LINKIN PARK   THE FUTUREHEAD  
23.10.2010 @ TipsArena

Am Samstag war es wieder mal soweit, Linz wurde für einen Tag zur Hauptstadt der harten Musik. 9000 musikhungrige Menschen ließen die Jungs von LINKIN PARK hochleben und machten die TipsArena auf der Gugl zu einer riesigen Partyzone.

Als Anheizer fungierten die, bei uns eher unbekannten Briten von THE FUTUREHEAD, die mit ihrem Indie-Rock gut beim relativ bunt durchgemischten Publikum ankamen. Der Stil erinnerte ein wenig an Brit-Pop, nur ein bisschen härter. Leider klingt das ganze Set doch ziemlich ähnlich, und nach 3 Nummern ist man der Stimme von Frontmann Barry Hyde überdrüssig. Nach einer halben Stunde war der Job für den Vierer an diesem Abend schon wieder beendet. Auch wenn die Musik nicht so nach meinem Geschmack war, wurde doch der Großteil der Zuseher für den Hauptakt des Abends richtig gut aufgewärmt.

Um 21:10 war es soweit, Dunkelheit hüllte die 9000 Fans ein, und die Lautstärke knackte zum ersten Mal die Schmerzgrenze. Mit 10 minütiger Verspätung trat ein Akteur nach dem anderen auf die Bühne und ließ sich vom euphorischen Publikum feiern. Der Grund für die Verspätung war, dass es den Amerikanern in der Halle zu sehr geraucht hatte, und somit die Luft zu schlecht war. Obwohl absolutes Rauchverbot in der TipsArena herrscht, gibt es leider immer noch ein paar Ignoranten die sich nicht an gewisse Regeln halten müssen. Klingt vielleicht ein wenig kleinlich, aber LINKIN PARK stehen wenigstens zu ihren Prinzipien. Noch schnell 10 Minuten alle Fluchttüren zur Belüftung aufgerissen und dann stand einem musikalischen Abend auch nichts mehr im Wege.

1996 in Kalifornien gegründet, gehörten LINKIN PARK zur aufsteigenden Welle des New-Metal und entwickelten mit LIMP BIZKIT, KORN und anderen Bands eine neue Richtung des Metals. Nach nunmehr 14 Jahren kann man eigentlich nicht mehr von neu reden und muss die Jungs schon zu den Großen Bands unsere Zeit zählen. Die Verkaufszahlen und verliehenen Preise sprechen für sich.



Chester Bennington zeigte sich an diesem Abend in absoluter Höchstform. Besonders agil, fit und super durchtrainiert flitze der Fronter, mit den markanten Tattoos, über die Bühne und entledigte sich seiner Kleidung. Besonders die Damen und Mädchen dankten es ihm mit ohrenbetäubendem Geschrei. Stimmlich wurde zwar nicht jeder Ton perfekt getroffen, aber die meisten dürfte das nicht gestört haben. Brad Delson an der Gitarre, David „Phoenix“ Farrell am Bass, Rob Bourdon am Schlagzeug und Joseph „Joe“ Hahn am Mischpult machten ihre Arbeit souverän und hielten sich dezent im Hintergrund. Mike Shinoda, der für den Rap verantwortlich ist, wechselte sich mit Chester gesanglich ab und beide genossen auch ihr Bad in der Menge. Respekt! Sieht man leider nicht mehr sehr oft, dass sich Musiker in die Menge schmeißen und mit den Fans abfeiern.

Musikalisch gab es einen Querschnitt durch die Geschichte der Band. Sowohl das neue, wie auch das ältere Material kamen perfekt an und ließen nur selten Ruhe in der Halle aufkommen. Besondere Höhepunkte waren natürlich die Überhits „Crawling“, „Numb“ und „In The End“ bei denen der Lautstärkenpegel nochmals um eine Stufe erhöht wurde. Ein paar der jüngeren Besucherinnen kamen mit der Hitze und dem Stress nicht ganz so gut klar und mussten von den anwesenden Sanitätern behandelt werden. Aber Nichts was nicht mit einem kühlen Getränk wieder behandelt werden konnte.




Setlist LINKIN PARK:

The Requiem
Wretches And Kings
Papercut
Given Up
New Divide
Faint
Empty Spaces
When They Come For Me
No MOre Sorrow
Jornada Del Muerte
Waiting For The End
Wisdom, Justica And Love
Iridescent
Numb
The Radiance
Breaking The Habit
Shadow Of The Day
One Step Closer
-
Fallout
The Catalyst
The Messenger
In The End
What I've Done
Bleed It Out


LINKIN PARK verstehen es wie keine anderen die Genres Metal, Hip Hop, Klassik und Elektronik perfekt zu kombinieren und ihre eigene Handschrift zu verleihen. Mir persönlich war es dann doch ein bisschen zu viel Hip Hop, aber Geschmäcker sind ja verschieden. So ging ein interessanter Musikabend zu Ende, der den Fans genauso in Erinnerung bleiben wird wie den Amerikanern, und nicht nur wegen der verrauchten Halle in Linz.




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AndyVanHalen
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Beitrag vom 28.10.2010
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