FREEDOM CALL   DRAGONHAMMER   DAEDRIC TALES   ASTERIA FALLS  
27.02.2015 @ Aera

Bereits zum dritten Mal in Folge gastierten die deutschen Happy Power Metaller FREEDOM CALL im Wiener Aera. Nach den grandiosen Abenden jeweils im Herbst 2012 und 2013, ist es auch nicht verwunderlich, dass die Herren rund um Chris Bay gerne wieder im Jubel der Wiener Fans banden möchten. Egal ob auf dickem Festival, als Supporter in großen Hallen oder im kleinen Kreise der Fangemeinde, die Deutschen sind live einfach immer eine Macht und es macht unendlich Spaß, ihnen bei der Arbeit zuzusehen.

Im Support-Reigen präsentierten sich zu Beginn wieder zwei heimische Bands. Als erste die female fronted Jungspunde von ASTERIA FALLS, von denen ich aber leider nur noch den letzten Song mitbekam. Der symphonische Power Metal zog aber bereits einige Leute vor die Bühne und erzeugte gute Stimmung und hohe Temperaturen in der Aera. Mit einer schönen Mischung aus Gefühl und Power sowie Abwechslung im Gesang zwischen männlichen und weiblichen Vocals krankte aber definitiv an dem doch recht schwammigen Sound, der den Zuschauern entgegenkam.

Auch die folgenden DAEDRIC TALES hatten mit Problemen dieser Art zu kämpfen. Ein weiteres war, dass erstmal sieben Leute mit ihrem Equipment, darunter ein Keyboard und gleich drei Gitarren auf der Bühne Platz finden mussten. Irgendwie bekamen sie es hin, konnten mich aber nicht sonderlich mitreißen. Bemüht und freudig präsentierten auch sie ihren Fantasy-Power Metal und versuchten Stimmung zu erzeugen. Doch wenn so manch Melodie oder Solo im Soundbrei unterging, die Gesänge fast nicht zu hören waren und ansonsten auch nur Brei aus den Boxen kam, verging der Spaß eigentlich bald – nur die druckvollen Drums waren ein Lichtblick. Ob da nun die Band Schuld trägt, der Soundmann, die Anlage im Aera oder etwas anderes, mag ich nicht beurteilen und hoffe, dass ich der Band ein ander mal unter besseren Umständen auf die Finger schauen darf und freute mich auf DRAGONHAMMER.

Zum ersten Male brachten nämlich FREEDOM CALL selbst einen internationalen Support mit in die Aera. Die Italiener von DRAGONHAMMER zeigten sich sichtlich erfreut und dankbar mit einer viel professionelleren Show. Die Erfahrung sah man den Herren, die schon seit 1999 gemeinsam musizieren, sofort an. Der Saal füllte sich schon gut und die Temparaturen stiegen immer mehr an. Das Hauptaugenmerk des Abends lag bei den Power Metallern mit progressivem Fantasy-Anstrich definitiv am zuletzt veröffentlichten Album „The X Experiment“. Hier passte auch der Sound. Die hymnischen Lyrics von Max Aguzzi und die immer wiederkehrenden Chöre waren gut zu hören, die Keyboardmelodien sorgten für Eingängigkeit und die Rhythmusfraktion sowie die Gitarrenarbeit sorgten für den nötigen Druck, so dass die Zuschauer bald in den Hymnen der Truppe schwelgen konnten. So viel Spaß die Darbietung der Italo-Veteranen auch machte, es fieberten dann doch so ziemlich alle Zuschauer auf die versprochene Happy Metal-Party des Abends hin.

Vor wenigen Tagen noch in Mexiko – jetzt mit Freude und Elan in Wien – mit leichter Verspätung aber mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr – wie man es von Chris und seinen Jungs eben gewohnt ist – betraten die Deutschen Power Metal-Helden die Bühne und feuerten ohne lang zu fackeln die ersten drei Hits ab. Egal ob ganz neu („Union Of The Strong“), ziemlich alt („We Are One“) oder irgendwo dazwischen „(Age Of The Phoenix“), FREEDOM CALL zeigten gleich wie man richtig Vollgas gibt und zockten druckvoll und flott die ersten Highlights, die sofort Bewegung und Lärm in den Saal brachten vor fast vollem Haus, ehe Chris das erste Mal das Wort an die Zuschauer richtete. Dabei wies er auf die Hitze, die in Süd-Amerika draußen herrschte hin und bemerkte, dass es hier drin nicht viel angenehmer sei, doch das nutzte er als Ansporn, um die Zuschauer auch so richtig ins Schwitzen zu bringen. Diese ließen sich nicht lange bitten, schunkelten, tanzten, hüpften und gingen so richtig ab. Natürlich bewiesen die Wiener, die auch von Deutschen und Slowakischen Fans unterstützt wurden, auch Stimmgewalt, denn Songs wie das Gänsehaut-erzeugende „The Quest“ wurden ebenso perfekt wie die Party-Hymne „Power & Glory“, bei dem Chris aber zwischendurch immer wieder kurz eingreifen musste, mitgesungen, was eine noch bessere Stimmung erzeugte. Nebenbei wurde auch auf Gitarrist Lars gestichelt wie man es gewohnt ist, während Schlagzeuger Ramy Ali, den wir kürzlich noch mit SERIOUS BLACK in der Arena erleben durften, wie ein Berserker in die Felle haute und Ilker Ersin für Druck am Bass sorgte. Die Setlist bot gewohnte Hits wie „Tears Of Taragon“, „Freedom Call“ oder den Happiest Song den FREEDOM CALL jemals schrieben, aber mit dem etwas eigenwilligen „Hero Nation“ vom nicht von allen geliebten „Circle Of Live“-Album und den neuen Tracks „Come On Home“ und „Paladin“, streuten die Herren etwas frische Kost mit ein und machten es wie immer spannend.





Die Zeit verflog schneller als man denken konnte und so stand man verschwitzt, schnaufend, aber immer noch nach mehr lechzend und brüllend bald da und hoffte auf ein Wiedersehen mit Chris, Lars, Ilker und Ramy. Die ließen nicht lange auf sich warten und hauten nochmal drei Songs raus, wobei bei „Warriors“ wie immer das Spielchen mit dem Jubel am Ende mehrmals durchgezogen wurde und „Land Of Light“ den obligatorischen Abschluss bildete, ehe die vier Mannen sich ausgiebeig verabschiedeten, sich verbeugten, winkten und so ziemlich alle Hände schüttelten.

Setlist FREEDOM CALL:

Union Of The Strong
We Are One
Age Of The Phoenix
Hero Nation
Tears Of Taragon
Farewell
The Quest
Heart Of A Warrior
Power & Glory
Come On Home
Tears Of Babylon
Freedom Call
-
Paladin
Warriors
Land Of Light

FREEDOM CALL sind seit gut mehr als einenhalb Dekaden nicht nur eine der unterbewertetsten Bands ihres Genres, sondern auch eine der sympathischsten und bodenständigsten, die live ihr Publikum zu jeder Sekunde im Griff haben und jederzeit gerne wieder vorbeischauen dürfen. Wir freuen uns auf weitere Live-Taten und Alben. Natürlich waren sich Chris und Co. auch dieses Mal nicht zu schade auch nach der Show im Publikum zu erscheinen. Auf bald zur „Happy Metal-Party!


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maxomer
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Beitrag vom 02.03.2015
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