EISREGEN   PUNGENT STENCH   GORILLA MONSOON   SQUASH BOWELS  
18.11.2006 @ Planet Music

USA, Russland, Australien; Europa sowieso: Als Viennas Finest im derben Metier der gepflegten musikalischen Sickness kommt man weit herum. Da erscheint es fast schon unspektakulär, wenn sich PUNGENT STENCH auch wieder mal in ihrer Heimatstadt die Ehre geben. Aber keine Angst – um den unverrückbaren Status unserer Helden des Morbiden wieder einmal unverblümt zu affirmieren hat es allemal gereicht – wenn auch die eigentlichen Headliner – wie schon am Donauinselfest – EISREGEN waren.

Aber dazu später mehr. Anlass zur Freude gaben die Vorbands, denn mit SQUASH BOWELS und GORILLA MONSOON hatte uns Herr Wank eine edle Auswahl zusammengestellt. Nur blöd, dass das Timing so früh angesetzt war, dass ich erstere zur Gänze verpasste – dabei hatte mich die polnisch-beherzte, erdige True-Grinderei, die an diesem Abend Wien-Debut feierte, wirklich interessiert!

GORILLA MONSOON konnten mich vertrösten: Die deutschen Doomster mit dem selten dämlichen Namen rockten sehr, sehr zünftig – und hatten sichtlich ihren Spaß dabei! So durfte neben fetten Riff-Wänden zwischen „apokalyptisch“ und „beschwingt“ auch ein lustiges Mienenspiel bewundert werden.

Nicht zuletzt war dies eine gelungene Überleitung zu PUNGENT STENCH, deren schweinerockige Roots voll zu Tage traten, und das „Splatterday Night Fever“ ergriff Besitz von uns. Dergleichen klassische Gassenhauer (die auch in ihrer geradezu hochpoliert klingenden 2006er Version gnadenlos gut funktionierten) fügten sich tadellos in das neuere Material, Fronter Martin (stilecht mit Schwechater-Hüsn) und sein kongenial posendes Bassmonster El Gore gaben sich die Kante, und die Meute gab sich – oh Freude! – ganz ohne unnötiges Assi-Gemoshe – dem Kollektiv-Bang hin.

Rundum gelungen! Was dann aber doch ein bisschen irritierte war die Tatsache, dass sich in die „PUNGENT STENCH, PUNGENT STENCH!“-Zugabe-Forderungen lautes „EISREGEN, EISREGEN“-Gegröl mischte. Die Gestankfurter ließen sich zwar nicht lumpen und gaben trotzdem ausführliche Zugaben (u.a. MANOWAR, hell yeah!), aber komisch war das doch... Und es machte klar, dass ein großer Teil des Publikums nur wegen der deutschen Okkult-Geröllheimer angetanzt war. Vornehmlich wohl das jüngere Alterssegment. Nein, ich will bestimmt nicht als ach so cooler, super-erfahrener Althase (na ja, 23 ist doch kein Alter ;) ) den Nachwuchs runtermachen, aber als EISREGEN dann loslegten und ein Gekreisch aufkam, das eher zu einem Auftritt einer gewissen Insel-Asiatischen Billigabsteige gepasst hätte, kamen mir schon gewisse Zweifel. EISREGEN machen ohne Frage etwas richtig; aus dem Nichts kommt so ein Kult-Status ja nicht – aber als Liveband fand ich sie auch heute, wie schon am Donauinselfest, recht unspektakulär.


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marian
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Beitrag vom 26.11.2006
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