DARK DECEPTION    FREUND HEIN   
12.09.2003 @ Fred Sega

Nachdem FREUND HEIN bereits einmal im Juli 2000 im Rahmen des "Noise Art Festivals" im Schl8hof in der Messestadt gastiert hatten, konnten diese also erfreulicherweise (gemeinsam mit DARK DECEPTION) erneut für ein Gastspiel in Wels gewonnen werden, wenngleich diese Veranstaltung nicht im Schl8hof, sondern im nur wenige hundert Meter entfernten Musicpub Fred Sega vonstatten ging. In Anbetracht der zu erwarteten „Zuschauermassen“ eine sicherlich weise Entscheidung, und leider muss schon zu Beginn vermeldet werden, dass der Besucherandrang in der Tat wieder einmal äußerst schwach ausfiel. Dass dieser Gig auf die Besucherzahl bezogen, nicht zu einem kapitalen Flop mutierte, war der Tatsache zu verdanken, dass doch einige Fans aus Niederösterreich die beiden Band begleiteten, und somit die Besucherzahl ein klein wenig nach oben korrigiert werden konnte.

Von diesen negativen Begleiterscheinungen ließen sich FREUND HEIN aber offenbar nicht großartig abschrecken, als sie mit ihrer Performance begannen. Und es zeigt sich auch rasch, dass die schüttere Kulisse der Stimmung an diesem Abend wahrlich keinen Abbruch tun konnte, denn ein kleines Grüppchen vor der Bühne, das sich aus bewegungswilligen Oberösterreichern und mitgereisten, enthusiastischen Fans aus NÖ zusammensetze, bescherte der Band aus Höllenstein ein beachtliches Feedback. Aber auch die Band selbst befand sich dem Vernehmen nach in Spiellaune, und rockte was das Zeug hielt. Neben Auszügen aus dem aktuellen Werk „Coincidentia Oppositorum“ („Drudenfuß und Mummenschanz“; „I like your way of hurting me“ usw.) kam freilich auch älteres Material („Vicious Circle“; „To be – what a shame“ usw.) zum Zug. Und: Wie schon einmal dargestellt, sind FREUND HEIN live on stage mit Sicherheit ein Klasse für sich, was nicht nur daran liegt, dass die von den Herren fabrizierte eigenwillige Death/Thrash/Grind-Version auf der Bühne eben besonders gut zur Geltung kommt, sondern auch mit dem grandiosen Stageacting des Frontmanns Hein zu tun hat. Und dieser schien wieder einmal die richtige Stimmungslage zu haben, um die Musik auch optisch perfekt zu untermalen: Mit einem (aufblasbaren) Plastikknüppel um sich schlagend, abartig herumspringend, seltsamste Grimassen schneidend, und wild gestikulierend hat er wieder einmal die Lacher auf seiner Seite, und das alles ohne seine Gesangsperfomance zu vernachlässigen.

Es folgten DARK DECEPTION aus Hollabrunn, die mir eigentlich vorher völlig unbekannt waren, aber es in ihrer fünfjährigen Bandgeschichte auch schon auf immerhin zwei Veröffentlichungen gebracht haben. Musikalisch wurde eine mit Keyboardteppichen unterlegte Death/Black Metal-Variante geboten, die stellenweise eben ob der daraus resultierenden Eingängigkeit ein wenig an DIMMU BORGIR, GRAVEWORM und Co. erinnerte. Auch wenn einige Fans bereits von Müdigkeit geplagt wurden, und die Resonanz daher bei FREUND HEIN viel besser war, handelt es sich um einen ordentlichen Gig einer Band, die zumindest äußerlich (trotz des schaurigen Bandlogos) nicht gerade die gängigen Klischees bedient, aber durchaus gut arrangierte Stücke im Talon hat, wenngleich sich meine Begeisterung für solch artige Musik bekanntermaßen sehr in Grenzen hält.


Hutti
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Beitrag vom 20.09.2003
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