TENHI   OF THE WAND AND THE MOON   DORNENREICH  
04.10.2001 @ Monastery, Wien

TENHI bezauberten mit dunklem Folk. Von den fünf Musikern ( Gitarre, Akustikgitarre, Keyboard, Bass, Djembe) waren vier blond (ein so wichtiges Detail will ich euch natürlich nicht vorenthalten ;)). Der Hauptsänger unter ihnen wurde von 2-3 anderen Mitgliedern teilweise unterstützt, was, verbunden mit dem schön klingenden Finnisch, zur Atmosphäre beitrug. Der Keyboarder sang echt tief (und sehr gut), was er nach dem Konzert damit begründete, dass er, wenn er höher singt, absolut falsch singen würde. Oft wirkten die Songs düster und total entspannend (besonders durch den Einsatz der Djembe), dann wiederum kam durch Rhythmus und Querflötenmelodie fast heitere Stimmung auf. Als letzter Song sangen die vier Männer zu der Akustikgitarre - ein toller Abschluss.
OF THE WAND AND THE MOON verpasste ich leider komplett, da ich statt einem geplanten Interview schließlich zwei machen konnte, und das in die Spielzeit von OTWATM fiel.
DORNENREICH bestritten ihren Auftritt mit zwei Akustikgitarren und ihren zwei Stimmen, auf zwei Hockern sitzend. Nicht weniger ungewöhnlich als dieser Anblick wurde das Klangerlebnis (nach einigen Turbulenzen). Selbiges wurde durch zwei Sachen gestört: Erstens die Technik und zweitens durch den rücksichtslosen Teil des Publikums. Das Mikro des Sängers war während der ersten zwei Lieder so leise, dass man mehr von den Lippen ablas, als man hörte, was der Atmosphäre der Songs natürlich sehr schadete und auf der Bühne als auch im Publikum Misstimmung auslöste. Nachdem DORNENREICH sich fast nichts anmerken hatten lassen und die zwei Songs durchgezogen hatten, stand Eviga auf und erklärte, dass sie unter solchen unprofessionellen Umständen nicht weiterspielen würden. Schließlich versuchte man es noch ein letztes Mal und von da an klappte eigentlich alles. Außer der zweite "Störfaktor", nämlich diejenigen im Publikum, die an der Bar herumschrien und vor allem diejenigen, die sich nicht scheuten, sich etwa 3 Meter von den sich konzentrierenden und Gefühle investierenden DORNENREICH- Musikern lautstark zu unterhalten. Jetzt aber zum Essentiellen: Nach den ersten zwei Songs ging es also schlagartig bergauf, DORNENREICH überzeugten mit Hingabe und empfindsam-stürmenden Liedern. Bis auf ein Lied wurden nur Songs gespielt, die auf den CDs schon akustisch sind. Darunter befanden sich "Federstrich in Grabesnähe" und "Innerwille ist mein Docht". Das ansonst nicht akustische "Reime faucht der Märchensarg" wurde etwas verändert akustisch interpretiert. Meist sang Eviga, Valnes steuerte (leider) selten cleanen Gesang bei. Evigas Gesang war eine höchst emotionale Mischung aus Flüstern, sprechen, Schreien. Alles in Allem wurde die nicht alltägliche Idee eines Unplugged- Konzertes wirklich gelungen umgesetzt.


Lisi

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Beitrag vom 10.11.2001
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