MAJESTY   BLOODBOUND   EVIL INVADERS  
24.03.2015 @ Aera

Auch an einem Dienstagabend kann es in Wien, wenn auch im kleinen Rahmen, richtig rund gehen. Dazu beitragen konnte das Mörderpackage MAJESTY, BLOODBOUND und EVIL INVADERS. Was auf den ersten Blick nicht unbedingt perfekt zusammenapassen mag, belehrte uns schnell eines Besseren, denn in familiärer Atmosphäre feierten wir einmal mehr eine richtig starke Heavy Metal-Party in der Aera im Herzen von Wien.

Bei unserer Ankunft klopften gerade die lokalen Supporter GRADIENT OF DISORDER, die schon seit 19:15 auf der Bühne standen, die letzten Töne eines Songs runter, ehe sie noch ein doch recht uninteressantes Cover von „We´re Not Gonna Take It“ von den mächtigen TWISTED SISTER vortrugen. Egal, denn nach nur einer kurzen Pause standen die senssationellen Newcomer von EVIL INVADERS auf den Brettern. Die vier Belgier legten ein Tempo und einen Energieschub vor, den nur selten ein Supporter an den Tag legt. Die Aera war noch nicht sonderlich voll, doch es ging gleich richtig schön rund, denn der flotte Old-School Thrash Metal animierte sofort zum Mitgehen, Mitbrüllen und zauberte so manch Fan der alten Schule ein breites Grinsen ins Gesicht. Kaum zu glauben, dass die Jungspunde mit „Pulses Of Pleasure“ erst ihr Debüt am Start haben, denn die Thrash Granaten haben es in sich. Zur Unterhaltung trug natürlich die energische Show und der authentische Gesang von Frontmann Joe bei. Die Jungs nutzten beim Shreddern jeden Milimeter von der Bühne und nicht selten erwartete man ein Knäuel von kollidierenden Musikern, doch die Thrasher wussten auch hier was sie tun und feuerten perfekt ihre Songs vom Debüt, sowie den einen oder anderen Track von der ersten EP ab. Da kann man eigentlich nur eins sagen: Grandios!





Setlist EVIL INVADERS:

Stairway To Insanity
Driving Fast
Shot To Paradise
Sirens
Fast, Loud´N´Rude
Victim Of Sacrifice
Master Of Illusion


Die ersten verschwitzten Metalfans wurden da natürlich nach so einem Warmup ausgemacht, doch die Pause sollte nicht lange dauern, ehe die Power Metal-Überflieger aus Schweden die Bretter enterten. BLOODBOUND konnten in den letzten Jahren bereits im Vorprogramm von HAMMERFALL und auf allerlei Festivals überzeugen, doch in so intimen Rahmen durfte ich die Jungs auch noch nicht erleben. Nach dem epischen Intro „Bloodtale“ vom aktuellen Werk, das die Jungs in bester Form zeigt, ging es auch schon furios und zugleich bombastisch los. „Satanic Panic“, ebenso von „Stormborn“ erzeugte gleich eine unvergleichliche Atmosphäre und obwohl das Werk noch nicht lange am Markt ist, brüllten schon fast alle lauthals mit. Frontmann Patrick Johansson gab sich etwas redseliger als sein Vorsprecher, konzentrierte sich aber aufs Wesentliche. Neben Schweden-Scherzen und einigen Anfeuerungen gab es auch die Vorstellung der Band, die auf der Tour von zwei TWILIGHT FORCE-Mitstreitern komplettiert werden musste. Doch auch hier funktionierte das Zusammenspiel perfekt und man sah sowohl im Publikum als auch auf der Bühne ausgelassene Freude, der Saal füllte sich auch immer mehr, so dass es auch gut warm wurde. Während das an SABATON angelehnte „Iron Throne“ die Stimmen der Fans strapazierte, ging es mit den Heavy Metal-Krachern „In The Name Of Metal“ und „Metalheads Unite“ so richtig rund. Aber auch die starke Ohrwurm-Hymne „Moria“ erzeugte Gänsehaut. Doch so richtig schön wurde es zum Schluss mit dem Schwenk zum Ursprung mit „Book Of The Dead“, das damals noch von Michael Bormann intoniert wurde und dem genialen Rausschmeißer „Nosferatu“, das an IRON MAIDEN angelehnt ist und damals von Urban Breed (SERIOUS BLACK, TAD MOROSE) eingesungen wurde. Doch Patrick steht seinen Vorgängern in fast nichts nach, war stimmlich extrem gut drauf und weiß auch den Entertainer raushängen zu lassen.

