METAL OVERDOSE #37: LOST VITAL SPARK   TRUST NO 1   SURRENDER MYSELF  
17.12.2011 @ Ann and Pat

Nach den ganzen Verwirrungen um den Posthof, was den Metal und seinen neuen Manager betrifft, ist es schön, dass alles zum Trotz das Metal Overdose noch lebt. Anstatt in bekannter Umgebung, wurde das Metal Overdose #37 als Refuge Edition im Ann & Pat in der Lederergasse ausgetragen. Der erste Anlauf in der neuen Location wurde aber etwas zaghafter begonnen, denn anstatt wie üblich vier Bands aus Österreich aufspielen zu lassen, beschränkte man sich auf drei ihrer Art und verzichtete auf ganz große Namen. Die Headliner des Abends LOST VITAL SPARK sind aber dennoch wahrlich keine Unbekannten mehr in Linz, von den blutjungen Truppe SURRENDER MYSELF und den Tiroler Gästen TRUST NO 1 hatte ich aber zuvor noch gar nichts gehört.

Der Opener SURRENDER MYSELF trat gegen 21:00 Uhr auf die Bühne und man sah der Band schnell an, dass sie noch in den Anfangstagen steckt und gewisse Unsicherheiten mitbringt. Das heißt aber nicht, dass sich die vier jungen Herren, die erst vier Monate zusammen musizieren nicht dennoch Mühe gaben, einen tollen Auftritt hinzulegen. Mal groovig, dann wieder etwas thrashig und hin und wieder leicht melodisch, spielten sich die vier Herren aus der Linzer Umgebung durch ihr Set und sorgten mit einem angeblichen Cover eines Songs, den ich nicht kannte - und schon gar nicht im Original kennen möchte - ein paar Lacher. SURRENDER MYSELF haben sicher noch viel Arbeit vor sich, vor allem am eintönigen Gesang sollte etwas getan werden, sie konnten die Feuertaufe im Ann & Pat aber mühelos überstehen.





Eine lange Anreise hatten die Innsbrucker Groove-Deather von TRUST NO 1, die schon etwas mehr Erfahrung mit auf die Bühne brachten. Bei einer gerissenen Saite gleich in den ersten Songs hilft auch das nichts. So verabschiedete sich einer der Gitarristen für ein paar Minuten, aber bald ging es nahtlos weiter mit ihrem groovigen Death Metal Gemisch, dass zwar schon richtig gut abgeht, jedoch hier und da das Gefühl hinterlässt, als ob da irgendetwas fehle. Wie Fronter Raffi, der wie auch zwei weitere Bandmitglieder bei DARKWELL musiziert, klar machte, ist TRUST NO 1 eine politische Combo, die eine Message verbreiten möchte. Da überraschen Songtitel wie „Under The Red Star“ oder „Political“ oder „Holodomor“ überhaupt nicht. „Satan In The Vatican“, wie ihr aktuelles Album heißt oder „There Is No God“ zeigt, dass auch religiöse Themen Einzug in die Lyrics von TRUST NO 1 finden. Alles in allem legten die Tiroler einen anständigen Gig vor einem zwar kleinen, aber über den Abend stetig wachsenden Publikum vor.





Um die Linzer Melodic Deather LOST VITAL SPARK war es in den letzten Monaten etwas ruhiger geworden und die Gigs wurden trotz des gelungenen Werkes „Leviathan“ etwas weniger. So konnte man sich aber auf eine erholte Band (abgesehen von Gitarrist Denis, der zuvor noch mit 40° Fieber im Bett lag) voller sprudelnder Energie freuen. Die progressiven Melodic Death Nummern zünden live wie eh und je und die Erfahrung kennt man den fünf Jungs sofort an. Mittlerweile wurde es schon schön voll im kleinen aber gemütlichen Konzertraum des Ann & Pat und die Stimmung war sehr gut. Klar, alles sehr familiär und Zuschauer-nah, aber das macht ein Underground-Konzert auch aus. Hier herrschte definitiv eine ganz eigene Atmosphäre. Am Sound gab es eigentlich auch nicht wirklich was zu meckern und die Performance von LOST VITAL SPARK war wie gehabt souverän und sehenswert.





Sehr schön, dass sich die Veranstalter der Metal Overdose nicht unterkriegen lassen und auch vor Location-Wechseln nicht Halt machen. Egal ob im Posthof, im Ann & Pat oder sonst wo, das Metal Overdose ist und bleibt ein fixer Termin in meinem Kalender und so sollte es bei jedem Metalhead, der den Underground supporten möchte auch sein.


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maxomer
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Beitrag vom 30.12.2011
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