FIDES INVERSA   STORMNATT   KETELENS´ BRUKKE  
02.11.2013 @ Kulturkeller

Bereits beim Hineingehen in den Kulturkeller zum "Beyond The Walls Of Flesh" sieht man große Zettel mit der Aufschrift:

„BLAZE OF PERDITION spielen nicht, sie hatten einen Unfall!“

Erst im Verlauf des Abends habe ich erfahren, dass es sich dabei nicht um einen harmlosen Blechschaden gehandelt hat, sondern dass dieser Unfall den Bassisten Wojciech Janus das Leben gekostet hat und auch die anderen Bandmitglieder schwer verletzt wurden. Irgendwie ist man es gewöhnt, dass immer alles klappt, aber hier wurde uns deutlich vor Augen geführt, dass manchmal auch alles anders verlaufen kann. Und dass es niemals sicher ist, dass man die Menschen die man mag oder liebt immer wieder in die Arme schließen kann!

Leider haben nur wenige Besucher den Weg nach Gleisdorf gefunden, obwohl die Bandzusammenstellung eigentlich sehr gut war. Die Bühne war mit Knochen und Totenköpfen dekoriert und es wurden jede Menge Räucherstäbchen abgebrannt, was nicht unbedingt angenehm war. Es gibt halt auch Leute, die Räucherstäbchen nicht vertragen – ich war froh, als sie heruntergebrannt waren. Den Abend eröffnet haben KETELENS´ BRUKKE. Die Black Metaller aus der Steiermark hatte in letzter Zeit schon öfter live gespielt und sich damit eine Fangemeinde geschaffen.

Sie erschienen stilecht geschminkt mit nagelbesetzten Manschetten an den Armen.
Sie sind Vertreter des harten, schnörkellosen Black Metal und verstehen es sehr gut, das Publikum damit zu begeistern. Und weil schon ein paar Schädel auf der Bühne herumlagen, wurde einer davon demonstrativ im Hamlet-Style hochgehalten, was aber gut zu ihrer Musik gepasst hat.






Setlist KETELENS´ BRUKKE:

Intro
The Ancien Shadow Throne
Once
The Misanthrope
Enchanting Moonlight
Sanctum Regnum
Under Satans Victorious Flag
Crypt Of The Sorcerer
Prophezeihung des Nächtlichen Terrors
Unnumbered Tears

Weiter ging es mit STORMNATT aus Wien. Auch sie haben sich dem härteren Black Metal verschrieben zwischendurch bekommt man aber auch melodiöse Elemente zu hören. Auch sie sind düster geschminkt und haben alle Jacken mit dem gleichen Symbol am Rücken an. Auf der Bühne hatten sie noch zusätzliche Figuren aufgestellt, von denen Rauchschwaden ausgingen. Sie konnten für ihre Musik viel Applaus von dem in der Zwischenzeit zahlreicher gewordenen Publikum einheimsen.





Setlist STORMNATT:

Blood Will Tell
The Bitter Fruits Of Deceit
Wounds Of Worship
Lost And Forgotten
Within The Void Of Existence
Evangelist Of The Fall
Omega Therion

Durch das Unglück von BLAZE OF PERDITION war FIDES INVERSA aus Italien zum Headliner geworden. Und nochmal Black Metal, aber auf ganz andere Weise als die vorherigen Bands. Ich kann nicht sagen, was die Faszination ihrer Musik ausmacht, aber vielleicht war es der Klangteppich, den sie verbreitet haben und der eher abgehackte Gesang. Was zu Anfang etwas für Verwirrung gesorgt hat, war, dass kein Mikro auf der Bühne stand und erst bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, dass der Drummer den Gesang übernommen hatte. Die Gitarristen und der Bassist waren in Kutten mit Kapuzen gekleidet, was bei dem düsteren Licht eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt hat. Nach ihrem Auftritt wurde um eine Zugabe gerufen und dann kam die Ansage, dass sie erst ein Album hätten, und deshalb einen Titel noch einmal spielen, was aber trotzdem begeistert angenommen wurde.





Leider lag keine Playlist auf, aber auf ihrer einzigen CD „Hanc Anciem Sola Retundit Virtus“ sind nur die vier überlange Titel "Decollatio", "Suicidium", "Homocidium" und "Algolagnia Divine" drauf.

Trotz des tragischen Unglücks war es ein gelungener Konzertabend.
Sollte jemand den Angehörigen der verunglückten Musiker Unterstützung zukommen lassen wollen, dann bitte an:

IBAN: PL59114020040000350256677061
SWIFT/BIC: BREXPLPW
Recipient: Krzysztof Słyż
Address: ul. Św. Rocha 6 lok. 14; 15-879 Białystok
Oder per Paypal an: sklep@arachnophobia.pl

Ich jedenfalls habe ein paar Euro dafür gegeben – ich hoffe sehr, dass andere das auch machen.


Metalmama
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Beitrag vom 12.11.2013
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