GRAND MAGUS   AUDREY HORNE   ZODIAC  
21.03.2014 @ Szene

Ein sehr abwechslungsreiches Package kündigte sich da mit den Doom/Heavy Metallern GRAND MAGUS, den norwegischen Post-Rockern AUDREY HORNE, den Blues-Virtuosen ZODIAC und der Retro-Karavane THE VINTAGE CARAVAN an. Doch so abwechslungsreich das Ganze auch war, es passte perfekt und die Szene bekam einen unvergesslichen Abend.

Leider verpassten wir THE VINTAGE CARAVAN, da diese bereits um 19:00 auf die Bretter mussten. Für einen Freitagabend eher ungewöhnlich, doch dafür hatten wir reichlich Spaß mit den Deutschen Jungs von ZODIAC, die virtuos, spielfreudig und auf höchstem Niveau ihre ganz eigene Art des Rock servierten. ZODIAC lieferten in ihren überlangen Songs tolle Melodien, gelungene Hooklines und so manch musikalisches Schmankerl. Der große Hang zum Blues Rock lässt das Ganze aber zeitweise etwas anstrengend erscheinen. In den knapp 25 Minuten zeigten die Deutschen aber, dass sie absolut talentierte Musiker sind und ihre Musik auch auf die Bühne zu transportieren wissen. Man hätte ihnen ruhig noch ein paar Minuten mehr gönnen können, doch nun standen bereits die beiden Hauptacts des Abends in den Startlöchern.





Pünktlich im 21:50 Uhr ertönte das Intro von AUDREY HORNE und kurz darauf stürmten die Norweger auf die Bühne und stiegen fulminant, furios und mit einer phänomenalen Energie in ihr einstündiges Set ein. Mit „Redemption Blues“ starteten die Post-Rocker AUDREY HORNE von 0 auf 200 und ließen sofort (Rock-) Magie in der Luft entstehen. Durch das Publikum ging ein Ruck und es kam Bewegung in die Szene, aber auch auf der Bühne ging es rund. Die Gitarristen Arve Isdal und Thomas Tofthagen zeigten sich bewegungsfreudig und posten was das Zeug hielt, während Frontgrinser Toshie hüpfte, tanzte und heftig abging – wie er leibt und lebt. Am Auffälligsten war aber sicher Bassist Espen Lien alias „The old guy“, der sich nicht selten in den Mittelpunkt drängte und einen riesen Unterhaltungswert mitbrachte. Die schier unendlich erscheinende Energie hielt auch mit „Bridges & Anchors“ an, während der Titeltrack des letzten Meisterwerks „Youngblood“ vorerst etwas Wind aus den Segeln nahm, aber nicht minder rockte. „There Goes A Lady“ ließ die Zuschauer und eben auch Toshie erneut tanzen. Gewidmet wurde der Song außerdem sympathischerweise ihrem Label-Betreuer. Der charismatische und extrem gut aufgelegte Fronter scherzte immer wieder mit den Bandmitgliedern und den Zuschauern, suchte auch körperlich die Nähe indem er mit selbigen Einschlug oder mit Gesten interagierte. Zu „This Ends Here“ sprang der Mann sogar in den Fotograben und lehnte sich ins Publikum, was die Stimmung nochmal steigerte.





Obwohl man sich sehr stark auf die jüngste Veröffentlichung konzentrierte, freute man sich über Hits früheren Ären, wie dem Gänsehaut-Track „Threshold“ – außerdem überraschten die Herren aus Bergen mit zwei komplett neuen Tracks, die noch nicht mal im Studio eingespielt sind. „High´N Dry“ fetzt wie Schwein und scheint musikalisch wieder etwas mehr in Richtung Metal zu gehen, während „There Is A Wolf In My Heart“ nahtlos an das aktuelle Schaffen anschließt und sich sehr verspielt präsentierte. Toshie fragte nach der ehrlichen Meinung der Fans und bekam prompt tosenden Applaus zu hören, was ihn sichtlich freute. Mit „Straight To Your Grave“ beendeten AUDREY HORNE ihr Set viel zu früh und hinterließen einen mehr als positiven Eindruck. Ein Auftritt von den Norwegern ist immer wieder eine Freude, doch an diesem Abend schlugen sie alles was ich von ihnen bisher gesehen habe. Sympathische und mehr als nur talentierte Musiker, die genau wissen was sie wollen und zu tun haben. Bitte bald wieder!





Setlist AUDREY HORNE:

Redemption Blues
Bridges & Anchors
Youngblood
There Goes A Lady
High´N Dry
Pretty Little Sunshine
Cards With The Devil
This Ends Here
There Is A Wolf In My Heart
Threshold
Blaze Of Ashes
Straight Into Your Grave

GRAND MAGUS hatten es nach diesen Energiebündeln natürlich nicht leicht, doch hatten sie natürlich einen Ruf zu verteidigen. Und auch hier war die Stimmung vom ersten Song an „I, The Jury“, welcher nach dem epischen „Conan – Theme“ Intro für erste Gänsehaut sorgte, großartig. Das Trio konnte sich natürlich nicht so bewegungsfreudig zeigen, überzeugten aber durch druckvollen Sound, starke Heavy Metal Riffs, eine offene Art, die den Fans sichtlich gefiel. Diese feierten sowohl die neuen Hits wie das episch anmutende „On Hooves Of Gold“ oder das traditionelle „Steel Vs. Steel“, das nicht wenig zum Mitsingen animierte, als auch die Klassiker wie den „Holy Diver“–Klon „Raven Guide Our Way“ oder das intensive „Iron Will“. Auch JB, Fox und Ludwig hielten ihr Set kurz und knackig und beschäftigten sich vor allem mit den letzten drei Alben, weshalb natürlich auch das geniale „Hammer Of The North“, welches das Set bereits nach gut 70 Minuten abschloss, nicht fehlen durfte.





Zwischendurch gab sich auch JB sehr redefreudig und grinste auch gerne mal in Richtung Publikum. Außerdem gab es zwischendurch zur Auflockerung mit „Arv“ auch ein Instrumental und „Ymer“ entließ die Zuschauermeute mehr als zufrieden in die Nacht. GRAND MAGUS sind live eine absolute Macht, das haben sie an diesem Abend wieder mühelos bewiesen. Mit so fettem Songmaterial natürlich auch überhaupt kein Problem.






Setlist GRAND MAGUS

I, The Jury
On Hooves Of Gold
Raven Guide Our Way
Like The Oar Streikes The Water
Steel Vs Steel
Valhalla
Iron Will
Arv
Triumph And Power
Hammer Of The North
Ymer

An diesem Freitagabend durften wir ein starkes und abwechslungsreiches Package erleben. Während man erst mit Retro-Klängen zu überzeugen versuchte, zeigten sich ZODIAC spielfreudig und virtuos, während AUDREY HORNE in Sachen Rock- und Partyfaktor die Latte extrem hoch legten und GRAND MAGUS im großen Finale für fette Heavy Metal Klänge sorgten. Trotzdem hatten für mich persönlich einfach auf Grund der Energie und Intensität die Norweger knapp die Nase vor den schwedischen Heavy Metal Stars. Abgesehen von den recht kurzen Spielzeiten gibt es aber absolut nichts zu beanstanden.


www.audreyhornemusic.com
www.grandmagus.com
www.zodiac-rock.com


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Beitrag vom 22.03.2014
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