NOVA ROCK 2011 TAG2: VOLBEAT   KORN   DANZIG   CAVALERA CONSPIRACY   DUFF MCKAGAN´S LOADED   TIMES OF GRACE   BLACK STONE CHERRY   CLUTCH   ASKING ALEXANDRIA  
12.06.2011 @ Pannonia Fields II

Nach einer mehr oder weniger angenehmen Nacht war für die meisten Festivalbesucher spätestens um 8 Uhr Schluss mit der Nachtruhe, denn zu dieser Zeit heizte die Sonne das Zeltinnere bereits auf gefühlte 50°C auf. Ein weiterer Tag mit perfektem Festivalwetter kündigte sich an, und das Programm auf der Blue Stage prophezeite eine lange Anwesenheit meinerseits dort. Doch bevor die ersten verzerrten Gitarrenklänge durch die Luft schallten, hieß es zuerst mal wieder FREIBIER und Frühshoppen mit WENDIS BÖHMISCHER BLASMUSIK auf der Red Stage. Lustig anzusehen ist das allemal, wenn zu Trompeten und Tuba Circlepits entstehen, nur mit der Freibierversorgung wars recht knapp bemessen, was aber auf Grund des Andranges zu erwarten war.





Rechtzeitig zu ASKING ALEXANDRIA traf ich auch vor Ort ein. Wohl kaum zu früh, denn überraschenderweise war alles rappelvoll und die Engländer rockten das Nova Rock mit einer sehr belebten Bühnenshow. Für mich waren die Metalcorejungs eine absolut positive Überraschung, vor allem aber auch das tolle Publikum das die gute Vorstellung mit ordentlich Unterstützung quittierte.

Kein leichtes Unterfangen also für CLUTCH. Die Mitbegründer des Stoner Rock ließen sich aber kaum beeindrucken, was wohl auch an ihrer inzwischen jahrzehntelangen Erfahrung liegt. Sie punkteten vor allem mit technischer Brillanz als mit euphorischer Stimmungsmacherei. Leider wurden aber einige Klassiker wie „50000 Unstoppable Watts“ ausgelassen, aber zum chillen in der Hitze war es jedenfalls perfekt. Gefallen hats trotzdem und war so gesehen der perfekte Zwischenpart zu BLACK STONE CHERRY, die zwar ebenfalls ihren größten Hit („My Father Said“) ausließen und keine einzige Ballade anstimmten, dafür aber durch Spielfreude und einer rockigen Show vom Feinsten glänzten.

In der kurzen Umbauphase wurde es dann Zeit für ein kühles Blondes und eine Kleinigkeit für den Magen. Das hieß zuallererst mal wieder warten bis man an die Reihe kam. Normalerweise erwähne ich Preise eigentlich nur im positiven Sinne, doch was sich am Nova Rock abspielte grenzte schon an kalkulatorisches Räubertum. Ich weiß ja nicht wie viel Einfluss der Veranstalter auf die Preisgestaltung der Standbetreiber hat, aber Bier für 5,50 € (FünfeuroFufzich!!!!) inklusive 1,- Bechereinsatz sind nun mal bei weitem nicht mehr normal. Noch dazu wo man als Getränkevertreiber eine Monopolstellung einnahm, es keinerlei Mitbewerber gab dafür aber mit 50.000 Personen am Gelände potentielles Klientel en Masse. Dazu gesellte sich die Tatsache, dass ein simples Soda erstens nur in 0,2l Gebinden ausgeschenkt wurde und das für hochtreibende 2,70 €.



