SÓLSTAFIR   ESBEN AND THE WITCH   OBSIDIAN KINGDOM     
21.11.2014 @ Explosiv

Nachdem das Konzert von SÓLSTAFIR, ESBEN AND THE WITCH und OBSIDIAN KINGDOM in Wien ein paar Tage zuvor restlos ausverkauft war, haben sich auch einige von denen, die dort kein Ticket mehr ergattern konnten, auf den Weg nach Graz begeben, um die Isländer doch noch live auf der Bühne erleben zu können. So viele Besucher hatte ich im Explosiv noch nie erlebt und bis auf vier Tickets war es ausverkauft. Das hätten sich SÓLSTAFIR vor Beginn ihrer Tour sicher nicht träumen lassen, aber es gibt sehr viele, für die die Musik von SÓLSTAFIR etwas ganz Besonderes und Einzigartiges ist. Sie sind in musikalischer Hinsicht nur sehr schwer einzuordnen. Man liest da Begriffe wie Post Metal oder Post Rock, aber dies alles beschreibt nicht den besonderen Reiz, den die Musik von SÓLSTAFIR ausübt. Sie polarisieren sehr stark – die einen lässt ihre Musik kalt und andere sind vor Begeisterung gar nicht mehr zu bremsen. Und genau diese sind am 21.11.2014 in Massen ins Explosiv geströmt.

Aber davor waren noch zwei Supportbands an der Reihe. Die ersten waren OBSIDIAN KINGDOM, eine Progressive Metal Band aus Spanien, die bereits seit 2005 aktiv ist, und sie haben ihre Sache sehr gut gemacht. Trotz der frühen Uhrzeit füllte sich die Halle schon nach und nach und sie haben eine Mischung aus hartem Death Metal und sehr sanften und progressiven Klängen dargeboten und sehr viel Spielfreude und Einsatz gezeigt. So kam es zwischendurch vor, dass sich der Gitarrist am Boden gewälzt hat und der Keyboarder sich eigenartig verrenkt hat und kurz davor war, an seinem Instrument einzuschädeln um ihm teilweise sehr sphärische Töne zu entlocken. Alles in Allem war es ein gelungener Auftritt und sie haben an diesem Abend sicher einige neue Fans dazugewonnen.





Setlist OBSIDIAN KINGDOM:

And Then It Was
Last Of The Light
Genteel To Mention
Awake Until Dawn
Cinnamon Balls
Endless Wall
Fingers In Anguish
Ball-Room


Nach diesem dynamischen Auftritt wurde es ruhiger auf der Bühne. Nur drei Personen erschienen und begannen mit sehr sanften Klängen begleitet von einem stampfenden Drumbeat, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Die Briten ESBEN AND THE WITCH waren an der Reihe - sie sind seit 2008 aktiv und vom Genre haben sich eher den stimmungsvollen aber nicht minder intensiven Klängen verschrieben. Der Gesang kam von der Bassistin und hat sich sehr gut eingefügt. Der Saal war bei ihrem Auftritt schon wirklich sehr gut gefüllt, auch bei ihnen war der Ansturm auf den Merch-Stand nach dem Gig gewaltig und es gab sicher Einige, die sie begeistert haben und die eine längere Spielzeit sicher begrüßt hätten.





Setlist ESBEN AND THE WITCH:

Press Heavenwards!
Dig Your Fingers In
No Dog
The Jungle


Während der Umbaupause für SÓLSTAFIR war sehr ruhige Musik zu hören – offenbar Isländische Volkslieder – also eine perfekte Einstimmung. Als sie dann um 21:40 Uhr auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr in der übervollen Halle – frenetischer Applaus erklang und von Anfang an hatten SÓLSTAFIR das Publikum voll im Griff, das auch zwischendurch mal vom Sänger zu absoluter Stille im Saal aufgefordert wurde. Leider hatten sie zu Anfang mit technischen Problemen zu kämpfen, die aber nach dem ersten Titel behoben wurden. Sie haben viele Tracks vom neuen Album „Ótta“ gespielt, aber natürlich auch einige Tracks von den Vorgängeralben. Mit ihrer intensiven Spielweise konnten sie auch dieses Mal das Publikum vollauf begeistern und fast alle Köpfe begannen im Takt mitzuwippen – ich gestehe, auch meiner, aber das passiert mir bei ihrer Musik immer und ich kann nichts dagegen tun. Als sie nach acht Nummern die Bühne verließen wurde lautstark nach Zugaben gebrüllt, die sie auch mit "Fjara" und "Goddess Of The Ages" (auf das viele Zuschauer schon hart gewartet hatten) bereitwillig gaben. Alle hätten gerne noch mehr von ihnen gehört, aber leider ließen sie sich nicht mehr erweichen.





Setlist SÓLSTAFIR:

Köld
Lágnætti
Rismál
Ótta
Þín Orð
Dagmál
Náttmál
Svartir Sandar
-
Fjara
Goddess Of The Ages


So endete ein traumhafter Konzertabend, und alle Bands hatten sich danach im Nebenraum des Explosivs eingefunden, Alben signiert und sind für gemeinsame Fotos zur Verfügung gestanden, was diesen Abend für viele Besucher noch besonderer machte, als er in musikalischer Hinsicht schon war.
Ich hoffe sehr, dass SÓLSTAFIR bald wieder einmal den Weg in die Steiermark finden – dass sie hier genug Fans haben, wurde ihnen an diesem Abend deutlich gezeigt.

www.solstafir.net
www.facebook.com/esbenandthewitch
www.facebook.com/obsidiankingdom


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Beitrag vom 25.11.2014
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