TUSKA 2014 - TAG 1 - DIMMU BORGIR   CHILDREN OF BODOM   CARCASS   PHILIP H. ANSELMO   ENSIFERUM   NAILS   POISONBLACK   HAMFERD  
27.06.2014 @ Suvilahti, Helsinki

Seit ein paar Jahren fliege ich ein Mal im Jahr für ein paar Tage nach Finnland und das verbinde ich dann meist mit einem Festival-Besuch. Dieses Jahr war wieder einmal das Tuska Open Air in Helsinki an der Reihe, das ein recht ansprechendes Lineup zu bieten hatte.

Die Sonne strahlte über Helsinki und sobald man die Kontrollstation passiert hatte, wo auf einem großen Plakat zu lesen war, was alles verboten ist (unter anderem die Mitnahme von Schusswaffen), betrat man einen weitläufigen Platz, auf dem zwei Bühnen aufgebaut waren. Eine dritte Bühne gab es noch etwas abseits in einer Halle. Natürlich war auch gut für das leibliche Wohl gesorgt – einige Verpflegungsstände boten Essen an, das in riesigen Pfannen zubereitet und dann warm gehalten wurde. Von den Preisen her gab es ab 7 € etwas Warmes zu essen, genauso viel musste man auch für eine Dose Bier hinlegen, das allerdings nur in einem abgesperrten Bereich getrunken werden konnte, von dem aus man aber trotzdem wunderbar zu den Bühnen sehen konnte. Für diejenigen, die alkoholfreie Getränke bevorzugen, gab es Gratis-Coca Cola soviel man wollte.
Auch Autogrammstunden standen auf dem Programm und bei CHILDREN OF BODOM und DIMMU BORGIR waren die Schlangen vor dem Autogrammzelt extrem lang.





Opener auf der Radio Rock Main Stage am ersten Tag waren die Finnen ENSIFERUM. Diese Viking/Folk Metal Band ist mittlerweile weit über die Grenzen ihrer Heimat bekannt. Sie haben einen Mix aus älteren und neueren Titeln gespielt und natürlich durften ihre Hits wie „From Afar“ und „Wanderer“ nicht fehlen. Das trotz der frühen Stunde schon zahlreich erschienene Publikum ging voll mit und ein gewaltiger Moshpit war fast durchgehend die Folge, oder es wurde tüchtig mitgehüpft. Ein rundum gelungener Auftritt der in Kilts gekleideten und mit schwarzen Streifen bemalten Truppe.





Setlist ENSIFERUM:

Intro (Symbols)
In My Sword I Trust
From Afar
Token of Time
Blood Is The Price Of Glory
Pohjola
Twilight Tavern
Burning Leaves
Iron
Vanha Kivennapalainen Vitutuslaulu (Outro)

Weiter ging es auf der etwas kleineren Inferno Stage und auch dort war die Position des Openers in Finnischer Hand. Die Dark Rocker POISONBLACK betraten die Bühne und viele waren gekommen, um ihrer etwas ruhigeren, aber sehr intensiv gespielten Musik zu lauschen. Diese Band aus Oulu hat im Verlauf ihres mehr als 10jährigen Bestehens einige Alben veröffentlicht und sich dadurch einen gewissen Bekanntheitsgrad geschaffen, was man an der großen Zahl begeisterter Fans vor der Bühne erkennen konnte.





Auf der Main Stage ging es danach mit härteren Tönen weiter. Der US-Amerikaner PHILIP H. ANSELMO & THE ILLEGALS waren an der Reihe. Ich hatte über diese Band schon einiges gehört und war gespannt, sie live zu erleben. Leider ist dieser Eindruck nicht sehr positiv ausgefallen. PHILIP H. ANSELMO hat seine Band THE ILLEGALS fast ein bisschen geringschätzig vorgestellt und ansonsten hat er sich auch ziemlich aggressiv gegeben. Die lautstarken Rülpser und ausgestreckten Mittelfinger zwischendurch wären ja noch erträglich gewesen, aber als er in den Fotograben gerotzt hat, fand ich es nicht mehr witzig, sondern nur noch ekelhaft. Musikalisch bekamen wir aber gute abwechslungsreiche Kost geboten.





Auch die Inferno Stage wurde von einer US-Amerikanischen Band eingenommen. Die Kalifornier NAILS haben sich musikalisch den härteren Klängen verschrieben und tönten stark Death Metal-lastig. Ich hatte noch nie von ihnen gehört und offenbar sind sie auch in Finnland nicht so bekannt, das Publikum war deutlich weniger, aber denjenigen die hier waren, hat es sehr gut gefallen.





