DROWNING POOL   FOZZY   REVOKER  
28.04.2013 @ Flex

Die Jungs von DROWNING POOL schlugen damals mit ihrem Debüt „Sinner“ und der dazugehörigen genialen Single „Bodies“ riesige Wellen. Leider gab es aber bald negative Schlagzeilen, denn Sänger Dave Williams verstarb unerwartet auf Tour. Danach lief es nicht mehr ganz rund für die Amerikaner. Andauernde Sängerwechsel und eher durchschnittliche Alben waren die Gründe. Doch jetzt wollen die Herren nochmal durchstarten und begaben sich mit FOZZY auf EU-Tour. Die Metaller FOZZY rund um Wrestling-Star Chris Jericho und Rich „The Duke“ Ward waren im Dezember noch mit SOIL unterwegs und sorgten in der Szene für Aufsehen, was sich wohl herumgesprochen hat, denn vier Monate später zogen die Mannen so einige Fans ins Wiener Flex.

Als Opener fungierten die mir bisher unbekannten Metaller REVOKER, die einen Vertrag mit Roadrunner Records ergattern konnte, was schon mal etwas verspricht. Und die Briten überraschten und überzeugten auf voller Linie. Bei bestem Sound und guter Laune vollführten die vier jungen Männer einen energiegeladenen Gig, so als wäre es ihr letzter. Das stimmte zu einem gewissen Teil auch, denn dies war nach 16 Konzerten der letzte Auftritt dieser Tour. Mit knackigen Riffs, aggressiven Shouts und einer ungemein tighten Rhythmus-Abteilung hatten sie alle Argumente, die ein Opener braucht. Zwar war der Saal noch nicht besonders voll, doch die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt bereits wirklich gut. REVOKER bewegten sich trotz enormer Einschränkung auf der kleinen Bühne sehr energisch und steckten so auch einige Zuschauer an. Zwischendurch flitzte zur Überraschung aller (auch REVOKER) DROWNING POOL Drummer Mike Luce in Strumpfhosen und bauchfrei auf die Bühne und sang den einen oder anderen Part ungefragt mit.





Schade, aber nicht verwunderlich – die Platten der Band waren am Merch bereits restlos ausverkauft.

Setlist REVOKER:

Thief
The Great Pretender
Hands Of Justice
Psychoville
Stay Down
Born To Be An Outlaw

Auf Double-Headliner Tourneen stellt sich natürlich immer die Frage, wer denn vorher auf die Bühne muss. In diesem Fall traf es FOZZY, was wahrscheinlich daran lag, dass DROWNING POOL gerade dieser Tage ihre neue Platte auf den Markt warfen.

Doch der Duke, Chris und ihre Mannen ließen sich davon nicht irritieren und gaben von der ersten Minute an Vollstoff. Chris Jericho, der geborene Entertainer, heizte die Zuschauerschar an, und diese ließ sich sofort von der guten Laune der Band anstecken und feierte eine ausgelassene Party mit FOZZY. Mit den beiden neuen Hits „Spider In My Mouth“ und dem unverschämt eingängigen „Sandpaper“ hatten sie bereits jetzt das Publikum vollkommen in ihrer Hand. Schön auch, dass FOZZY live noch um einen Zacken härter zu Werke gehen. Drummer Frank haute mit vollem Elan in die Felle, während Rich und Billy Grey sich Riffsalven um die Ohren schmetterten. STUCK MOJO Basser Mike Di Leo sorgte für den nötigen Groove und Mister Jericho war stimmlich in bester Form. FOZZY schaffen es die Songs ihrer Alben wirklich authentisch auf die Bühne zu transportieren. „Pray For Blood“ vom „Chasing The Grail“ Album konnte trotz erhöhtem Härtegrad und thrashiger Ausrichtung das Niveau nicht ganz halten, sorgte aber für Abwechslung und schwitzende Zuschauer.





