MARDUK   MORTICIAN   VADER   GOD DETHRONED   AMON AMARTH   MYSTIC CIRCLE   SINISTER   BAL-SAGOTH  
20.04.2001 @ Arena

Genau wie im letzten Jahr gab es heuer wieder ein großartiges Package an Bands, die unter dem Tournee Namen "No Mercy" durch die Länder zogen. Pünktlich um 17:00 Uhr hätte Einlass sein sollen, allein es wurde wieder einmal später. (Irgendwie ist das eine Arena-Krankheit...) Nach dem die Busse noch im Stau steckten, forderten an die 500 Leute, die pünktlich erschienen waren, das Personal der Würstelbude und der Zapfhähne. Bereits im Vorfeld des Konzerts kursierte die Neuigkeit, dass der...AND OCEANS Drummmer an einem seltsamen Virus erkrankt (Lebensmittelvergiftung?) und bereits am Weg ins Krankenhaus sei, die Band deshalb heute nicht auftreten werde. Schade eigentlich, fand ich doch deren neues Album "Am God" sehr gelungen.

Egal, nach langem warten und den ersten Bierchen ging mal das Gedränge in die Halle, denn die erste Band des Abends legte los: BAL-SAGOTH. Die sympathischen Engländer posierten an diesem Tag wie Sau und brachten auch bereits die ersten Haare zum fliegen. Jedoch gab es von den überlangen Songs aufgrund der kurzen Spielzeit nur drei Stücke zu hören. Kritikpunkt an BAL-SAGOTH war auch der Sänger, der mit Schwert und Maske auf der Bühne herumfuchtelte und daher nicht wirklich dem "bösen" Image gerecht wurde, sondern eher eine Belustigung für die hinteren Reihen der Arena darstellte.



SINISTER, eine Band, die zu verblüffen wußte, waren als nächstes dran. Ich kam etwas zu spät in den Raum und sah auch nicht recht zur Bühne. Das war der Grund warum ich zusammenzuckte, als der Sänger, der sich volles Rohr Gegrunze gab, mit einer piepsigen Stimme das nächste Lied ansagte. Ich wurde neugierig und drängte mich ein wenig nach vorne, da bemerkte ich, dass der ziemlich kleine und zierliche Sänger Brüste hatte! Mit dieser Frontfrau haben SINISTER das große Los gezogen, denn sie kam tiefer runter als manch einer ihrer Kollegen am Mikro.
Berni

MYSTIC CIRCLE, die deutschen Black-Metaller wollte ich mir nach ihrem MOM 99-Auftritt nie wieder geben, aber wie schon im CD-Review (letzte Ausgabe) erwähnt, haben sie mit ihrer neuen Scheibe bewiesen, dass sie doch nicht zu den grottenschlechten Bands aller Zeiten gehören. So erwartete ich sie schon gespannt. Leider konnten die vier nicht halten, was auf der CD versprochen wurde, heißt, live konnten sie überhaupt nicht überzeugen, was größtenteils am Gitarristen lag. Aber zum Glück war es nicht mehr so schlimm, wie beim letzten Mal.
Berni

Anschließend bestiegen die Schweden von AMON AMARTH die Bühne und legten mit ihrem Death Metal so richtig los. Frontmann Johan schien bereits ob seines Alkoholkonsums sehr erheitert und hatte dementsprechend Spaß beim Spielen. Ich muss hinzufügen, dass ich die Burschen vorher weder auf CD gehört noch live gesehen hatte. Völlig überzeugt hat mich ihre eindrucksvolle Show. Trotz des Wikinger Background von AMON AMARTH bestand die Band nicht rein nur auf Posing wie es zuvor BAL-SAGOTH betrieben, sondern konzentrierte sich eher mehr auf das spielen. Das war eindeutig die bessere Entscheidung...

Auf GOD DETHRONED freute ich mich sicherlich nicht alleine, zumal die Holländer schon einige Zeit nicht mehr in Österreich zu sehen waren. Die neue Scheibe "Ravenous" gab auch genügend Zündstoff um einen Gig so richtig anzuheizen. Aber auch ältere Songs bretterten die Vier der hungrigen Meute um die Ohren. Meinen persönlichen Lieblingssong gab es ebenfalls in gewohnt heftiger Manier "The Art Of Immolation" von der CD "The Grand Grimoire". Technisch gaben GOD DETHRONED alles und mit diesem Gig haben sie sicherlich wieder einige Fans dazu gewonnen.

Nach einer im Verhältnis zu den anderen Bands sehr kurzen Umbaupause bestiegen dann endlich VADER die Bühne und legten los. Ich weiß zwar nicht mehr genau wie oft sie in den letzten Jahren auf Tour waren oder wie oft ich sie mittlerweile schon "genossen" habe, aber heute waren sie definitiv nicht topfit. Was mir auch die Ansage von Peter nach der ersten Nummer bestätigte. Doc, der ebenfalls "erkrankt" war, hielt das Set der Polen relativ kurz. Gegen andere Bands des Abends waren VADER aber trotz Handicap immer noch eine Macht!!!

Der Gipfel des schlechten Geschmacks waren für mich immer schon MORTICIAN. Die Band um Will Rahmer vereinigt in ihrer Musik einfach alles Abscheuliche dieser Welt. Ihre Platten sind mehr oder weniger gefaket (Drumcomputer und anderes Technikequipment)und deshalb war ich sehr gespannt, was sie denn live so zu bieten haben. Und ich wurde enttäuscht... Schrecklicher Sound (zumindest auf den Sitzplatzrängen) und eine Show zum Einschlafen. Dieser Auftritt war, soweit ich informiert bin, der erste MORTICIAN Gig in Wien. Ein Gemetzel der Sonderklasse boten die New Yorker in den cirka 25 Minuten ihres Sets und sorgten damit auch für ein "Gesundschrumpfen" des Publikums. (Die Arena war kurz vor Mitternacht zum Bersten voll!) Einige Besucher traten bereits noch während MORTICIAN die Heimreise an, wahrscheinlich nicht nur wegen der U-Bahn... Zum Abgewöhnen!

Schlussendlich waren dann DIE Headliner und gleichzeitig auch die letzte Band des fünften NO MERCY FESTIVALS an der Reihe: MARDUK!!! Heute war der Tag, an dem sie mit so einigem Abgerechnet zu haben schienen. Die Mucke ging ab wie eine Rakete. Ich habe MARDUK nun auch schon des öfteren miterlebt, aber so spielfreudig und gutgelaunt habe ich sie noch nie gesehen. Sänger Legion gab alles was seine regenerierten Stimmbänder zu bieten hatten und B-War poste dazu mit seinem Bass dass es eine Freude war. Geschwindigkeit war für MARDUK hinsichtlich dieses Auftritts eh noch nie ein Problem und so holzte sich auch Drummer Frederik durch's Gemüse. Zwischenzeitlich kamen von Legion, man höre und staune, "normal gesprochene" Ansagen zu den Songs. Trotz der langsameren Songs von dem neuen Album "La Grande Danse Macabre" und der doch schon fortgeschrittenen Uhrzeit (MARDUK begannen um 01:00 Uhr) schien dem restlichen Publikum nicht langweilig zu werden und die Menge bangte was das Zeug hielt und feierte die Schweden mächtig ab. Fazit zu diesem gelungenen Festchen: MARDUK kamen, sahen und siegten; Mortician kamen zwar auch, waren aber für mich die Enttäuschung des Abends; gute Stimmung in der mehr als gut besuchten Arena und die Hoffnung/Vorfreude auf das nächste No Mercy!!!



Peter

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Beitrag vom 11.07.2001
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