STEEL PANTHER   EASY  
28.10.2012 @ Gasomter, Wien

Es soll ja Leute geben, die behaupten Glam Rock wäre tot, doch einige Kapellen halten das Andenken der 80er Jahre hoch und zeigen das auch im 21. Jahrhundert diese Art von Musik bei den Fans gut ankommt. Ein gutes Beispiel sind STEEL PANTHER, die erst im Jahr 2000 das Licht der Welt erblickten. Sleaze Rock der aller ersten Güte gepaart mit einer Optik die ihres gleichen sucht. Und da Sänger Michael Starr und seine Mädels sich das erste Mal nach Wien verirrten, war klar das Anhänger aus ganz Österreich in den Gasometer strömten, um eine geile Party zu feiern.

Doch vorher durften die Wiener, von der mir bisher unbekannten Band EASY die Menge auf auf den Headliner vorbereiten. Inspiriert von den alten Hasen der 80er Jahre liefert der fünfer ganz ordentlichen Rock. Sänger Kurt Mathyus bemühte sich die Anwesenden zu motivieren, war aber durch eine Verkühlung stimmlich etwas eingeschränkt. Als Gesangsvorbild diente höchstwahrscheinlich ein gewisser Herr Rose, auch wenn man das nur selten hörte. Die Menge klatschte ordentlich mit, auch wenn dieser Auftritt nicht wirklich umwerfend war. Besonders Gitarrist Buzz Fowlis stach mit seinen starken Solis heraus und ließ die Jungs von EASY deutlich besser dastehen. Durchschnittlicher Gig, bei der mir eigentlich nur der überraschend gute Song „Shootgun City“ in Erinnerung blieb.



Nach kurzer Umbaupause füllte sich der Stehplatz des Gasometers sichtlich und die Vorfreude unter den Fans, von denen einige den Verkleidungen der Musiker nacheiferten war deutlich zu spüren. Die hohe Zahl an weiblichen Zusehern zeigte, dass die Späße unter die Gürtellinie auch bei den Damen recht gut ankommen. Unter frenetischen Jubel stürmten Michael, Satchel, Lexxi und Stix die Bühne um mit den Krachern „Supersonic Sex Machine“ und „Tomorrow Night“ gleich ordentlich Gas zu geben. Leider überschlug sich der Sound bei der ersten Nummer etwas, was sich aber mit Fortdauer besserte.





Der Bühnenaufbau wurde eher schlich gehalten, so kam das Schminktischchen von Bassschönheit Lexxi Foxxx viel besser zur Geltung. Während nach zwei Nummern schon das heitere Schmähführen begann war Foxxx durchgehend mit Mähne frisieren und Lippen schminken beschäftigt. Gott sah er gut aus. ;) Trotz Ablenkung beherrsche der Bursche sein Instrument souveräne und lieferte eine starke Show.
Songs, mit teilweise unter die Gürtellinie gehenden Anspielungen und Texten wie „Asian Hooker“, „Let Me Cum In“ oder dem genialen „Party All Day (Fuck All Night)“ wurden lautstark mitgesungen. STEEL PANTHER sind eine absolute Live-Band und wer behauptet das diese Jungs musikalisch nichts drauf haben und nur von ihrer Show leben, der war noch nie bei einem Konzert der US-Amerikaner dabei.





Sänger Michael Starr erwischte einen super Tag und war sowohl stimmlich als auch witzetechnisch erste Klasse. Stix Zadinia an den Drums hielt sich zurück mit Ansagen und ließ sein Können am Instrument für sich sprechen. Doch der eigentliche Oberclown dieser Band ist ohne Frage Gitarrist Satchel. Sowohl optisch in seinem zerfetzen Netz Shirt eine Augenweide, als auch mit seinem Mundwerk, das eindeutig mal mit Seife ausgewaschen werden sollte. Das der Bursche aus Los Angeles auch der deutschen Sprache mächtig ist, bewies er mit Ansagen aller: Ich habe einen Ständer oder er hat einen kleiner Schwanz, was für jede Menge Lacher sorgte. Da ging eindeutig ein Entertainer verloren. Als nächste Nummer folgte „If You Really Really Love Me”, ehe Satchel mit einem phantastischen Gitarrensolo aufgeigte. Kurze Anspielungen von legendären Hits von IRON MAIDEN, BLACK SABBATH bis GUN’S N ROSES folgten, ehe es mit „It Won't Suck Itself“ weitere Sex Tipps für Wissbegierige gab. Wie Frauen verhindern sollten, dass sie schwanger werden kann hier leider nicht wiedergegeben werden.

Dass im prüden Amerika die Shows von STEEL PANTHER erst ab 21 Jahren und zu Spielzeiten ab Mitternacht stattfinden, überrascht mich nach meinem ersten live Erlebnis des Vierers nicht mehr. Bei “Party All Day (Fuck All Night)” holte man sich weibliche Verstärkung auf die Bühne. An die 10 Mädels tanzten ganz ordentlich und schmissen sich an die Musiker ran. Und nach mehrmaliger Aufforderung zog eine junge Dame kurz blank und sorgte so für lautes Gegröle unter den männlichen Anwesenden. Danach verabschiedete man sich kurz hinter der Bühne um laut Mr. Starr die Damen zu beglücken. Als Zugabe servierten die Jungs „Eyes of a Panther“ und ein perfekt mitgesungenes „17 Girls in a Row“. Grandioser Abschluss. Danach verabschiedeten sich STEEL PANTHER, verteilten noch Piks und ließen sich von den Fans gebührend feiern.





Setlist STEEL PANTHER:


Supersonic Sex Machine
Tomorrow Night
Fat Girl (Thar She Blows)
Asian Hooker
Just Like Tiger Woods
Let Me Cum In
If You Really Really Love Me
Guitar Solo
Turn Out the Lights
The Shocker
It Won't Suck Itself
Girl From Oklahoma
Party All Day (Fuck All Night)
Death to All But Metal
-
Community Property (Akustik)
Eyes Of A Panther
17 Girls In A Row


So ging ein tolles Konzert zu Ende, bei dem man erstklassigen Glam Metal serviert bekam und nebenbei köstlich unterhalten wurde. Was bei Joey De Mayonnaise von MANOWAR als nervtötend gilt, ist bei den Sleaze Rockern ein riesen Spaß und auch wenn Michael und Satchel einiges zu erzählen hatten war man nie gelangweilt. Besonders cool war, dass die Scherze nie einstudiert wirkten und diese Truppe einfach sympathisch ist. Bleibt nur zu sagen, dass der stählerne Panter die Glam-Fahne würdig hießte.



FOTOS + E-CARDS


AndyVanHalen
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Beitrag vom 12.11.2012
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