Die Temperatur stieg sowieso bereits ins Unerträgliche. Da kam das ruhigere „Inside My Head“, gefolgt vom Glam Rocker „She´s My Addiction“ gerade richtig. Das Set war klar auf das neue Album „Sin & Bones“ ausgerichtet, was nicht verwunderlich ist, stellt das Werk doch das wahrscheinlich Beste der Bandgeschichte dar. Leider verging die gute Stunde mit FOZZY, dem herumspringenden und immer wieder grinsenden und Grimassen schneidenden Rich Ward, einem für die Bühne geborenen Chris Jericho und einer wirklich eingespielten Band viel zu schnell zu Ende. Der Hit „Enemy“ und das brutale „Blood Happens“ beendete das geniale Set, in dem mir nur der Epos „Storm The Beaches“ fehlte.





Setlist FOZZY:

Spider In My Mouth
Sandpaper
Inside My Head
She´s My Addiction
God Pounds His Nails
Shine Forever
To Kill A Stranger
Sin And Bones
Martyr No More
Enemy
Blood Happens


Nach dieser Vorstellung hatten es DROWNING POOL wahrlich schwer den eigentlichen Headlinerposten zu übernehmen, zumal man ja kürzlich erneut den Sänger wechselte und nicht genau wusste, ob der Mann diesen Posten wirklich ausfüllen kann, musste er doch den zu SOIL heimgekehrten Fronter Ryan McCombs ersetzen. Doch der junge Jasen Moreno hatte sofort alles im Griff. Mit den Klassikern „Step Up“ und dem Titeltrack des Debüts „Sinner“ war der Einstieg auch recht gelungen. In das sowieso schon kochende Flex kam Bewegung, die DROWNING POOL schnell für sich nutzten und ohne Umschweife mit weiteren Hits wie „Think“ und dem heftigen „Pity“ fortfuhren. Jasen weiß wirklich wie man mit einer Fan-Meute umgeht und heizte diese souverän an und gab stimmlich auch eine gute Figur ab. Einziger Wermutstrotpfen – die cleanen Parts der Songs des Erstlings bekam er leider nicht so hin, wie Dave Williams damals die Vorlage lieferte. Das störte aber in dem Moment eigentlich keinen wirklich und so ging es Schlag auf Schlag weiter, bis man dann mit „Die For Nothing“ und „One Finger And A Fist“ neue Songs präsentierte, die nicht minder zündeten. Zwischendurch richtete auch mal Drummer Mike Luce das Wort an die Fans und drückte seine Freude über die gute Stimmung und der lautstarken Resonanz der Fans aus.





Natürlich wartete schon alles auf den Überhit „Bodies“, der als Rausschmeißer gewählt wurde und prompt durch den FOZZY-Flashmob aufpoliert wurde. Die Jungs stürmten auf die Bühne und deckten die komplette Band und sich selbst mit Sprühluftschlangen ein und feierten gemeinsam mit DROWNING POOL den Ausklang der Tour, was sehr zur Erheiterung der Allgemeinheit beitrugt. Chris Jericho durfte dann auch nochmal den Refrain mitbrüllen, während Jasen nochmal für stimmgewaltige Chöre im Publikum sorgte. Auch DROWNING POOL verharrten nur knapp 60 Minuten auf der Bühne, nutzten aber jede Sekunde um eine dichte und heftige Atmosphäre aufrecht zu erhalten.





Setlist DROWNING POOL:

Step Up
Sinner
Think
Pity
Die For Nothing
37 Stitches
Follow
Told You So
Tear Away
One Finger And A Fist
Saturday Night
Feel Like I Do
Bodies

Ein grandioser Abend voller Energie und Spaß ging zu Ende und ich war selten so vom Gesamtpaket begeistert. Die drei Bands passten einfach perfekt zusammen und boten alle fette und geniale Shows. Leider war der Spaß aber einfach etwas zu kurz. Dieses Package würde ich mir sofort wieder geben. Wer an diesem Abend nicht im Flex war, der hat wirklich etwas verpasst.


FOTOS + E-CARDS


maxomer
Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 30.04.2013
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: