KINGS OF BLACK METAL - TAG2: HATE   BAPTISM   MAYHEM   KAMPFAR   BEHEXEN   CULT OF FIRE   SETH   KHOLD   IMPIETY   SVARTIDAUDI   VELNIAS   ISKALD  
05.04.2014 @ Stadthalle, Alsfeld

Nach einer nicht allzu langen Nacht und einem Spaziergang durch die wunderschöne Alsfelder Altstadt, stand nun der Haupt-Festivaltag auf dem Programm.

Bereits um 12:15 standen die Norweger ISKALD auf der Bühne und trotz der frühen Stunde hatten sich schon viele Besucher vor der Bühne eingefunden. ISKALD haben kürzlich ein vielbeachtetes Album auf den Markt gebracht, und da sie bisher kaum außerhalb Norwegens live gespielt hatten, wollten sich wohl viele diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Sie haben mit ihrem druckvoll gespielten Melodic Black Metal einen sehr bemerkenswerten Auftritt hingelegt und ihr Publikum voll zufrieden gestellt.





Danach wurden etwas ruhigere Töne angeschlagen. Die Amerikaner VELNIAS betraten die Bühne und brachten dem Publikum ihren ganz eigenwilligen Black Metal zu Gehör, der immer wieder von sehr melodiösen Gitarrenklängen ergänzt wurde. VELNIAS sind bekannt für ihre intensive Spielweise und druckvollen Gesang. Ich hab sie bereits zum dritten Mal live gesehen und fand sie wie immer genial.





Als nächste waren SVARTIDAUDI aus Island an der Reihe. Sie traten wie Bankräuber mit schwarzen Binden um Mund und Nase auf, was etwas seltsam anmutete. Musikalisch gehören sie zu den Vertretern des sehr schnellen und bretternden Black Metal, aber zwischendurch waren auch einige ruhigere und klangvolle Töne zu hören. Für die meisten war es wohl das erste Mal dass sie diese Band gesehen haben, aber dem Publikum hat es scheinbar ganz gut gefallen.





IMPIETY aus Singapore waren die nächsten im Lineup. Sie sind Vertreter des sehr harten und schnell gespielten Black Metal und haben die Bühnenbretter zum Beben gebracht. Zwischendurch gab es aber euch einmal Kirchenmusik zu hören – eine etwas eigenwillige Auflockerung. Es gibt diese Band schon seit mehr als 30 Jahren und sie schaffen es immer wieder, auf europäischen Festivals zu spielen. Sie haben aber aus unerfindlichen Gründen ihren Auftritt vorzeitig abgebrochen, was für einige Verwirrung gesorgt hat.





So hatten die Norweger KHOLD reichlich Zeit für den Umbau. Optisch ist diese Band auch für Black Metal Kreise ziemlich auffällig. Der Sänger ist beim unteren Teil des Gesichtes schwarz geschminkt und oben herum weiß, was einen ziemlich gruseligen Effekt ergab. Bei ihrem Auftritt war die Halle ziemlich voll. Sie pflegen eine nicht allzu schnelle Spielweise und die Stimme des Sängers ist eher gleichförmig aber sehr druckvoll. Ihren Auftritt haben sie mit dem SEPULTURA-Cover „Troops Of Doom“ beendet, wofür sie begeisterten Applaus entgegennehmen konnten.





Bei den Franzosen SETH war es wieder etwas leerer in der Halle aber es waren doch noch genug Leute da. Sie sind Vertreter des schnellen und harten Black Metal mit wenigen melodischen Einlagen. Meist überlagerte der harte Gesang fast die Musik. Sie hatten immer wieder starke Wechsel in ihren Klangfolgen, was manchmal ein bisschen irritierend war, also keine einfache Kost.





