ROCK THE LAKE - TAG2: SONIC SYNDICATE   BELPHEGOR   LACRIMAS PROFUNDERE    FIDDLERS GREEN   ULTRAWURSCHT   KRAUTSCHÄDL    HELLCREATURE   VANITY INK  
03.09.2010 @ Sachsenburg an der Drau

Nach einer halbwegs erholsamen Nacht (ich bin dafür, dass Megaphone verboten werden!!) empfing uns der nächste Morgen gleich mit einem Schock. Einer meiner Kumpels wurde in der Nacht beraubt. Sein Zelt wurde seitlich aufgeschlitzt und es wurden im ca. € 150,-- geklaut. Im Laufe des Morgens sollte sich herausstellen, dass wir nicht die einzigen waren, die in dieser Nacht von Dieben heimgesucht wurden. Auch bei unseren Zeltnachbarn aus der Steiermark fehlte in etwa der gleiche Betrag.

So etwas dämpft die Stimmung natürlich und wir beschlossen erstmal ausgedehnt frühstücken zu gehen. Auf dem Festivalgelände gab es leider keine Möglichkeit dazu, also musste der nächstgelegene Wirt „dran glauben“. Beim „Kurtl“ (a.k.a. Christoph) sind wir sehr gemütlich in den Tag gestartet. Einheimisches Publikum vermischte sich mit Festivalbesuchern, die den gleichen Einfall wie wir hatten und so wurde es ein knapp 4-stündiges Frühstück mit Rühreiern, Bier und Gulaschsuppe :-)



(KAVENTSMANN)


Gegen 14:00 Uhr waren wir wieder auf dem Festivalgelände zum ersten regulären Tag beim RTL. Regulär deshalb, weil jetzt alle 3 Stages bespielt wurden. Es gab die Metal- und Rock-Stage, die nebeneinander aufgebaut waren und abwechselnd bespielt wurden und es gab die Dark-Stage die etwas abseits am Ufer der Drau aufgebaut war.

Eröffnet wurde das Programm an diesem Tag von SUZIE CRIES FOR HELP. Die wiener Alternative-Rocker überzeugten mit sehr druckvollem Sound und agierten auf technisch hohem Niveau. Leider war die Besucherzahl zu dieser Uhrzeit noch sehr spärlich. Sie hätten sich auf jeden Fall mehr Zuhörer verdient.

Weiter ging’s um einiges heftiger. Mit der Death/Thrash-Formation PRIVILEGE OF APPROVAL aus der Steiermark. Nach einem herzhaften „Gemmas on“ von Sänger Phil wurde auch schon Vollgas gegeben. Den immer noch spärlichen Zuhörern wurden sehr fette Riffs und treibende Beats um die Ohren geschleudert und so schaffte man es auch, dass sich trotz weniger Besucher ein Moshpit bildete, wo’s ordentlich zur Sache ging. Die steirischen Mannen kamen sehr sympathisch rüber und verstehen ihr Geschäft. War auf jeden Fall ein sehr starker Auftritt der im Gedächtnis bleiben wird.


Nächste in der Running Order waren VANITY INK. Eine Female-Fronted-Band aus Finnland. Die fünf Skandinavier rund um Sängerin Annabella fetzten auf der Bühne herum, als gäb’s kein Morgen. Ihr rockiger Sound in Kombination mit Annabellas Stimme war zwar ganz gut, aber die Band war mir viel zu hektisch auf der Stage. Ständig liefen die Gitarristen und der Bassist von einer Seite zur anderen. Sie wollten so wohl Einsatz zeigenb bei mir hat’s auf jeden Fall das Gegenteil bewirkt.

Vor der kurzen Pause zur Nahrungsaufnahme führten wir uns noch HELLCREATURE und KRAUTSCHÄDL zu Gemüte. Wieder 2 völlig konträre Bands, die aber beide überzeugen konnten. Den Sound von KRAUTSCHÄDL empfand ich als sehr erfrischend, rockig, funkig. Machte wirklich Spaß den 3 Oberösterreichern zuzuhören.





