PARKWAY DRIVE   COMEBACK KID   BLEEDING THROUGH  
13.11.2010 @ Abaton

Schon wieder Wien, Gasometer und scheiß Sound? Nein Danke, dachten wir uns mit der earshot.at Crew aus Kärnten und machten uns auf den 7-stündigen Weg nach Prag, in den Club Abaton, wo die Moshpits noch brutal, die Frauen noch willig und das Bier noch billig ist ist. (~1€ für das große Bier!!!!).

Bedingt durch die lange Anreise und den Interview Termin während dem Beginn der Show, startet das Review erst mit den grandiosen Co-Headlinern aus Kanada, somit hatten BLEEDING THROUGH und die weiteren Gäste schon ihren Auftritt hinter sich: COMEBACK KID. Von den überaus freundlichen tschechischen Zuschauern erfuhren wir aber dass sich von den Vorbands WAR FROM A HARLOUTS MOUTH am Besten geschlagen haben dürften – durchwegs positive Resonanzen zu der Show der Deutschen. Die Meinungen zu den anderen Bands gingen von Zuschauer zu Zuschauer auseinander.

Bereits gegen 22:00 Uhr(!), betraten COMEBACK KID die Bühne um mit ihrem absolut Live tauglichem Hardcore die Bude so richtig zum kochen zu bringen. Die geschätzten 600 Zuschauer fanden sich großteils vor der Bühne ein, nur wenige hielt es auf der Gallerie im oberen Stockwerk des legendären Clubs. Zum Besten gegeben wurden Stücke quer durch die Bandgeschichte – mit dabei Songs von der ersten CD, wie „All In A Year“ gleich zu Beginn. Der Moshpit brodelte, die Stagediver gaben sich auf der Bühne die Klinke in die Hand und wäre die Anlage nicht so gewaltig gewesen, hätten die Stimmen der Zuschauer zeitenweise wohl die Stimme von Frontman Andrew übertönt. Es folgten neuere Songs wie „Partners In Crime“, die die Menge weiter anheizten um dann zum großen Finale mit „Wake The Dead“ der Menge den Todesstoß zu verpassen. Eine grandiose Liveshow der fünf Kanadier und perfekt zum aufwärmen für das was dann folgen sollte.

Nach ca. 30 Minuten Umbaupause und Linecheck wurde es plötzlich still in der Halle – sämtliche Besucher hatten sich nun eingefunden und die Spannung in der Luft war förmlich zu spüren. PARKWAY DRIVE waren merklich DIE Band des Abends – den Headiner Slot auf dieser hochkarätig besetzten Tour haben sie sich wirklich redlich verdient. Die Lichter gingen aus und nach endlosen Sekunden erschallte endlich „Samsara“, das Intro des neuen Albums. In völlige Dunkelheit gehüllt, betraten fünf Gestalten die Bühne und kaum war der letzte Ton von der CD verhallt, knallten die ersten Riffs von „Unrest“ aus den Boxen. Ab da gab es kein Halten mehr – die Menge vor der Bühne drehte schlicht und ergreifend durch. Ich habe ja schon einige Livekonzerte erlebt – aber was da im Abaton in Prag im Moshpit passierte, war unbeschreiblich. Hunderte Zuschauer kamen mit nur einem Ziel – sich voll und ganz der Musik von PARKWAY DRIVE hinzugeben und gemeinsam eine Moshparty der Extraklasse zu feiern.



Wenn „Unrest“ einem Todestsunami gleichkam, dann waren die darauf folgenden Nummern „Idols and Anchors“ und „The Sirens Song“ wohl so etwas wie der Meteoriteneinschlag der die Dinosaurier ausgerottet hat. Zeitweise befanden sich mehr Stagediver auf der Bühne und schwimmend auf der Menge, als davor. Das ganze Abaton verwandelte sich in eine riesige Hardcore Party – und die Band hatte sichtlich Spaß daran. Ohne Berührungsängste ging man hochprofessionell zur Sache – ohne die perfekte musikalische Umsetzung aus den Augen zu verlieren.

Es folgte ein Mix aus altbekannten Nummern wie „Deadmans Chest“ und „Guns for Show, Knives for a Pro“ und Songs von der neuen CD "Deep Blue". Alle Songs wurden vom Publikum einheitlich angenommen und es wurde gesungen, getanzt und gemosht.

Zum Song „Deliver Me“ gabs eine durchaus interessante Einlage – ein Football wurde in die Menge geworfen, demjenigen der ihn auf die Bühne brachte winkte ein Merch Gutschein von 50€. Sprich – 400 tschechische Hardcore Fans und ein Football – war klar dass ICH den Ball fing als er in die Menge geworfen wurde. Ca. 30 Sekunden später lag ich umringt von 40 freundlichen Tschechen am Boden und musste dann Ball wieder hergeben – schwacher Trost: niemand schaffte es bis auf die Bühne



Nach der Mitgröhl Hymne „Home Is For The Heartless“ wurde es nochmal finster, das Intro der alten CD HORIZONS erklang. Nach kurzer Umbaupause zeigte sich die Bühne plötzlich im Strand - Look, inklusive künstlicher Palmen und riesigem Sonnenuntergangs Transparent im Hintergrund – ein gewaltiger Anblick. Als dann „Romance Is Dead“ erschallte, Schlauchboote und Wasserbälle in die Menge geworfen wurden und Stagediver auf die Bühne gebeten wurden, gab es kein Halten mehr – der Club verwandelte sich in einen riesigen, dampfenden und brodelnden Hexenkessel. Noch beim schreiben dieser Zeilen bekomme ich eine Gänsehaut wenn ich nur daran denke!

Nach der offiziell letzten Nummer “Set To Destroy“ ließen sich die Herrschaften aber nicht lange bitten – nach kurzen Rufen um Zugabe gab man noch zwei Nummern zum Besten – „Carrion“ und „Boneyards“ schafften einen perfekten Ausklang für dieses Wahnsinns Konzert.



Setlist PARKWAY DRIVE:

Samsara
Unrest
Idols And Anchors
The Sirens' Song
Sleepwalker
Dead Man's Chest
Deliver Me
The Cruise
Home Is For The Heartless
Guns For Show, Knives For a Pro
Romance is Dead
Set To Destroy
-
Carrion
Boneyards

Ein absolutes Erlebnis – und jeder der Zeit und Lust hat sollte sich mal über die Grenze trauen um dem Club Abaton einen Besuch abzustatten!

Zur Never Say Die Tour bleibt nur zu sagen: eine grandiose Tour mit super Bands, super Stimmung und einem unschlagbaren Headliner PARKWAY DRIVE.


(Pics vom diesjährigen Metalfest - by Taipan & Vobiscum)


hampe
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Beitrag vom 14.12.2010
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