Der Umstand, dass Temperaturen und Staub den Durst nährten und die Besucher des Campingplatzes spätestens am zweiten Tag nur noch warme Getränke aus der Selbstversorgerkiste zur Verfügung hatten, ließ die Umsätze sowie die Gewinne wohl in ungeahnte Sphären schießen. Gratulation von dieser Stelle. Gleiches gilt auch für die angebotenen „lukullischen Genüsse“, denn ein als „Megaburger“ getarnter Hamburger wurde für das fünffache des üblichen Preises eines bekannten Franchiseunternehmens verscheppert. Ein Blättchen Käse darauf erhöhte die Rechnung um 20%. Aber falsch gedacht, sollte man meinen dies würde nur jenes eine Produkt beschreiben. Kalte Pizza im Format 10x10cm ging um den gleichen Preis über den Tresen, Take-Away Nudeln und Hot-Dog ebenfalls. Toll, wenn man bedenkt, dass man in hochdekorierten Haubenrestaurants Jakobsmuscheln mit Hummerschaum auf frischen Eierschwammerl um gleiches Geld erhält. Mit Besteck und Teller wohlgemerkt. Naja, wenigstens konnten wir uns am Caravanplatz halbwegs anständig selbst versorgen und waren somit auch vor resultierenden EHEC-verdächtigen Symptomen gefeit.

Nun aber zurück zur Musik, denn TIMES OF GRACE standen in den Startlöchern. Die Jungs um Jesse Leach (ex- KILLSWITCH ENGAGE) und deren aktuellen Mastermind Adam Dutkiewicz waren einer meiner persönlichen „Must-See-Acts“ und leider aber auch eine kleine Enttäuschung. Zwar performten sie nahezu perfekt und auch bewegungstechnisch spielte sich einiges ab, aber leider geben die Songs einfach zu wenig her um die Massen regelrecht zu entfesseln, und so betrauerten auch nur wenige die sehr kurze Spielzeit (die auch bei den Vorgängern sehr knapp ausfiel). Gegen Ende des Gigs füllte sich dann jedoch die Blue Stage erneut.

Setlist TIMES OF GRACE:

Strength In Numbers
Willing
Hope Remains
Fight For Life
Until The End Of Days
Live In Love
Worlds Apart
Hymn Of A Broken Man
Where The Spirit Leads Me

Von DUFF MCKAGAN'S LOADED hätte man mehr erwarten können, wenn man bedenkt, dass man als altbekannter GUNS'N'ROSES und VELVET REVOLVER Bassist jahrelange Bühnenerfahrung sammeln konnte, jedoch genau darum muss man sagen haben sie ein solides Set gespielt und haben nicht überrascht, aber auch nicht enttäuscht. Bei ein paar Songs, seien es Coverversionen von "Attitude" oder "It's So Easy", bei denen man die einen oder anderen funkelnden Augen der GUNS'N'ROSES Fans aufblitzen sehen konnte oder Nummern aus ihrem neuen Album "The Taking" brachten sie doch einige Besucher zum rocken.





Setlist DUFF MCKAGAN´S LOADED

Executioners Song
We Win
Dead Skin
Dark Days
Seattlehead
Sick
Follow Me to Hell
Your Name
Lords of Abbadon
Attitude (MISFITS)
It's So Easy (GUNS N ROSES)



Es war Zeit für die CAVALERA CONSPIRACY . Die Brasilianer um Max und Igor Cavalera sind ja altbekannt in der Szene, was einerseits an der SEPULTURA-Vergangenheit (Ja, die gibt es auch noch, allerdings ohne ein einziges Originalbesetzungsmitglied) liegen kann, andererseits vielleicht an unzähligen Tourneen mit ebenso vielen Bands und Bestzungsvarianten rund um den Globus. Sei es wie es sei, die Stimmung war gut, das Publikum zog mit und als dann endlich Klassiker wie „Refuse/Resist“ oder „War For Territory“ angestimmt wurden, war die Hölle los. Einzig „Inflicted“ konnte vom „neueren“ Stoff noch halbwegs überzeugen, zu blocklastig und ähnlich sind die anderen Werke um wirklich mitreißen zu können.