Währenddessen wurde auf der Main Stage gewaltig aufgebaut. Gleich drei halbe Autos, die teilweise zu Bars umfunktioniert waren, wurden auf die Bühne geschoben. Im Hintergrund gab es ein großes pastellfarbiges Transparent, auf dem „Bodom Beach Barbecue“ zu lesen stand. CHILDREN OF BODOM haben es sich nicht nehmen lassen, einen gewaltigen Auftritt vor dem heimischen Publikum am Tuska hinzulegen und die Massen an Fans vor der Bühne haben begeistert mitgemacht. CHILDREN OF BODOM gehört zu den Finnischen Metal Bands, die auch im Ausland eine sehr große Fangemeinde haben. Die charismatische Ausstrahlung von Sänger Alexi Laiho und die druckvolle Spielweise der Band sind immer Garant für phantastische Konzerterlebnisse.





Setlist COB:

Needled 24/7
Kissing The Shadows
Bodom Beach Terror
Scream for Silence
Halo Of Blood
Hate Crew Deathroll
Lake Bodom
Are You Dead Yet?
Angels Dont Kill
Towards Dead End
Hate Me!
Bodom After Midnight
In Your Face

Danach hab ich mich zum einzigen Mal an diesem Tag in die Halle zur Club Stage aufgemacht. Bisher gab es ja mit TYR nur eine Band von den Färöer-Inseln, die einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Vor einiger Zeit ist der Name HAMFERD zum ersten Mal aufgetaucht. Ihr erstes Album „Evst“ hat für viel Aufsehen gesorgt und ich war sehr gespannt, was mich erwartet. Kontrastreicher hätte es nicht sein können – HAMFERD traten in Anzügen und mit akkurat geschnittenen Kurzhaarfrisuren auf! Ich fand es aber echt toll, wie sie auf stoische Art und Weise ihren Doom/Death Metal präsentiert haben und sie konnten jede Menge Beifall dafür einheimsen.





Um einiges heftiger ging es danach auf der Inferno Stage zu – die Briten CARCASS waren an der Reihe und viel Publikum tummelte sich vor der Bühne. Mit ihrer dynamischen Spielweise wussten sie zu begeistern und sie ließen sich nicht anmerken, dass sie beinahe 30 Jahre Bandgeschichte aufzuweisen haben. CARCASS haben sich in diesen Jahren eine große Fangemeinde aufgebaut und sie sind sicher für jedes Festival eine Bereicherung, wie man es auch am Tuska erleben konnte.





Setlist CARCASS:

1985 (Intro)
Buried Dreams
Incarnated Solvent Abuse
Cadaver Pouch Conveyor System
This Mortal Coil
Reek Of Putrefaction
The Granulating Dark Satanic Mills
Unfit For Human Consumption
Genital Grinder
Exhume To Consume
Captive Bolt Pistol
Corporal Jigsore Quandary
Heartwork
1985 (Outro)

Als Headliner auf der Main Stage haben DIMMU BORGIR einen bombastischen Auftritt hingelegt. Mit lautem Geknalle und Flammen legten sie los und begeisterten das zahlreich erschienene Publikum. Die Norwegischen Symphonic Black Metaller sind ja weltweit bekannt und haben ein gewisses Image des Schaurigen und Düsteren. Alle Bandmitglieder waren geschminkt und auch der Sänger Shagrath wies seine typische Gesichtsbemalung auf, die die Intensität seines Gesangs noch unterstrich. DIMMU BORGIR haben einen Mix aus ihren vielen Alben gespielt, die sie im Verlauf ihres 21-jährigen Bestehens aufgenommen haben. Zwischendurch gab es einmal Musik vom Band, was etwas seltsam anmutete, aber danach ging es mit voller Besetzung weiter. Mit einem Vorhang aus sprühenden Funken ging ihr Auftritt nach 1,5 Stunden zu Ende und die Leute verließen mit zufriedenen Gesichtern das Gelände.





Setlist DIMMU BORGIR:

Allegiance
Progenies Of The Great Apocalypse
Lepers Among Us
Vredesbyrd
Cataclysm Children
The Serpentine Offering
Gateways
Puritania
Kings Of The Carnival Creation
Dimmu Borgir
Mourning Palace



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Beitrag vom 06.07.2014
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