SPEARHEAD    SPIT      
20.09.2003 @ Fred Sega

Acht Tage nach dem musikalisch einwandfreien, aber dennoch mäßig besuchten Event mit FREUND HEIN und DARK DECEPTION sollten wieder zwei heimische Bands im Welser Music Pub Fred Sega antreten, um das Interesse der Besucherschar für ihr Schaffen zu wecken.

Und: Als ich das Lokal betrat, lauschten schon beachtlich viele Ohrenpaare den Klängen der Lokalmatadore von SPIT, die kurz zuvor mit ihrem Set begonnen hatten. Die Formation, welche in diesem Lokal vor wenigen Monaten eine ihrer ersten Shows überhaupt absolviert hatte, schien durch den erfreulich guten Besuch naturgemäß doppelt motiviert, und stellte der Audienz zahlreiche Songs aus ihrem gar nicht so kleinen Soundfundus (u.a. „Different“; „Fuckheads“ sowie die Bandhymne „Spit“ etc.) vor. Musikalisch sind SPIT eher in die Crossover/New Metal-Ecke einzureihen, einer Musikrichtung, die nach dem erfolgten Feedback zu urteilen, ganz den Nerv des (vor allem jugendlichen) Publikums traf, so dass natürlich der Wunsch nach einer Zugabe laut wurde, dem die Jungs freilich auch nachkamen. Wenn man versucht, diese Darbietung mit jener vom Mai dieses Jahres zu vergleichen, so hat sich offenbar schon eine gewisse Routine bei den Akteuren eingeschlichen, und mit Sicherheit kann auch eine Steigerung im Zusammenspiel vermeldet werden, wenngleich manche Songs weiterhin noch nicht ausgereift genug erscheinen, und man selbstverständlich (noch) nicht so tight zu aufspielen imstande ist, wie eine Kombo mit langjähriger Bühnenerfahrung. Aber: Die präsentieren brandneuen Stücke bedeuten ob abwechslungsreicherer Gestaltung (vor allem im Gesangsbereich) eindeutig einen Schritt in die richtige Richtung, und wer Bands aus Österreich, die heute Musik auf (fast schon) internationalem Niveau machen, zu ihrer Anfangszeit live gesehen hat, wird zum Schluss kommen, dass es schlichtweg als Normalität anzusehen ist, dass Newcomerbands zu Beginn noch nicht die qualitativ hochwertigen Nummern in der Hinterhand haben können, und auch ihren Instrumenten noch nicht diese Versiertheit von langjährigen Musikern erreichen können. Aber: Was noch nicht ist, kann ja noch werden, und der eingeschlagene Weg erweist sich ganz bestimmt als der richtige.

Es folgten SPEARHEAD aus Eferding, die als Paradebeispiel für obige These genannt werden können, denn diese Band wurde ja bereits 1990 (unter dem Namen SARCASTIC MURDER) gegründet, und bedingt durch unzählige Proben und Konzerte haben sich die Mitglieder dieser Formation mittlerweile ein spieltechnisch beachtliches Level erarbeitet, was natürlich durch besonders genaues Zusammenspiel auf der Bühne offensichtlich wird. Aber: Nicht nur ihre Instrumente versteht die Band um Bassisten Martin Edtmayr ausgezeichnet zu bedienen, auch ihr Songmaterial kann sich wirklich hören lassen. Die Anwesenden, die mittlerweile auf eine stattliche Zahl angewachsen waren, zeigten sich jedenfalls von Stücken wie „Bloody ways“ oder „Malevolent“ sowie jede Menge neuer Stücke absolut begeistert, und ließen natürlich auch entsprechendes Feedback in Form von Headbanging usw. folgen. Der anspruchsvoll aufgebaut und äußerst brachiale und intensive erklingende Death/Thrash Metal, der von diesen Herren dargeboten wird, vermochte auch live zu beeindrucken, und auch der baumlange Sänger Hartwig Lasthofer bewies, dass sein Gesangstalent der Fingerfertigkeit der anderen Herren auf ihren Instrumenten um nichts nachsteht. Besonders bejubelt wurde natürlich auch die obligate SLAYER-Coverversion „Raining blood“. Nach dem überzeugenden Gig mit PEKARI im Juli 2000 (EARSHOT berichtete) also eine weitere beachtliche Show von SPEARHEAD in den Räumlichkeiten des Fred Segas, die wie damals verdientermaßen von einer verhältnismäßig großen Anzahl von Fans mitverfolgt und auch entsprechend honoriert wurde.


Hutti
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Beitrag vom 28.09.2003
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