Setlist CAVALERA CONSPIRACY:

Warlord
Inflikted
Sanctuary
Terrorize
Refuse/Resist
Territory
The Doom Of All Fires
Killing Inside
Thrasher
Ultra-Violent
Black Ark
Attitude


Überzeugen konnte hingegen die Red Bull Flugshow mit Hannes Arch, sowie tags darauf Rainer Wilke im Helikopter und das Skydive Team. War wirklich eine gelungene Showeinlage und eine nette Abwechslung/Ablenkung während die Abendbühnen vorbereitet wurden. Schon verrückt auf welchem technischen Niveau die Jungs ihre Geräte im dreidimensionalen Raum bewegen. Toll anzusehen. Passagier zu sein wäre hingegen nur für die allerwenigsten empfehlenswert, der Großteil hätte wohl den kompletten Darm- und Mageninhalt über den restlichen Festivalbesuchern entleert.





Fertig umgebaut enterten DANZIG das Nova. Mit ihrem smoothen Hardrock konnten sie die gut gefüllte Blue Stage begeistern. Die gut einstündige Show wurde niemals langweilig, mein persönliches Highlight war ohne Zweifel das JOHNNY CASH gewidmete „Thirteen“, DANZIG scheinen aktueller denn je, doch leider wird diese Band immer und immer wieder auf ihren Evergreen „Mother“ reduziert. Es schien geradezu so als würden alle Anwesenden nur auf diesen einen Song warten, der, in gewohnter Manier natürlich, als Zugabe kam. So verließen die Amis unter tosendem Applaus die Bühne und machten den Weg frei für KORN.

Setlist DANZIG:

Wotans Procession
SkinCarver
Twist of Cain
How the Gods Kill
Hammer of the Gods
Thirteen
-
Mother
Am I Demon

Tja was soll man über die Jungs um Jonathan Davis großartig sagen, außer eben, dass sie es inzwischen seit Jahrzehnten verstehen wie kaum eine andere Band das Publikum rundum zu begeistern, sei es durch packende Melodien oder den wahnsinnig fetten Sound, der auch live irrsinnig gut wirkt. Wenn man diese Mischung noch mit etwas mehr Würze versieht und aufpeppt, wie im Fall des Medleys aus „Coming Undone“ „Twisted Transistor“ „Make Me Bad“ mit dem QUEEN Klassiker „We Will Rock You“, dann weiß man, dass hier eine ganz große Band am Werk ist.




Setlist KORN:

Blind
Here to Stay
Pop a Pill
Freak on a Leash
(followed by snippet of "… more)
Shoots and Ladders / One
4 U
Got the Life
Oildale (Leave Me Alone)
Somebody Someone
Ball Tongue / Lodi Dodi / It Takes Two
Get Up
-
Falling Away From Me
Coming Undone / We Will Rock You / Twisted Transistor / Make Me Bad / Thoughtless / Did My Time / Clown
Y'All Want a Single


Newcomer im Bereich der ganz Großen sind VOLBEAT, die vor fünf Jahren noch als absoluter Geheimtipp galten und inzwischen auch auf eigenen Tourneen für komplett ausverkaufte Hallen sorgen. So spielten sie 2008 noch am ersten Tag um 14:00 Uhr und sind nun nach KORN sogar Headliner. Nicht unverdient, ganz und gar nicht unverdient, denn „Klassiker“ wie der Opener „The Human Instrument“, „Still Counting“, „Sad Man´s Tongue“, „River Queen“ oder das DUSTY SPRINGFIELD Cover „I Only Want To Be With You“ verzückten die Menge, animierten zum Mitsingen, headbangen, tanzen und springen bis in die hintersten Reihen. So rasant wie die Dänen aufgestiegen sind, so rasant ging das Konzert trotz fünf Zugaben an der Zahl, auch zu Ende, von mir aus hätten sie noch bis um sechs Uhr morgens weiterspielen können.





Setlist VOLBEAT:

The Human Instrument
Guitar Gangsters & Cadillac Blood
Heaven nor Hell
A Moment Forever / Hallelujah Goat
Radio Girl
The Mirror and the Ripper
Sad Man's Tongue
Mary Ann's Place
16 Dollars
The Garden's Tale
River Queen
Still Counting
-
A Warrior's Call
Fallen
Maybellene I Hofteholder
I Only Want to Be with You
Pool of Booze, Booze, Booza / Boa [JDM]


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Beitrag vom 27.07.2011
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