MACABRE   GROINCHURN   SEEDS OF SORROW    DARKFALL    DOOMED ERA   
03.06.2001 @ Zu-Ga-Be

Und wieder ein interessantes Package in der Zugabe! Anscheinend dachten mehrere Leute so, denn insgesamt waren an diesem Abend sicher um die 150 Gäste anwesend! Sehr erfreulich, würde ich mal meinen... DOOMED ERA, eine meiner Lieblingsbands aus der Steiermark, eröffneten das Konzert. Bis auf eine Ausnahme spielten sie nur neues Material, und das hatte es gewaltig in sich. Feiner Death Metal leicht US-Style angehaucht, mal simpel brachial mit sehr einprägsamen und bangtauglichen Midtempo-Parts, mal eher technisch und versiert, dies war eine Mischung die auch dem anwesenden Publikum gefiel. Noch dazu Maria´s Stimme, die unüblicherweise der von Chris Barnes zu alten Zeiten ähnelt! Echt genial. Ich hoffe sie veröffentlichen bald ihre 2. CD, und wenn dies der Fall ist legt sie Euch unbedingt zu!!! Auch die nächste Band kam aus der Steiermark und zwar die in Wien schon bekannteren DARKFALL. Gewohnt routiniert boten sie ihren aus Death, Black, Thrash und noch viel mehr zusammengesetzten Metal dar, und es ist jedes Mal eine Freude, sie live zu sehen. Warum diese Band immer noch keinen Plattenvertrag hat, verstehe ich wirklich nicht! Ich freue mich jedenfalls schon auf ihren Auftritt beim HELL ON EARTH, wo unter anderem auch DOOMED ERA aufgeigen werden. Horns up! Eine der dienstältesten Wiener Bands war dann an der Reihe, um nach ziemlich langer Bühnenabstinenz wieder einmal Ärsche zu treten. Das aktuelle SEEDS OF SORROW - Demo konnte mich ehrlich gesagt, bis auf den ersten Song, kaum begeistern, somit war ich schon auf die Liveumsetzung gespannt. On stage kommen die neuen Lieder meiner Meinung nach um einiges besser rüber als auf CD, dass muss ich sagen. Mit brachialem Sound, der auch schon bei den zwei vorigen Bands sehr gut war - hier ein großes Lob an den Uli, seines Zeichens Seeds - Techniker - spielten sie die fünf Songs ihres Demos "Phoenix Rising", trotz veränderter Besetzung und erwähnter Auftrittspause gewohnt gut, wenn nicht sogar besser da man doch eine gewisse Spielfreude erkennen konnte. Stilistisch gab es auch Änderungen, so hat man sich ein wenig vom hochtechnischen Gefrickel der letzten Jahre entfernt und mehr langsamere Passagen eingebaut, wobei generell alles ein bisschen simpler geworden ist. Sehr bangerfreundlich! Dass man allerdings nur die Demosachen zum Besten gab war ein wenig schade, so dauerte der Auftritt gerade mal 25 (?) Minuten. Ich nehme aber an, dass man ab jetzt SEEDS OF SORROW sowieso wieder öfters live erleben wird, und wer guten Death Metal mag, sollte sich das nicht entgehen lassen! Auf die nächste Band, GROINCHURN aus Südafrika, habe ich schon lange gewartet. Endlich konnte ich mir mal die Veteranen des Grindcores (seit mehr als 10 Jahren im Geschäft!) live zu Gemüte führen. Mit der Zeit wurden immer mehr Einflüsse in das Songwriting eingebaut, und so präsentierte man der versammelten Meute ein Gemisch aus Grind- und Hardcore, versehen mit Anleihen aus diversen Metalsparten. Das erste was mir einfiel als ich das Trio auf der Bühne sah war: "sympatisch"! Trotz Tourstress und nach so langer "Dienstzeit" merkte man GROINCHURN an, dass sie wirklich aus Spaß an der Sache dabei sind, und nicht um irgendwelchen Trends nachzulaufen oder des Geldes wegen. Und die gute Laune schien auf das Publikum überzugreifen, denn nach zwei drei Songs war es in Höchststimmung, was sich wiederum auch auf die Band auswirkte, da man "Hüpf-, Mosh- und vor allem Grinstechnisch" von Lied zu Lied zulegte. Selten habe ich gesehen, dass eine Grindcoreband in Wien so abgefeiert wurde, vielleicht noch damals bei INHUMATE. Auch GROINCHURN wurden um eine Zugabe gebeten, welche sie natürlich spielten. Es wäre schön, diese Band bald mal wieder in Wien zu sehen. MACABRE sind ja auch keine Unbekannten mehr, das merkte man schon allein daran, dass zu Beginn ihres Sets (ca. 23:30), noch um die 100 Leute anwesend waren. Ist ja in Wien nicht so alltäglich, würde ich mal meinen...schon gar nicht wenn es sich nicht um DIMMU BORGIR & Co. handelt! Über eine Stunde gab es dann feinsten "Murder Metal" zu hören, wobei ich es sehr lustig fand das es zu jedem Song eine Erklärung der Taten des besungenen Serial-Killers gab. Alle Achtung! Stilistisch sitzen MACABRE ja sowieso zwischen allen Stühlen, mischen sie doch alles was irgendwie mit Death, Thrash, Black oder was weiß ich noch zu tun hat. Und das alles noch dazu mit einem sehr hohen technischen Standard. Auch den Amerikanern merkte man die Spielfreude an, was ihnen zusätzliche Sympathiepunkte einbrachte. Gegen dreiviertel 1 war dann Schluss mit dem regulären Set, allerdings wurde die Band lauthals für eine Zugabe auf die Bühne zurückbeordert, welche sie auch spielte. Aufgrund der vorangeschrittenen Stunde war dann aber, trotz weiterer Rufe, Schluss. Haha, nicht wirklich! Nachdem bereits das Saallicht an war, diese typische, grauenhafte Ausklangmusik angelaufen und etwa fünf Minuten vergangen waren, standen MACABRE plötzlich wieder auf der Bühne, um noch ein mal etwas zum Besten zu geben! Aber nach einem Song (oder waren es zwei?) war dann wirklich Sense. Das nenne ich fanfreundlich, und dieses Konzert wird allen die dabei waren sicher noch lange in Erinnerung bleiben!!! Dieser Abend hat sich wirklich ausgezahlt!!!


Punisher

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Beitrag vom 11.07.2001
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