Nachdem unser Campinggriller wieder gute Dienste geleistet hat, kamen wir gerade rechtzeitig zum Auftritt von ULTRAWURSCHT. Mit deren Wurschtcore kann ich persönlich relativ wenig anfangen, aber eines muss man ihnen lassen: durch ihre lockere, witzige Art, sich selbst und die Songs zu präsentieren, blieb ich dabei und lauschte den diversen Todesdrohungen an den Chef der Meica-Würstchen :-)





Nach den Würstchen kamen sozusagen die Schnittchen. CRUZIFIED BARBARA, eine Heavy-Rock-Band aus Schweden die ausschließlich aus Frauen besteht kam gegen 19:20 Uhr auf die Bühne. Und beim männlichen Teil der Besucher kam doppelt Freude auf. Nicht nur, dass die vier Damen einwandfreien Metal/Rock auf hohem technischen Niveau ablieferten, sie waren nebenbei auch noch ausgesprochen hübsch anzusehen. Vier fesche Frauen, die astrein auf der Bühne performen und spielen…..was will man mehr.





Mit DEADLOCK und END OF GREEN folgten wieder zwei absolute Top-Acts, die jeweils schon ein recht ansehnliche Fangemeinde ihr eigen nennen können. Beide Auftritte überzeugten wieder auf voller Länge und ließen die Zuschauer heftig Headbangen und Tanzen. Bei DEADLOCK blieb vor allem die gelungene Kombination aus Growl-Parts mit den sehr zarten und zerbrechlichen Hooklines von Sängerin Sabine Weniger im Gedächtnis. END OF GREEN gelang es hauptsächlich durch sehr die einprägsame Stimme von Michelle Darkness. Er schaffte es sowohl bei den schnelleren Songs als auch bei langsamerem Material die Zuschauer bei der Stange zu halten. Phasenweise erinnerte mich sein Gesang an Andrew Eldritch von den SISTERS OF MERCY. END OF GREEN sind auf jeden Fall eine coole Band mit coolem Sound.

Es folgte der erste kurze Abstecher zu Darkstage. Dort bekamen wir die letzten Minuten des Auftrittes von FEUERSCHWANZ mit, die gerade ihren Hit „Hurra, Hurra, die Pest ist da“ intonierten. Der Platz vor der Dark-Stage war gut gefüllt, die Besucher gingen voll mit und befolgten jede Anweisung, die von der Bühne kam. Ein fröhliche, ausgelassene Stimmung, die FEUERSCHWANZ da am Ufer der Drau entfacht haben.

Eigentlich wollten wir uns nach FEUERSCHWANZ auch noch LACRIMAS PROFUNDERE ansehen. Aufgrund diverser Verzögerungen beim Umbau und beim Soundcheck hat uns das dann doch zu lange gedauert und wir schlenderten wieder in Richtung Metal-Stage wo uns ja noch der Hauptact des Abends erwarten sollte. Am Rande haben wir mitbekommen, wie sehr FIDDLERS GREEN den Leuten eingeheizt haben und für den größten Circle-Pit verantwortlich waren, den Kärnten vermutlich je gesehen hat.





Um etwa halb zwölf war es dann soweit und SONIC SYNDICATE rauschten auf die Bühne. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte ja noch nie das Vergnügen, SONIC SYNDICATE live zu sehen. Da hab ich bisher wohl was verpasst. Es ging mächtig zur Sache und man gönnte sich und den Zuschauern fast keine Verschnaufpause. Die Band wurde ja wegen ihres Auftretens (zu sehr wie eine Teenie-Band) immer mal wieder kritisiert. Das ist natürlich Quatsch. Hier wird astreiner Metal abgeliefert.



Zufällig sind auch alle Bandmitglieder tageslichttauglich. Vor allem Nathan J Biggs zeigte sich als sehr charismatischer und energiegeladener Frontmann, der es Verstand, die Menge mitzureißen. Der Sound war im besten Sinne brachial und fuhr einem sofort in die Glieder. Es gab weit und breit niemanden, der noch ruhig stehen blieb. Die Performance von SONIC SYNDICATE war das Highlight am Tag 2 des RTL 2010.





Den Ausklang im Partyzelt bestritten dann HOG MEETS FROG mit einer sehr schrägen Mischung aus Punk, Rock und Funk in den verschiedensten Kostümen.

Ich verzog mich wieder in mein Zelt und hoffte, dass der Megaphon-Typ vom Vortag anderweitig beschäftigt war.


FOTOS + E-CARDS


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Beitrag vom 19.09.2010
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