FRANK TURNER AND THE SLEEPING SOULS   THE XCERTS  
19.12.2011 @ p.p.c.

FRANK TURNER ist vielleicht musikalisch nicht jedermanns Sache, doch eines kann man nicht bestreiten: der Mann weiß, wie man ein Publikum unterhält und bis an den Rand einer Ekstase bringt. Mit viel Charme, Energie, Musik die zum Bewegen anregt und Texten, die sich mitbrüllen lassen.

Doch den Anfang machten die Xtra Mile Recordings Labelkollegen THE XCERTS. In Österreich und weiten Teilen Europas noch vollkommen unbekannt, erkämpften sie sich doch überraschend schnell die Aufmerksamkeit und den Gefallen des Publikums. Mal tönen hier liebliche Melodien aus den Boxen und die Herren wirken, als könnten sie kein Wässerchen trüben, doch im nächsten Moment schreien sich Sänger/Gitarrist Murray Macleod und Bassist Jordan Smith die Seele aus dem Leib während Schlagzeuger Tom Heron auf sein Drumset einhämmert als gebe es kein Morgen. Dieses Wechselbad zog sich durch das gesamte Set und zeugte von einer unglaublichen Power der Band. Neben einer beeindruckenden gesanglichen Leistung fällt Macleod weiters mit einer eigenwilligen Bühnenpräsenz auf. Neben schüchternem Hüftenwackeln wird auch einmal der Mikroständer demoliert oder die Gitarre malträtiert, als wäre sie an all dem Leid der Welt schuld. Eine beeindruckende Performance, die den Schotten mit Sicherheit ein paar neue Fans verschafft hat.



FRANK TURNER wurde mit tobendem Applaus auf der Bühne begrüßt und enttäuschte seine Fans auch nicht. Zuerst nur von seiner eigenen Gitarre begleitet eröffnet FRANK TURNER das Set allein, bevor seine Backing Band THE SLEEPING SOULS mit einsteigt. Dem Sänger und seiner Band steht die Spielfreude ins Gesicht geschrieben, und diese Freude überträgt sich schnell auf das Publikum im ausverkauften PPC. Publikumslieblinge wie „I Still Believe“ und „Substitute“ werden mit lautem Mitsingen begrüßt. Das Publikum liegt FRANK TURNER und seinem Charme zu Füßen, was spätestens dann jedem klar wird, als dem Aufruf gefolgt wird, sich die Hände vor den Mund zu halten und seltsame Geräusche von sich zu geben. „Air-Harmonica“ spielen nennt FRANK TURNER das und hat sichtlich seinen Spaß beim Anblick seines Gefolges.

Als besonderes Zuckerl bekommt das Grazer Publikum ein neues Stück zu hören. „Four Simple Words“, eine musikalische wie textliche Huldigung des Punkrocks, wurde hier das erste Mal live gespielt und mit tosendem Applaus aufgenommen. Als vorerst letztes Lied präsentiert man ein gelungenes Cover des QUEEN Klassikers „Somebody To Love“, wobei besonders FRANK TURNERS Gesangsleistung zum Staunen veranlasst. Als Zugabe gibt es noch ein gelungenes Cover, diesmal „Thunder Road“ von Bruce Springsteen und den absoluten Höhepunkt des Abends: „Photosynthesis“. Hierfür holt man auch THE XCERTS zurück auf die Bühne und fordert noch einmal zum Mitsingen und Tanzen auf, was sich auf Grund der unglaublichen Lautstärke und der aufkommenden Bewegung im Publikum wohl wirklich einige zu Herzen genommen haben.



Am Ende des Abends torkeln die Besucher sichtlich erschöpft doch glücklich aus dem PPC. Ein FRANK TURNER Konzert ist ein Erlebnis für sich, das selbst jene Zuseher mitreist, die nur durch Zufall im Publikum landen und mit dieser Art von Musik normalerweise nichts anfangen können.


Lena
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Beitrag vom 27.12.2011
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