt und den einen oder anderen kleinen Ausflug in andere Genre zulässt. So richtig wollte der Funke aber im schon ganz gut gefüllten Saal nicht überspringen. Womöglich lag es daran, dass das im November erscheinende neue Werk „Make It Belong To Us“ bereits einen Großteil des Sets einnahm, darunter typische, aber auch experimentelle Songs wie „Chief“ oder „Out Of The Black“ und natürlich der Titeltrack. Lust auf das Album machten die vier Männer aber allemal und auf die Frage von Fronter Andreas Bengtsson, ob den alle brav für MUSTASCH aufgewärmt waren, kann ich hier nur mit einem definitiven „Ja“ antworten.





Bereits um 21:15 gingen die Lichter aus und es wurde nicht nur dunkel, sondern mittlerweile auch verdammt warm im Backstage, denn die Halle füllte sich immer mehr und ein grinsender Ralf Gyllenhammar betrat mit gereckter Faust die Bühne. Sogleich taten es ihm die Fans nach und brüllten ihre Freude heraus. Nach kurzer und in solidem Deutsch vorgetragener Begrüßung ging es schon mit dem neuen Song „Breaking Up With Disaster“ flott und energisch los. Ralf richtete zwischendurch immer wieder kurz das Wort an die Fans mit One-Linern wie „Prost ihr Säcke“ oder kurzen Song-Ansagen und passenden Anekdoten dazu. Weiter ging es Schlag auf Schlag mit den Klassikern „Down In Black“, dem nicht minder energischen „Mine“ und von Motorengeräusche eingeleitet mit „Black City“. Die Stimmung war gut und das nutzte die Band, die eine unglaubliche Sicherheit auf der Bühne präsentierte um den neuen Titeltrack „Testosterone“ auf die Meute los zu lassen. Und spätestens da erreichte die Atmosphäre in München den ersten Siedepunkt. Es kam viel Bewegung rein, es wurden Fäuste gereckt, lautstark mitgesungen, gebangt, gemosht und gefeiert. Schweißausbrüche waren da natürlich vorprogrammiert, doch die Band gönnte keine Pause und legte mit „Tief Im Wald“ wie Gyllenhammar „Deep In The Woods“ ankündigte und manch Fan kurz verdutzt dastehen ließ und dem genialen Stampfer „Bring Me Everyone“ nach. Zwar bekamen MUSTASCH nicht jeden, doch dafür DEVILLE in Unterhosen und mit Schnaps bewaffnet, die einen überraschenden Flash-Mob auf der Bühne hinlegten.





Generell ging es ziemlich feucht-fröhlich zu, denn Ralf holte immer mal wieder die Whiskeyflasche hervor, teilte diese aber brüderlich mit den Fans, woraufhin er auch diverse Schnäpse aus dem Publikum gereicht bekam und auch dankend annahm. Apropos danken, der bärtige Irokese bedankte sich immer wieder für die wirklich geniale Stimmung und sagte somit im Vorbeigehen mit „Danke München! Danke für... die Dämonen“ den Gänsehaut-Überhit „Thank You For The Demon“, der Fanchöre entstehen ließ, an. Hit um Hit wurde abgefeuert und da durfte natürlich auch „I Hunt Alone“, die Single „Be Like A Man“ und der Dauerbrenner „Double Nature“ nicht fehlen, ehe sich Ralf, David und Stam hinter die Bühne begaben. Doch zwischendurch durfte auch Drum-Ersatzmann Robban Bäck (Ex-SABATON, TWILIGHT FORCE) sein unglaubliches Talent unter Beweis stellen.

Es sollte aber natürlich nicht lange dauern und die Jungs kamen mit erhobener Whiskey-Flasche nochmals auf die Bühne um den traurigen Opener „Yara´s Song“ vom aktuellen Werk zu präsentieren, ehe man mit „Parasite“ noch die letzte Party startete. Doch von Abhauen war keine Spur, denn die Band verabschiedete sich ausgiebig auf der Bühne von den Fans, ehe Ralf mit den Worten „I have to go this way“ ins Publikum sprang und geradewegs auf den Merch-Stand zusteuerte, wo die komplette Band noch lange verweilte um Autogramme zu verteilen.





Setlist MUSTASCH:

Breaking Up With Desaster
Down In Black
Heresy Blasphemy
Mine
Black City
Testosterone
Deep In The Woods
Bring Me Everyone
Drum Solo
Speed Metal
Thank You For The Demon
I Hunt Alone
Down To Earth
Borderline
Homphobic / Alcoholic
Be Like A Man
Double Nature
-
Yaras Song
Parasite
(Dreamer)

MUSTASCH haben alle meine Live-Erwartungen trotz leicht verhaltenem Anfang, mühelos übertroffen und bewiesen ihren Status als geniale Live-Band an diesem grandiosen Abend im Backstage, der hoffen lässt, dass diese Ausnahmeband auch nächstes Jahr wieder live zu bewundern sein wird.

www.mustasch.net
www.facebook.com/devilleband



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Beitrag vom 25.10.2015
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