Trotz einigen „Bloodbound“-, „Noch ein Bier“- und „Zugabe"-Rufen war dann aber leider viel zu schnell Schluss. Und mir kam nur ein Gedanke – MAJESTY werden es verdammt schwer haben, diese familiär-intensive Atmosphäre nochmal zu toppen.





Setlist BLOODBOUND:

Bloodtale
Satanic Panic
When Demons Collide
Stormborn
In The Name Of Metal
Iron Throne
When The Kingdom Fall
Moria
When All Lights Fail
Metalheads Unite
Book Of The Dead
Nosferatu


Doch die deutschen True Metal-Urgesteine stehen schon lange genug auf den Bühnen dieser Welt um zu wissen, wie man eine richtige Show abzieht. Zwar war das neue Stück „Hawks Will Fly“ nicht die beste Wahl als Opener, doch mit dem ersten Klassiker „Fields Of War“ ging es unter ohrenbetäubendem Doublebass-Gewitter so richtig los. Es wurde im Chor mitgesungen, geklatscht und rundherum geheadbangt. Der Jubel zwischen den Songs war trotz der mittlerweile etwas schrumpfenden Zuschauerzahl enorm laut und enthusiastisch, so dass sich MAJESTY gleich davon anstecken ließen, posten was das Zeug hielt und über die Bühne wirbelten, als gäbe es nichts anderes zu tun. Doch die Jungs rund um Tarek „MS“ Maghary hatten ja noch die Aufgabe, echten Heavy Metal zu präsentieren, was natürlich nicht vernachlässigt wurde. Mit dem hymnischen „Shout At The World“, dem bombastischen „Hellforces“ und dem Ohrwurm „Into The Stadiums“ ging die Feier auch perfekt weiter. Immer wieder streute man Songs vom aktuellen Album ein und vor allem „The Last Reward“ gefiel mit seiner getragenen balladesken Art live extrem gut, wenn auch MAJESTY ein paar mehr Klassiker einflechten hätten können. Aber gut, mit „Sword & Sorcery“, bei dem das Publikum natürlich eingebuden werden musste, gab es dann doch auch alte Kost, ehe man sich hinter die Bühne verabschiedete. Doch es dauerte nicht lange, da forderte Tarek die Meute auf, richtig laut zu sein, was ihm Anfangs zu wenig war und er fast wieder enttäuscht hinter die Bühne geschländert wäre. Das Publikum brachte dann doch noch genug Dezibel zusammen, so dass mit „Metal Law“ und „Metal Union“ ein fantastisches Konzert voller Energie, Herzblut und natürlich viel echten Stahl zu Ende ging.





Setlist MAJESTY:

Hawks Will Fly
Fields Of War
Time For Revolution
Shout At The World
Drum Solo
Hellforces
War For Metal
Generation Steel
Guitar Solo
Into The Stadiums
The Last Reward
Thunder Rider
Circle Of Rage
Sword & Sorcery
-
Metal Law
Metal Union


Alle drei Bands zeigten sich nach den Shows am Merch und waren für die Fans da, was sie natürlich noch sympatischer macht und den Abend gemütlich ausklingen ließ. MAJESTY schafften es mühelos die Intensität ihrer Vorbands zu halten und zeigten, dass sie live nach wie vor eine feste Größe sind und sich ein weit dickeres Publikum verdient hätten. Nächstes Mal werden sich definitiv mehr Leute anstecken lassen können, denn die Mühe soll sich ja auch gelohnt haben.

www.majesty-metal.de
www.bloodbound.se
www.facebook.com/evilinvaders


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Beitrag vom 27.03.2015
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