STONE SOUR  
30.06.2003 @ Planet Music

SLIPKNOT, das Neun-Mann-Monster, das in den letzten drei Jahren vom Underground-Tip zur mittlerweile angesagtesten Band geworden ist, ist ja bekanntlich nicht sehr aktiv.
Das letzte Konzert ihrer „Iowa“-Tour war letztes Jahr im Zuge des „2 days a week“ Festivals in Wiesen, seit dem ist es still geworden um die Band.
Nicht aber um ihre Members, Ausnahmedrummer Joey Jordison griff bei seinem Projekt MURDERDOLLS mit kräftiger Unterstützung von Tripp Eisen (STATIC-X) in die Saiten, und Sänger Corey hat gemeinsam mit Gitarrist Jim Root seine alte Band STONE SOUR wieder ins Leben gerufen.
Die MURDERDOLLS waren ja bekanntlich vor kurzem Support von IRON MAIDEN, und wie der Zufall es so wollte gastierten Corey und Jim 22 Tage später ebenfalls in Wien.
„The Voice of SLIPKNOT“ wie es auf zahlreichen Plakaten angekündigt war und seine Mannen hatten das Pech an einem Montag im Hochsommer zu spielen. Trotzdem haben sich recht viele Leute im Planet Music eingefunden um die Band aus Iowa zu hören.
Als Vorprogramm wurde ein DJ auf die Menge losgelassen, der bald alleine im Saal des Planet Musics war. Viele Besucher, darunter auch ich, zogen es vor die verbleibende Stunde im Freien bei einem kühlen Getränk zu verbringen. Wieso kein Local Support engagiert war, ist fraglich. Es hätte mehr als genug Bands gegeben die sich den A**** aufreissen würden um vor STONE SOUR zu spielen (kommt gut in der Bandbio).
Um 21 Uhr ging's dann los. Das erste Drittel vom Planet Music war relativ dicht gedrängt, danach hatte man mehr als genügend Platz - ich schätze, daß so an die 300 anwesend waren.
Mit „Get inside“ wurde das Konzert eröffnet, es wurde in den ersten Reihen zwar gebangt, aber die Stimmung insgesamt war eher gemütlich. Nur ein Stagediver schaffte es auf die Bühne.
In der darauf folgenden Stunde wurde eigentlich das komplette Debutalbum von STONE SOUR rauf und runter gespielt: „Orchids“, „Blother“, „Take a Number“, „Monolith“ sowie drei neue Songs, die es nicht auf das Album geschafft haben.
Die alten Songs klangen natürlich rockiger und etwas „dreckiger“ als auf CD, wobei der Sound sehr gut war. Der eigene Tontechniker hat sich bezahlt gemacht.
Ohne große Unterbrechung ging es Song um Song weiter ehe die Zeit für die Ballade „Bother“ kam. Dank diesem Song, schafften es STONE SOUR wochenlang in den US-Charts zu bleiben und ihre Verkaufszahlen ordentlich nach oben zu schrauben. Bis zu 50000 Stk./Woche waren die Spitzenwerte.
Somit waren die (meisten) Zuschauer auf diese Darbietung gespannt.
Mit ein paar Country-Riffs begann Corey sein Soloprogramm, während sich seine Bandkollegen Backstage einige Getränke gönnten. Neben „Bother“ stimmte Corey mitten im Song kurz „Welcome home (Sanitarium)“ von METALLICA an, was bei den meisten Zuschauern für Verwunderung sorgte, die aber bald verflog als die Country-Riffs mit den ungewöhnlichen Breaks und „Hey“-Rufe kamen.
Der Mann versteht sein Werk als Entertainer voll und ganz.
Nach dieser Solovorstellung geigten STONE SOUR für weitere 30 Minuten auf und nach über einer Stunde war der Gig zu Ende.
Ein netter, gemütlicher, aber heisser Sommerabend. Eine Band die Spaß am Spielen hat, egal vor wie vielen Leuten, zwei Superstars ohne jegliche Starallüren, und ein Sänger namens Corey Taylor der wohl dem letzten Skeptiker bewiesen hat, daß er SINGEN kann und sich mit STONE SOUR eine solide musikalische Existenz neben seinem Hauptprojekt SLIPKNOT geschaffen hat.


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Marin
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Beitrag vom 03.07.2003
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