GRAND MAGUS   ANGEL WITCH   ENFORCER  
12.02.2013 @ Viper Room

Keine Frage, wenn die mächtigen GRAND MAGUS in Wien aufspielen, dann ist keine Anreise zu weit und so machten wir uns auf den Weg, um im Viper Room ordentlich mit den Schweden ab zu rocken. Das man nicht alleine durch den Abend führte war auch klar und so durften die mir unbekannten LOWBAU, die Jungspunde von ENFORCER und die legendären ANGEL WITCH die Meute anheizen.


Bereits um 19:30 quetschte man noch die lokalen Supporter ins Billing und füllte so schon einige Quadratmeter des Viper Rooms. Auf Grund von Presseterminen und akutem Durst bekamen wir nur wenig von den Jungs mit, aber es baute sich schon eine ganz gut Stimmung auf und die schon anwesenden Metalheads hatten eine Menge Spaß.

Richtig gespannt war ich auf die Jungs von ENFORCER die jüngst mit „Death By Fire“ einen richtigen Old-School Killer ablieferten. Ungestümer Heavy Metal der 80er wurde auf uns losgelassen. Leider merkte man schnell, dass die Qualität des Albums nicht ganz auf die Bühne transportiert werden konnte. Der Sound im Viper Room war leider wie so oft bei Vorbands extrem schwammig und dumpf. Gitarren waren im vorderen Bereich fast nicht wahrzunehmen und der Bass drückte gewaltig – leider aber nicht im positiven Sinne. Die Schweden gaben aber alles um die Leute bei Laune zu halten und agierten energisch und bewegungsfreudig, soweit das die kleine Bühne eben zuließ.

„Death Rides This Night“ oder der Hit „Mesmerized By Fire“ vom aktuellen Werk machten trotz allem eine Menge Spaß und erzeugten eine wirklich gute Stimmung. Ein guter Mix aus allen drei Alben der Bandgeschichte hielt das Material auch halbwegs abwechslungsreich, wobei man schnell merkte, dass das ältere Material qualitativ noch nicht so mithalten konnte. Aber egal, „Katana“ vom „Diamonds“ Album oder „Mistress From Hell“ vom Debüt waren auch nicht weniger kraftvoll. Ich bin auf jeden Fall optimistisch, dass da in den nächsten Jahren noch eine Steigerung kommen wird und bei besserem Sound sollte sowieso nicht viel schief gehen. ENFORCER machen auf jeden Fall Spaß – und das ist das Wichtigste!





Setlist ENFORCER:

Death Rides This Night
Mistress From Hell
Mesmerized By Fire
Katana
On The Loose
Crystal Suite
Scream Of The Savage
Take Me Out Of This Nightmare
Into The Night


Im Anschluss sollte es legendär werden. Knapp 35 Jahre lang (mit einigen Unterbrechungen) spielen ANGEL WITCH schon ihre ganz eigene Version der NWOBHM, kamen aber irgendwie nie vom Status des Insider-Tipps weg. Auch wenn das aktuelle Album „As Above, So Below“ sehr gute Kritiken einfahren konnte, blieb der große Erfolg aus, denn seit 1980 schafften die Herren Heybourne, Palmer, Prestidge und Steer nicht mehr in die Charts. Live überzeugten ANGEL WITCH auch nur bedingt. Irgendwie wollte der Funke nicht ganz überspringen. Doch die vielzahl an Kuttenträgern im mittlerweile recht gut gefüllten Saal erfreute sich über legendäre Songs wie „Gorgon“ oder „White Witch“, die bereits 33 Jahre auf dem Buckel haben. Man sparte sich großartige Ansage oder Unterbrechungen und ließ die melodischen Riffs und Leads für sich sprechen. Richtig laut wurde es trotzdem erst zum Schluss, denn „Angel Witch“ kennt dann doch jeder. Das Teil lief ja auch im PS3 Game Brütal Legend auf und ab.





Setlist ANGEL WITCH:

Atlantis
Confused
Dead Sea Scrolls
White Witch
Sorcerers
Gorgan
Gullotine
Dr Phibes
Angel Of Death
Baphomet
Angel Witch


Ein gut gefüllter Saal wartete nun voller Anspannung um die coolen Nordländern endlich auf der Bühne zu erleben. Licht aus, Stimmbänder geschmiert und los geht die Metalparty. Fett, fetter, GRAND MAGUS, wie schaffen es die Jungs mit lediglich drei Leuten so einen gigantischen Sound auf die Bühne zu zaubern? Von der ersten bis zu zur letzten Minute war es quasi unmöglich auch nur einen Moment ruhig zu stehen. Man konzentrierte sich natürlich auf die neuen Songs aller „Sword Of The Ocean“, „Valhalla Rising“ oder das gigantische „Starlight Slaughter“ vom neuesten Album „The Hunt“, die sich nahtlos einfügten. Sänger Janne „JB“ Christoffersson und Mats „Fox“ Heden besitzen das Talent, Songs zu schreiben, die sich sofort in den Gehörgängen festfressen und GRAND MAGUS gehört für mich zu der stärksten Doom-Metal-/Stoner-Metal-Band die zurzeit unterwegs ist.





Die anwesenden Fans sorgten für super Stimmung und sangen das ganze Konzert gekonnt mit. JB hielt sich mit Ansagen zurück und lies die Musik für sich sprechen. Auch Stimmlich gab es bei Janne nichts auszusetzen, nur der Sound im Viper Room war leider nicht immer der Beste. Es wäre auch interessant zu wissen, was der gute Mann optisch so vorhat. Erinnert er mich zu Zeit doch sehr an den Weihnachtsmann mit wallendem Rauschebart. Aber jeder wie er will. Konnte man Schlagzeuger Ludwig Witt am letztjährigen Metalfest noch deutlich die Nervosität an kennen, so ist der Bursche nun schon seit fast einem Jahr Bestandteil der Band und auch dem entsprechen routiniert. Sehr sympathisch und auch ein Könner seines Faches. Zu Fox gibt es nicht viel zu sagen, stark wie gewohnt und eine Macht an seinem Bass.

„Ravens Guide Our Way“, „Iron Will „ oder „Hammer Of The North“ als Zugabe ließen die Fans noch um eine Spur lauter werden, gehören doch diese drei Nummern zu dem Besten das die Schweden zu bieten haben. Und da man so viele andere Bands mit im Gepäck hatte war nach 70 Minuten der Spaß auch schon wieder vorbei. Das nächste Mal auf den einen oder anderen Support verzichten umso selbst etwas länger auf der Bühne stehen zu können.





Setlist GRAND MAGUS

Intro (Conan Theme)
Kingslayer
Sword Of The Ocean
I, The Jury
Ravens Guide Our Way
Silver Into Steel
Starlight Slaughter
Wolf´s Return
Aran
Drumsolo
The Hunt
I Am The North
Shadow Knows
Valhalla
-
Iron Will
Hammer Of The North


So ging ein cooler Abend zu Ende, bei dem GRAND MAGUS auch nach mehrmaligen sehen überzeugen konnten. Diese Jungs rocken einfach und ich wäre jederzeit wieder mit dabei.


FOTOS + E-CARDS


AndyVanHalen
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Beitrag vom 15.02.2013
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