Dann wurde es so richtig wunderbar düster! Ein Mikroständer aus gekreuzten Sensen, Knochen und Totenschädel mit Kerzenleuchtern – ein richtig tolles Ambiente.
Die Tschechische Band CULT OF FIRE betrat in langen Kutten mit überdimensionalen Kapuzen die Bühne. Auch die Gesichter waren durch Masken verhüllt und die Stimmung, die sie mit ihrem Epic Black Metal und ihren langsamen Bewegungen erzeugt haben war einfach nur genial! Zwischendurch waren sogar Orgelklänge zu hören – alles um die düstere Stimmung noch zu intensivieren. Für mich waren sie die Entdeckung an diesem Abend!





BEHEXEN aus Finnland sind in der Black Metal Szene ziemlich bekannt, obwohl sie gar nicht so oft live spielen. Deshalb war es in der Halle bei ihrem Auftritt auch ziemlich voll. Sie spielen ziemlich schnellen Black Metal und der Gesang hörte sich ziemlich aggressiv an. Die Stimme des Sängers wechselte zwischen hohem, kreischendem und tiefem, krächzendem Gesang. BEHEXEN haben sogar ein weibliches Bandmitglied, eine sehr hübsche Bassistin, die ihr Gesicht aber hinter einem schwarzen Tuch versteckt hat. BEHEXEN haben an diesem Abend einen sehr tollen Auftritt hingelegt, und ihr Publikum wirklich zufrieden gestellt.





Auch bei KAMPFAR war die Halle ziemlich voll. Die Norweger haben kürzlich ein sehr vielbeachtetes Album auf den Markt gebracht, aus dem sie auch an diesem Abend einiges präsentiert haben. Der Sänger ist wie ein Wilder über die Bühne gefegt und man sah ihnen die Freude an diesem Auftritt wirklich deutlich an. KAMPFAR haben in den letzten Jahren viele Fans gewinnen können und sie verstehen es, mit ihrer Musik wirklich zu überzeugen.





Dann war der Moment gekommen, auf den viele schon lange gewartet hatten – MAYHEM stand am Programm. Es wurden zwei große Bühnenbanner aufgestellt, vier Ständer mit aufgespießten Schweinsköpfen auf der Bühne aufgestellt – bei MAYHEM sind ja oft Teile von toten Tieren als Deko im Einsatz – und ein paar Lichter angezündet. Dann wurde es dunkel und nebelig und MAYHEM betraten die Bühne. Der Sänger hielt einen Strick und einen Totenkopf in die Höhe und dazu ließ er seinen düsteren, kräftigen Gesang verlauten. Beim zweiten Song wurde dann ordentlich Feuer gemacht, was die Stimmung noch zusätzlich anheizte. MAYHEM stehen ja eigentlich immer für große Show und auch an diesem Abend haben sie eine solche präsentiert.





Setlist MAYHEM:

Silvester
Pagan
Deathcrush
Buried By Time
To Daimonion
Symbolis
My Death
A Time To Die
Psywar
Illuminate
De Mysteriis
Chainsaw
Freezing Moon
Carnage

Bei der Finnischen Band BAPTISM war es dann etwas leerer in der Halle, aber noch immer waren genug da, um dem schnellen Black Metal mit dem tiefen Gesang zu lauschen. Als ich BAPTISM das letzte Mal gesehen habe, hatte der Sänger noch eine Kutte an, jetzt ist nur noch eine Kapuze davon übrig geblieben. Aber vom Stil her haben sie sich nicht geändert und sie haben einen sehr guten Auftritt hingelegt.





Nach gut 12 Stunden Festival haben mich dann die Kräfte verlassen und ich hab leider MERRIMACK und HATE nicht mehr geschafft. Ich hatte ja doch am Sonntag die 720 Kilometer zurück auch wieder zu überstehen, und dafür wollte ich doch einigermaßen ausgeschlafen sein.

Das KINGS OF BLACK METAL ist für Fans dieses Genres eine sehr gute Sache. Die Organisation passt. Die Verpflegung ist gut und nicht allzu überteuert, und wer kein Fan vom typischen Festivalessen ist – die Stadthalle ist nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt, wo es jede Menge Lokale gibt.

Ich kann dieses Festival allen Black Metal Fans wirklich empfehlen.


FOTOS + E-CARDS


Metalmama
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Beitrag vom 15.04.2014
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