ISIS   TRANSITIONAL  
14.11.2009 @ Arena

Nachdem der letzte Besuch der grandiosen ISIS schon wieder beinahe 1 ½ Jahre zurück lag, machte man letztens mit der neuen Platte „Wavering Radiant“ wieder halt in Wien. Was mich persönlich ein wenig affektiv bedrückte, war die Tatsache, dass am Vorabend bei der Show im Linzer Posthof DÄLEK noch im Gepäck waren, in der Arena allerdings fehlten. Bei der letzten ISIS Show in Wien war weiters der Sound nicht unbedingt perfekt ausgetüftelt, was den Abend zwar nicht zerstörte, aber die Show selber auch nicht zum besten gehörte, was ich bisher gesehen hatte. Zusätzliche Bedenken kamen hinzu, aufgrund der Tatsache, dass ich mit „Wavering Radiant“ noch nicht sonderlich viel Anfangen konnte. Waren mir doch die cleanen Gesangsparts von Aaron Turner zu häufig und der Musik fehlte für mich die Direktheit und teils die Brachialität von früheren Platten wie „Celestial“ oder „Oceanic“.

Pünktlich um 20 Uhr gings dann auch schon los mit dem Tour Support. Die zwei Herren von TRANSISTIONAL waren mir bisher unbekannt, ich konnte mich allein auf das Wissen stützen, dass einer von Ihnen früher bei JESU mitgewirkt hatte.
Soundmäßig erzeugen TRANSISTIONAL wunderbare Drone/Ambient Sounds. Gitarre, Bass, programmierte Drums und gelegentlicher Gesang bewegten sich hier nicht weit von Atmosphärischen, teils psychedelischen Soundkollagen, die durchaus Interessant waren und auch eine düstere Stimmung erzeugten, aber auf der anderen Seite mich persönlich auch nicht wirklich zu 100% Überzeugen konnten. Dennoch eine Interessante Erfahrung und falls sich mal eine zweite Gelegenheit ergeben sollte, werde ich die auch nutzen um die zwei Herren noch einmal live zu sehen. Die Show von TRANSISTIONAL war somit nach knappen 40 Minuten schon wieder vorbei und es wurde mit dem Soundcheck für ISIS begonnen.



Langsam aber sicher füllte sich die große Halle der Arena bis nach hinten und um ca. 21 Uhr dröhnte dann auch gleich „Hall Of The Dead“, der Opener von „Wavering Radiant“ in voller Laustärke aus den Boxen. An der Qualität des Sounds, gab es an diesem Abend nichts, aber auch rein gar nichts auszusetzen. Selten hatte ich bisher in der Arena so einen wunderbaren, lauten, definierten Sound gehört. Und die neue Scheibe wurde auch würdig präsentiert. Im Verlauf der Show gab es vom neuen Output ebenso „Ghost Key“, wie auch „20 Minutes/40 Years“ oder „Hand Of The Host“ zu hören. Alles in absoluter Perfektion und Exaktheit gespielt, mit wirkungsvoller, atmosphärischer Light Show. Aaron Turners Gesangsstimme konnte absolut überzeugen, nicht einmal hörte man einen Fehler raus, die Stimme war weich und qualitativ auf allerhöchstem Niveau. Von seinen Shouts ganz zu schweigen. Das Schlagzeug hatte ebenfalls einen so wunderbaren Sound und es machte teils richtig Spaß einfach mal für kurze Zeit nur auf die einzelnen Instrumente zu hören. Da passte alles. ISIS wurde nach jeder Nummer vollkommen zurecht frenetisch gefeiert. Zum Ende der Show gab es dann auch noch „Carry“ zu hören und als letzte Zugabe, als Abschlussstück „Altered Course“ von der 2004 Veröffentlichten „Panopticon“.



Nach knapp 90 Minuten, inklusive Zugaben war die Show dann auch schon wieder vorbei und lies mich fast ein bisschen sprachlos zurück. Einziger Wermutstropfen an dem Abend, war die Tatsache dass die Band kaum altes Material gespielt hatte. Aber der hohe Level an Perfektion, die Energie die Sie entfachten, liesen dies ganz schnell wieder in Vergessenheit geraten.
ISIS sind für mich mit dieser Performance in eine Liga mit TOOL, SUNN O)))) oder EXPLOSIONS IN THE SKY aufgestiegen. Kein Simples Konzert mehr, sondern eine Erfahrung über mehrere Spannungsbögen und Gefühlswelten. Absolute Weltklasse.


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Razi
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Beitrag vom 24.11.2009
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