KURSK   DIABOLICA    LA MAGRA      
23.10.2003 @ Planet Music

Donnerstag war's, Oktober war's und der Winter hat gedacht, er kommt jetzt vielleicht dieses Jahr doch früher als sonst und deswegen hat's geschneit, als ich zum Planet Music fuhr um mir ein bisschen lAute Musik anzuhören.

Ich fand das Planet überraschend gut besucht und bereits von LA MAGRA bespielt vor. Die Niederösterreicher hatten schon bei der ersten "lAut"-Veranstaltung aufgespielt und in der Zwischenzeit hatte sich eigentlich nichts geändert. Das Sextett bot sehr keyboardbetonten, melodischen Metal mit weiblichen Vocals, auch wenn die Inszenierung diesmal nicht ganz so aufwendig ausfiel, wie noch im September. Der Gitarrist, der beim letzten Mal durch seine recht extravagante Aufmachung hervorstach, hatte sich eine gute Gelegenheit für seinen bevorstehenden Abschied von der Band ausgesucht, denn der Sound den LA MAGRA abgekommen hatten, war wirklich ausgesprochen gut und auch das Publikum zeigte sich wohlwollend. Solide, aber ohne wirkliche Höhepunkte brachte man die knappe dreiviertelstunde Spielzeit hinter sich.

DIABOLICA waren dann auch teilweise weiblich besetzt und mit Keyboard erschienen, legten aber härtemäßig ordentlich zu. Wie schon die Band zuvor hielten sich auch die fünf Wiener eher im Midtempo-Bereich auf, die Songs wirkten aber nicht ganz so schleppend, wenn auch manchmal ein bisschen zu langgezogen. Interessanterweise hatte sich der Sound inzwischen wieder verschlechtert was Transparenz und Ausgewogenheit anbelangt, letztlich schien das aber niemand im Publikum zu stören, zumindest waren die Reaktionen in Richtung Bühne durchwegs positiv. Auch die Musikanten hatten augenscheinlich ihren Spaß, die Bühnenperformance ist allerdings noch ausbaufähig, was aber angesichts der soliden Absolvierung des Repertoires bis auf weiteres vernachlässigt werden kann. Auch DIABOLICA gaben sich ziemlich melodisch, verliehen ihren Kompositionen durch schwere Riffs mit unheilvoller Keyboarduntermalung jedoch eine gewisse Bosheit. Richtig krachen ließen es das Quintett aber erst in der letzten Nummer, bei der die Geschwindigkeit nochmal ordentlich raufgedreht wurde. Nach dieser aufrüttelnden Zugabe war dann aber Schluss und die Bühne wurde für die letzte Band des Abends geräumt.

Die Überraschung meinerseits war groß, als DANSE MACABRE dann unter neuem Namen und mit veränderter Besetzung erschienen. In der Formation von KURSK, wie man sich nun nannte, hatte anscheinend der Keyboarder keinen Platz mehr und wurde daher durch einen Percussionisten ersetzt, der anscheinend die Rythmussektion mit einer 14"-Hangtom und einer 16"-Standtom unterstützen sollte (SLIPKNOT lässt grüßen?). Unterstützung hatte auch die Vokalsektion in Form eines zweiten Sängers bekommen. Die beiden Gitarristen, Basser Rudl (mit gekürzten Haaren) und der Schlagzeuger waren gleich geblieben und auch musikalisch war vieles beim Alten. Sehr munter wurden diverse Stile durcheinandergemixt, angefangen von Trash über Death-Anleihen bis hin zu Nu Metal-lastigen Einschüben war so ziemlich alles dabei. Die wechselnden Gesangsparts wirkten gut abgestimmt, wenn auch ein bisschen unausgewogen, da der eine Sänger etwas mehr überzeugen konnte als der andere. Ähnlich wie die musikalischen Inspirationen war auch geschwindigkeitsmäßig Variation oberstes Gebot. Bei soviel Engagement und Variabilität hätten KURSK eigentlich einen deutlich besseren Sound verdient gehabt, als sie letztendlich bekamen. Während man klanglich sehr viel von Gesang und Schlagzeug geboten bekam, fehlte es beim Gitarren- und Basssound eindeutig an Transparenz und der Mann an den Trommeln verkam – nicht ganz zu unrecht, ob der eher mageren Performance – vollkommen zum Statisten. Trotzdem vermochten KURSK gute Stimmung zu verbreiten und für ihren ersten Auftritt in dieser Zusammensetzung, können die 7 Herren durchaus mit sich zufrieden sein!

Fazit: Die Veranstaltung wurde ihrem Namen "Melodic Dark Night" vollauf gerecht und die erschienene knappe Hundertschaft an zahlenden Gästen schien damit auch sehr einverstanden gewesen zu sein.


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Christoph
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Beitrag vom 13.11.2003
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