BULLET FOR MY VALENTINE   CALLEJON   COLDRAIN  
15.02.2014 @ Gasomter, Wien

Der 15.02.2014 war ein wundervoller Tag. Zuerst gab es tagsüber sonnige 15°C und abends wurde Metalcore vom Feinsten serviert. COLDRAIN, CALLEJON und BULLET FOR MY VALENTINE, die gerade gemeinsam auf Europatour sind, standen auf der Speisekarte des Wiener Gasometers. Die Location war zum Bersten voll und unter dem großteils jungem Publikum mischten sich auch einige ältere Semester. Endlich gingen die Lichter aus.

Die erste Band des Abends war COLDRAIN aus Japan. Pünktlich um 19 Uhr startete ihr Intro, ein spannungsaufheizender Chor, der endlich erlösend in ihren ersten Song mündete. „No Escape“, dessen mitreißender Refrain gleich zum Mitsingen einlud, zeigte gleich allen was die Jungs drauf haben. Der zweite Ohrwurm war „The Revelation“ und schon flogen die ersten Knicklichter durch das Publikum. Danach kam die erste Ansage des Sängers, die sehr Japaner-untypisch in ziemlich gutem Englisch war. Kein Wunder, da der Frontmann Masato zur Hälfte Amerikaner ist. Weiter ging es mit „Die Tomorrow“, das mit richtig harten Riffs zum Headbangen nicht nur einlud, sondern quasi zwang. „Voiceless“ und „The War Is On“ folgten sogleich, wobei Masato nach wirklich jedem Lied mit dem Publikum sprach und ihnen fürs Kommen dankte, dieser Mann weiß Fansupport wirklich zu schätzen. Das abschließende Stück war das gefühlvolle „Inside Of Me“ und nach den letzten Klängen verließen die Musiker nach einer energiegeladenen Show und unter verdientem Applaus die Bühne.






Setlist COLDRAIN:

Intro
No Escape
The Revelation
Die Tomorrow
Voiceless
The War Is On
Inside Of Me


Als nächstes stand die deutsche Combo CALLEJON am Programm. Um einiges melodischer als die Vorband starteten sie mit „Atlantis“ aus ihrem vorletztem Album „Blitzkreuz“. Schön wenn sich eine deutsche Band entschließt Deutsch statt (Mainstream-) Englisch zu singen. Als zweites Stück kam „Dieses Lied Macht Betroffen“. Auch wenn man den Song vorher nicht kannte konnte man ihn spätestens nach dem ersten Refrain nachsingen, so viele Ohrwürmer an diesem Abend! Mit viel Energie performten sie als nächstes „Lass Mich Gehen“, „Blitzkreuz“ und „Zombiefied“, währenddessen die halbvollen Bierbecher durchs Auditorium flogen. Mit dem Spruch „Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Macht“ aus der Serie He-Man wurde der richtig fette und kranke Song „Snake Mountain“ eingeläutet, der mit derben Pig Squeals endete. Sänger Basti hat richtig was drauf und weiter ging es mit „Porn From Spain“! Bei „Sommer, Liebe, Kokain“ animierte Basti das Publikum die Textzeile „Das schreit nach Ausverkauf! Wir wollen auch ein Stück!“ mitzusingen, welches das auch brav tat. Als letzten Knaller gab es „Porn From Spain 2“, das laut ihrem Sänger das asozialste Lied in ihrem Repertoire ist.





Setlist CALLEJON:

Atlantis
Dieses Lied Macht Betroffen
Lass Mich Gehen
Blitzkreuz
Zombiefied
Snake Mountain
Porn From Spain
Sommer, Liebe, Kokain
Porn From Spain 2


Nach kurzen Umbauarbeiten war endlich der Hauptact des Abends an der Reihe. BULLET FOR MY VALENTINE aus Wales starteten mit Carl Orffs „O Fortuna“, ziemlich viele Bands haben ja anscheinend ein Faible für orchestrale Intros. Als ersten eigenen Song spielten sie ihr neuestes Stück „Raising Hell“, ein richtig geiler harter Einstieg! Nahtlos folgte das schnelle „Scream Aim Fire“, das mit seinem Breakdown und Gitarrensolo jeden der bisher geschlafen hatte brutal aus der Traumwelt riss. Nach „Your Betrayal“ kam die erste kurze Pause mit der Ansage des Sängers Matt Tuck, der sich bei den Gästen fürs Kommen bedankte. Fast ging seine Stimme im Gekreische der Fangirlies unter, welches noch lauter wurde als er für „All These Things I Hate“ seine Weste auszog um nur mit Tanktop zu performen. Dieser Mann hat in den letzten Jahren eine richtige Transformation durchlaufen. Vor zehn Jahren mit langen Haaren und Spaghettiarmen, heute mit kurzer Mähne und dicken Muckis. Weitere Songs die folgten waren „4 Words Choke Upon“ aus ihrem ersten Album und „Temper Temper“ aus ihrer aktuellsten Platte.






Bei „The Last Fight“ stellte sich Matt auf das Podest hinter den Drums, um im Spotlight mit Cleangitarre und der Unterstützung des Publikums den Chorus anzustimmen. Nach der Ballade „Bittersweet Memories“, bei der das Publikum textsicher (wie bei jedem Lied zuvor) mitsang, ließ man etwas Platz für Gitarristen Michael Paget, der ein grandioses Solo vortrug. Bei „Dirty Little Secret“ war die komplette Band wieder vereint und Matt hatte die Pause für einen Gitarrenwechsel genutzt. Vor mir zogen schon die ersten Jungs ihre Shirts aus, da es im Gasometer inzwischen kochend heiß geworden war. Danach spielte die Band ein Medley aus den Songs „Hand Of Blood / Room 409 / Hearts Burst Into Fire / Begging For Mercy / Riot“, sehr interessant zusammengestellt. Mit „Waking The Demon“ und „Pleasure and Pain“ verabschiedeten sie sich von der Bühne. Die Gitarristen schmissen nach jedem Lied ihre Plektren ins Publikum, die brauchen sicher hunderte davon auf ihrer Tour! Natürlich kamen die vier Jungs nach einstimmigen BULLET BULLET BULLET-Rufen wieder zurück, um mit dem MOTÖRHEAD Cover „Ace Of Spades“ die Menge noch weiter anzuheizen. Als krönenden Abschluss gab es das allbekannte „Tears Don’t Fall“, bei dem man wünschte das es endlos dauern würde. Leider gibt es immer ein Ende und so verließen BULLET FOR MY VALENTINE nach knapp 80 Minuten die Bühne.

Setlist BFMV:

Intro: O Fortuna (CARL ORFF)
Raising Hell
Scream Aim Fire
Your Betrayal
All These Things I Hate(Revolve Around Me)
4 Words (To Choke Upon)
Temper Temper
The Last Fight
Bittersweet Memories
Guitar Solo
Dirty Little Secret
Hand Of Blood/ Room 409/ Hearts Burst Into Fire/ Begging For Mercy/ Riot
Waking The Demon
Pleasure And Pain
-
Ace Of Spades (MOTÖRHEAD Cover)
Tears Don’t Fall


Obwohl dieser Abend nur großteils einem Genre, dem Metalcore gewidmet war, überzeugte jede einzelne Band mit ihrem unverwechselbaren Stil. Kleiner Scherz am Rande: Die einzigen Frauen über 1.60 m waren die auf den Schultern ihrer Männer.


koko

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Beitrag vom 23.02.2014
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