STRATOVARIUS   GLORYHAMMER  
13.10.2015 @ Szene

STRATOVARIUS hauten kürzlich mal eben im Vorbeigehen das womöglich beste Werk seit über einer Dekade auf den Markt. „Eternal“ schlug mühelos eine Brücke zwischen der aktuellen Ära, die mit dem Abgang von Timo Tolkki und dem Werk „Polaris“ eingläutet wurde und den Klassikern der Finnen, die im Laufe der 90er erschienen. Die dazugehörige Tour wollte nicht nur deshalb besucht werden, sondern auch weil die Power Metal Überflieger aus Schottland GLORYHAMMER mit von der Partie sein sollten, die mit ihrem neuesten Album „Space 1992: Rise Of The Chaos Wizards“ das Universum retten wollen.

Den Anfang durften aber die Australier DIVINE ASCENSION machen. Die Szene war gegen 20:00 eher schlecht als recht besucht an diesem kalten Herbstabend als die Dame und Herren auf die Bretter stiegen und ihre Version des symphonischen, leicht progressiven Metals darboten. Auch wenn gut gespielt und mit dem einen oder anderen guten Song, wollte das Material von Jennifer und ihren Mannen bei den Anwesenden nicht wirklich zünden. Zu gewöhnlich und höhepunktlos veringen also die knapp 40 Minuten, die DIVINE ASCENSION auf der Bühne verbrachten und räumten diese für GLORYHAMMER.

Die Schotten rund um ALESTORM-Chef Chris Bowes sind bei Power Metal Fans zur Zeit in aller Munde. Beide Alben strotzen nur so vor Energie und Spielfreude und die Live-Auftritte waren egal ob auf Festival oder im Club bisher immer eine Wucht. Aktuell sind GLORYHAMMER sicher die beste Wahl für den Anheizer eines Power Metal Abends, doch wenn die Jungs so weiter machen, dürfte die erste Headliner-Tour nicht lange auf sich warten.





Doch nun zur Show: Mit epischem Intro, das vom genannten neuen Album stammt, stolzierten die Herren in den neuen Kostümen auf die Bühne. Chris als Chaoswizard allen voran, ehe der Rest der Truppe unter lautem Jubel folgte. Vor allem der quirlige Fronter Thomas Winkler aka Angus McFife XIII. fiel in seiner grünen Ritter-Montur, die aufgrund des neuen Konzeptes nun mit einem goldenen Nylon-Outfit sowie einigen Leds und einer space´igen Brille verfeinert wurde, auf. Doch nicht nur optisch, sondern auch stimmlich machte er sogleich beim Opener „Rise Of The Chaos Wizards“ mühelos auf sich aufmerksam. Die flotten Power Metal Nummern, die auch mit der einen oder anderen kitschigen Einlage nicht geizen, zündeten sofort und steckten das Publikum zum Mitgehen und Mistingen an. Dennoch half Thomas hier mit Ansagen, die er alle des Konzeptes wegen auf Englisch intonierte, noch etwas mit und ließ auch die Bandkollegen mit ihren Rollen zum jeweilig passenden Song zu Wort kommen. Gitarrist Paul „The Hologram“ Turk nahm die Zuschauer mit auf die Suche nach dem Gral („Hail To Crail“), Thomas stellte sich lautstark als Angus McFife, Prince of Dundee („Angus McFife“) vor und James „The Hootsman“ Cartwright zog sich zwei Dosen Ottakringer ex rein, ehe er seine neue Hymne („The Hollywood Hootsman“) spendiert bekam. Doch so richtig laut wurde es bei neuen Ohrwurm-Hit „Universe On Fire“, während das überlange „Apocalypse 1992“, in dem auch Chris einiges von sich gab, nicht nur das Ende des Auftritts, sondern auch der Welt einläutete. „The Unicorn Invasion Of Dundee“ wurde noch grinsend vom immer fröhlichen Fronter angesagt ehe man sich mit der Krönung des Hootsman und einem schwingenden Hammer ausgiebig von dem lauten Publikum verabschiedete und Platz für den Headliner machte. Die lautstarken „Hoots“-Rufe wollten aber erst viel später abreissen.





Setlist GLORYHAMMER:

(Infernus Ad Astra)
Rise Of The Chaos Wizards
Legend Of The Astral Hammer
Hail To Crail
Universe On Fire
Angus McFife
The Hollywood Hootsman
Apocalypse 1992
The Unicorn Invasion Of Dundee
(The National Anthem Of Unst)

Die mittlerweile gut gefüllte, aber bei weitem nicht volle Szene war nun perfekt auf Betriebstemperatur und empfing auch die finnischen Stars von STRATOVARIUS mit einem lauten Applaus. Diese legten mit ihrem neuen Opener „My Eternal Dream“ gleich gewaltig vor, ehe man mit „Eagleheart“ den wohl bekanntesten Hit der Band abfeuerte. Timo Kotipelto war wie gehabt bei bester Stimme und führte charmant, wenn auch weniger agil und redselig als sein Vorredner durch das gelungene und abwechslungsreiche Set. Natürlich wollte das neue Album mit dem flotten „In My Line Of Work“ und dem bombastischen „Lost Without A Trace“ vorgestellt werden, aber so manch Klassiker der Marke „SOS“, „Phoenix“ oder „Against The Wind“, das vom ersten Album bei dem Timo mitwirkte stammt, durfte natürlich auch nicht fehlen. Die Band selbst gab sich wie immer professionell und technisch einwandfrei. Bassist Lauri feuerte sein nettes aber mittlerweile nicht mehr besonders spektakuläres Solo ab und Gitarrist Matthias lieferte sich mit Keyboarder Jens Johansson so manch Solo-Duell, bei dem meist aber Jens die Oberhand behielt. In dem neuen Epos „The Lost Saga“ durften sich aber beide gewaltig austoben ehe man schon in Richtung Ende und den unausweichlichen Songs „Black Diamon“, „Forever“ und „Hunting High And Low“, welcher die dreiteilige Zugabe abschloss, steuerte.





Zwischendurch wurde die ganze Szene immer wieder kurz zum Mitsingen mit eingeschlossen oder mussten durch die obligatorischen „Hey“-Spielchen, die Timo aber im Gegensatz zu manch Genrekollegen in einem erträglichen Rahmen hält. Zwar rissen STRATOVARIUS schon mal mehr mit, doch auch an diesem Abend stellten die Finnen eindrucksvoll ihr Können, ihre Professionalität und Hitdichte zur Schau. STRATOVARIUS sind live immer wieder ein mehr als solides und sehenswertes Erlebnis.





Setlist STRATOVARIUS:

My Eternal Dream
Eagleheart
In My Line Of Work
Against The Wind
SOS
Bass Solo
Lost Without A Trace
Phoenix
The Lost Saga
Unbreakable
Black Diamond
-
Forever
Shine In The Dark
Hunting High And Low

www.gloryhammer.com
www.stratovarius.com




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Beitrag vom 15.10.2015
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