GOREROTTED   EMPYRE    MISANTHROPIC MIGHT    VARGSRIKET      
26.05.2001 @ Zu-Ga-Be

Auf dieses Konzert habe ich mich wirklich sehr gefreut, da GOREROTTED aus England doch eine sehr gute Death/Grind-Band sind, und auch die Vorbands vielversprechend klangen. Abgesehen davon, dass ich es ziemlich interessant finde, dreimal Black Metal als Support auftreten zu lassen!!! So wanderte ich nun an diesem Montag, auch eine Kuriosität, in die Zugabe, um mir die volle Ladung Krach zu geben...und mit der Zeit muss ich zugeben, dass mich Black Metal doch wieder mehr reizt... Mit, für den lieben Onkel Wank fast schon üblicher Verspätung, ging der ganze Reigen um ca. 21:30 statt um punkt 8 los. Anheizer durften heute VARGSRIKET sein. Für alle, die es noch nicht geschnallt haben: diese Herrschaften kommen NICHT aus Norwegen, wie man dem perfekt einstudierten Slang entnehmen könnte, sondern aus Wien!;-) Genauer gesagt handelt es sich hier um ein Nebenprojekt von DEFENDER KFS- und CRYOSPHERE-Leuten. Im Gegensatz zu den jeweiligen Hauptbands wird hier aber dem Old-school-Black Metal Marke alte MARDUK, SATYRICON oder ISENGARD gefröhnt, und das auch noch sehr ordentlich. Die Songs sind ein wenig roh, derb und brutal, doch immer mit groovigeren bzw. hymnenhafteren Passagen versehen; das sind die Trademarks von VARGSRIKET. Außerdem wird ein gar furchtbares "grim and evil"-Image gepflegt, welches mit kultigen "Hail Satan!"-Sprüchen, Nietenbändern und einem sehr bösen Warpaint untermauert wurde. Nachdem ich dann einige absolut ernst gemeinte Reaktionen mitbekommen habe ("oida, Hail Satan, ur leiwand!!!"...), fand ich das Ganze ja gleich noch viel amüsanter, har har! Fazit: coole Pandabär-trifft-Stachelschwein-Musi gepaart mit einer großen Portion Humor, diese Kombination ist sehr gut! Ich hoffe, bald etwas neues von VARGSRIKET zu sehen und zu hören!!! Weiter ging es dann mit einem weiteren Nebenprojekt, MISANTHROPIC MIGHT, bei welchem Markus, seines Zeichens Bassist bei PARENTAL ADVISORY, mitwirkt. Gleich der erste Song knüppelte förmlich die anwesende Belegschaft, unglaubliche 60-70 Leute!!! (also für einen Montag schon beachtlich...), nieder. Schneller aggressiver Black Metal neuerer Prägung, sprich à la MARDUK`s "Panzer Division Marduk", wobei auch der Sound eine Spur besser war als zuvor bei VARGSRIKET. Allerdings war das dann auch schon alles, was mir in den nächsten 30-35 Minuten gefallen hat. Ein wenig ideenlos waren die Songs meiner Meinung nach, und als der Gitarrist auch noch anfing, mehr oder weniger zu solieren (!!!), war meine Begeisterung komplett verschwunden. Die MARDUK-Coverversion, den Songtitel hab ich jetzt leider vergessen, es war aber der 2. Song der "Opus Nocturne", war dann wieder recht passabel, und auch der letzte Song - war so wie der Opener schnell und brutal - konnten meine Stimmung doch wieder heben. MISANTHROPIC MIGHT sollten noch ein wenig am Songwriting arbeiten, dann sollte auch das nächste Konzert besser gelingen. Da der Zeitplan sowieso schon ad acta gelegt werden konnte, und meines Wissens nach MISANTHROPIC MIGHT länger spielten als sie hätten sollen, betraten EMPYRE noch später als geplant die Bühne. Da deren Bassist an diesem Tag aufgrund seiner Matura (?) nicht anwesend sein konnte, sprang kurzerhand Alex von ESOPHAGUS für ihn ein (und erzählte - mir zumindest - gleich er sei bei Eso ausgestiegen und nun fix bei EMPYRE. "Haha", Du Scherzkeks!!!*g*). Seit ihrem ersten Auftritt und dem Demo haben sich EMPYRE doch ein wenig gewandelt, und so klingen nun verstärkt Death Metal-Einflüsse durch, was ich natürlich nur sehr begrüßen kann!;-) Mit einem noch besseren Sound legten sie auch gleich los. Allein die Stimme des Sängers klang im Gegensatz zum Gig damals im Schärf-Heim absolut genial, statt dem heiseren Gekrächze gab es nun volles, tiefes Death Metal - Gegrunze, sehr fein! Rasant spielte man das eigene Material, worauf dann die schon bekannte AT THE GATES - Coverversion "Blinded By Fear" (Killernummer!!!) folgte. Daraufhin gab es dann einen riesigen Tumult, da EMPYRE gebeten wurden, ihren Auftritt zu beenden damit GOREROTTED nicht so spät spielen müssen. Nach einigen Diskussionen verließen EMPYRE, nach dem sie ihr Set ohnehin schon gekürzt hatten, verständlicherweise ein wenig sauer die Bühne. Da hätte ich eher noch bei MISANTHROPIC MIGHT gekürzt, aber bitte.... Und dann war es so weit, GOREROTTED!!! Mit Kunstblut beschmiert (wär auch was für VARGSRIKET, hehe) und fest entschlossen, die Zugabe zu zerlegen, ließen die Briten nicht lange auf sich warten und bretterten wuchtig ihre Songs runter. Erstaunlicherweise hatten sie auch einen echt wahnsinnig druckvollen Sound, der ihnen natürlich sehr zu gute kam. Schnellstes Geknüppel traf hier auf tödlichen Groove, hohes Gekreische auf derbstes Gegrunze. Killer! Das sie schon viele Auftritte hinter sich haben bewies die routinierte Bühnenshow, und wenn die Bühne noch ein wenig größer gewesen wäre, möchte ich ja gar nicht wissen was GOREROTTED noch alles gemacht hätten...beachtliche Leistung! Und als nach der letzten Nummer laut nach einer Zugabe verlangt wurde, präsentierten die Jungs aus dem Königreich noch zwei Songs. Sehr cool! 90öS Eintritt, gute Bands und eine super Stimmung, alle die an diesem Tag nicht anwesend waren haben echt etwas versäumt!!!


Punisher

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Beitrag vom 11.07.2001
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