KONKHRA   ILLNATH   HOMO IRATUS   CORPUS MORTALE  
06.11.2003 @ Palais Kinsky

Nachdem die Zugabe unerwartet zugesperrt hat, wurde also das Wien Konzert der KONKHRA Tour ins Palais Kinsky verlegt. Ob das der Grund für das spärlich erschienene Publikum war, oder die Bands nicht populär genug waren, wird sich jetzt nicht mehr klären lassen.

Als Opener war eine brasilianische Band an der Reihe deren Name weder auf den Flyern aufgeschienen war und der sich jetzt nicht mehr feststellen ließ. Die Band war im direkten Vergleich mit den anderen Bands, die an diesem Abend die leider viel zu kleine Menge anheizen sollten, zu recht auf der Openerposition. Die Band wirkte trotzdem motiviert und prügelte sich durch das wohl allen Anwesenden bisher unbekannte Songmaterial. Dieses war reichlich holprig, erinnerte ein wenig an sehr, sehr alte NAPALM DEATH Songs. Das machte dann auch einen gewissen Reiz aus. Nichtsdestotrotz war eben besagtes Geholper der Grund warum die Performance auf die Dauer etwas mühsam wurde. Mit den anderen Bands dieses Abends konnten sie jedenfalls nicht mithalten. [Gore]

CORPUS MORTALE, die zweite Band des Abends, war meiner Meinung nach das Beste, was an diesem Abend auf der Bühne war. Zumindest bei dem Eindruck, den die drei live vermitteln konnten, kann man von brachialer, aber nicht stumpfsinniger Musik reden. Soundmäßig und was die spielerische Performance betrifft stellen CORPUS MORTALE eine Steigerung um Welten dar. Gewissermaßen erinnerte das Songmaterial und vor allem die Stimme des Sängers an die neueren Alben der Norweger AETERNUS sowie an die Stimme deren Frontman Ares. So wie das neuere Material von AETERNUS konnte man daher auch aus den Songs der Dänen Einflüsse von neueren CANNIBAL CORPSE und BOLT THROWER hören, wenn auch die Ähnlichkeit zum typischen AETRENUS-Sound, dominierte. Technisch waren die drei absolut auf der Höhe und wusste also auch auf dieser Ebene zu überzeugen. Keine unnötigen Pausen, routinierte Bühnenperformance und das trotz des kleinen Publikums machten das Bild komplett. Für mich hatte die Band an diesem Abend gewonnen, nicht zuletzt, weil das Songmaterial einfach geil war. [Gore]

Die vierte Band des Abends waren HOMO IRATUS aus Griechenland. HOMO IRATUS, was lateinisch für "der zornige Mensch" ist, standen für harten, schnellen DeathCore. Die Burschen machten sich mit dem kleinen Publikum ihre eigene Party. Der Funke sprang durchaus selbiges über und so wurde einfach mitgefeiert. Die Band wirkte souverän und vermochte durchaus groovend ihre Songs zu präsentieren, um dann noch gelegentlich in Knüppelpassagen überzugehen. Ein besonderer Blickfang war der Sänger und Bassist, der mit seiner Vollbartoptik eher als Homo Neandertalensis als als Homo Iratus durchgegangen wäre - bangend, mitgrooved und einfach die Sau rauslassend gab er, ähnlich seinen Kollegen sein Bestes. Die Band hätte durchaus mehr Zuseher verdient gehabt. Shit Happens. [Gore]

ILLNATH, die vierte Band, schaffte es dann doch noch einige der Anwesenden zu motivieren sich vor der Bühne zu versammeln. Musikalisch irgendwo zwischen CHILDREN OF BODOM und Black Metal angesiedelt, fand das Songmaterial der fünf recht guten Anklang. Sonderlich aufputschend war es meiner Meinung nach aber nicht, wenngleich die Band eine durchaus motivierte Show bot. (Mein bereits gefasster Entschluss, dass mir die Dänen COPRUS MORTALE am besten gefallen hatten, änderte sich also dadurch nicht… Selbst die gute Show von KONKHRA konnte dran nichts ändern.) Optisch stachen die Dänen etwas aus der Menge der anderen Bands, da sie sich in eine Cyber-Gothic-artige Montur gewandet hatten. Die Band nütze, ebenso wie die Vorgänger Home Iratus bereits, den spärlich vorhandenen Platz auf der gut Bühne aus und bewegte sich trotzdem. Da mich allerdings nicht die große Begeisterung bestürmt hatte, zog ich es vor, vor der Show des Headliners meinen Ohren noch eine kurze Pause und meiner trockenen Kehle ein kühles Blondes zu gönnen. [Gore]

Als Headliner waren nun die Dänen von KONKHRA an der Reihe die etwa 30 bis 40 Anwesenden einzuheizen. Eigentlich traurig, dass so eine Band wie KONKHRA, die wohl jedem Metalfan spätestens seit ihrem Hammeralbum "Spit Or Swallow" bekannt sein sollten, vor so einer geringen Anzahl an Zuschauern spielen muss.
Muss hart sein, wenn man wenige Tage zuvor in Israel vor rund 15000 verrückten Fans gespielt hat.
Aber das zeichnet eben einen professionellen Musiker aus - sie enterten die Bühne und hatten vom ersten Song an die Menge im Griff. Mit der für KONKHRA typischen Abwechslung zwischen flotteren Parts und Mid-Tempo Groove-Attacken gewann man schon die ersten Headbanger für sich.
Leider hatte Sänger Anders ein paar Probleme mit seiner Stimme, was sich leider auf seine Gesangsleistungen auswirkte. Das Stageacting übernahem der Lead Gitarrist, der auch ordentlich übers Griffbrett fetzte. Die anderen zwei Members waren durch etwas "andere" Bühnenform kaum zu sehen - ein etwas seltsamer Anblick wenn man nur vor zwei Gitarristen steht.
Nichtdestotrotz sorgten KONKHRA fast eine Stunde lang für gute Stimmung und den Die-Hard-Fans gefiel's.[Marin]

Leider war das Konzert für alle Beteiligten (Promoter und Bands) ein finanzielles Desaster aufgrund der geringen Besucherzahl. Warum so wenige den Weg ins Palais Kinsky gefunden haben, wird wohl weiterhin ungeklärt bleiben.


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Beitrag vom 23.11.2003
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