AGNOSTIC FRONT   THIS IS HELL   CALL TO PRESERVE   DO OR DIE   BLOODSHED REMAINS  
07.04.2010 @ Spinnerei

Die 5 Ybbser Jungs von BLOODSHED REMAINS eröffneten bereits gegen 19:15 Uhr das im Vorfeld erwartete Hardcorekonzert der Superlative und heizten den ca. 150 hartgesottenen Besuchern, von denen aber wohl in etwa die Hälfte noch nicht anwesend, und in etwa nur ein Fünftel überhaupt in der Halle waren, mit ihrem in etwa 25 Minuten dauernden Set gleich mal ordentlich ein.

Für einige "Nicht-Szene-Kenner" waren sie die Überraschung des Abends, wären nicht die österreichischen Ansagen zwischen den Liedern gewesen hätte man meinen können sie haben ihre Wurzeln ebenfalls jenseits des großen Teiches. Generell muss man sagen: BLOODSHED REMAINS gelten als die Senkrechtstarter und Speerspitze der heimischen Hardcoreszene, spielten sie in ihrer kurzen Karriere doch schon mit Größen wie PRO-PAIN und MADBALL. Viel zu schnell war der Rummel aber auch schon wieder vorbei, schade, denn man hätte sich gerne mehr Action vor der Bühne gewünscht, aber mit diesem Problem hatten wohl alle Bands bis auf AGNOSTIC FRONT zu kämpfen.

Als nächstes shouteten die 2 Frontmänner von DO OR DIE ihre Texte in die Meute, auch nicht viel länger als ihre Vorgänger und auch nicht vor viel mehr Leuten, obwohl sich das erste Drittel der Halle doch schon füllte. Dass die Belgier eine Menge Routine haben, die Band besteht schon seit dem letzten Jahrtausend (1999), merkte man ihnen während der ganzen Performance an, gerne hätte ich sie mir weiter hinten im Line-Up gewünscht, aber sie sind definitiv wieder auf dem richtigen Weg an die Spitze des Hardcores in Europa.

CALL TO PRESERVE hatten auch kaum mehr Glück in Punkto Publikum, aber immerhin versammelten sich schon etwa doppelt so viele Mannen wie bei den Vorgängerbands vor der Bühne. Typischer "Old school", dreckig und schnörkellos stand nun auf dem Programm, ein Track nach dem nächsten wurde auf die Meute losgelassen, die aber auch hier leider nur sehr mäßig abging, dies änderte dann natürlich auch hier nichts an der kurzen Spielzeit von in etwa wieder einer halben Stunde. Eine solide Leistung, aber im Nachhinein betrachtet blieb einfach zu wenig hängen, trotz toller Performance von Drummer Mike und auch Vocalist John, die sich richtig ins Zeug legten.



Und dann kamen THIS IS HELL... Vielversprechend angekündigt, im Vorfeld hoch gelobt und auf der Bühne enttäuschend. Travis Reilly verbrachte mehr Zeit mit dem Rücken zum Pubikum als umgekehrt, auch das energische Spiel von Rick Jimenez konnte das nicht wirklich gut machen. Einige hartgesottene Fans ließen sich den Spaß aber nicht verderben und enterten ab und an mal die Bühne, an Stagediven war aber auch hier aufgrund mangelnder Menschendichte nicht zu denken.



Blieb AGNOSTIC FRONT als letzte Hoffung über. Hoch waren die Erwartungen, andererseits könnte man es ihnen nicht verübeln wenn sie nach all den Jahren des Tourens, in denen sie vor zigtausenden Leuten spielten, an diesem Mittwoch vor ca. 150 Österreichern, nicht ihre beste Show zeigen. Doch gottseidank zerfielen meine Zweifel zu Staub als die Urgesteine loslegten und dem, nach kurzer Aufwärmphase gut abgehenden Mob, so richtig Dampf im Kessel machte. Siehe da, plötzlich kam Bewegung in die Spinnerei und endlich sah das mal ein bisschen viel mehr nach Konzert als nach Liederabend aus. Auch ein Mosh- und Circlepit war nun möglich und Stagediving erlaubt, gerade bei "Crucified" oder dem all time classic "Gotta Go" ging so richtig die Post ab.




Auch auf der Bühne wurde es dann eng, holten AGNOSTIC FRONT doch die Frontmannen von DO OR DIE und BLOODSHED REMAINS auf die Bretter, um mit ihnen jeweils einen Song zu trällern - Feiner Zug muss ich sagen! Auch die Publikumsnähe war voll gegeben und AGNOSTIC FRONT hatten anscheinend echt Spaß daran hier zu spielen. Auf jeden Fall ein würdiger Headliner der noch zu einem versöhnlichen Ausklang eines mittelprächtigen Abends führte


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Tomo16v
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Beitrag vom 25.04.2010
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