THERAPY?   SINCERE   EXILIA  
27.05.2003 @ Planet Music

Da ich wieder einmal zu spät im Planet ankam um die erste Vorgruppe EXILIA zu sehen, gibt es darüber auch nicht allzu viel zu berichten. Aber wie konnte ich auch annehmen, dass die Band um dreiviertel neun schon fertig ist? Von den zu dieser Zeit spärlich anwesenden Konzertbesuchern wurden sie mir als Mischung zwischen DIE HAPPY und GUANO APES beschrieben. Naja, da hab ich wohl wirklich nicht allzu viel verpasst (ich warte schon auf eure Hassmails wegen dieser Aussage). Aber am ersten Forestglade-Tag in Wiesen bietet sich nochmals die Gelegenheit, EXILIA live zu sehen, an.

Die Jungspunde SINCERE aus Antwerpen rockten kurz nach neun los und spätestens nach ihrem Hit „Killerboys on Acid“ (wahrscheinlich vielen bekannt vom "Anatomie 2"-Soundtrack) hatten sie die ersten Reihen des Planets auf ihrer Seite. Da wieder der berühmt berüchtigte Planet Music-Sound herrschte, sind laut und krachig leider die einzigen Worte, die mir dazu einfallen. Aber hey, gibt es überhaupt schlechte belgische Bands? Mit einem gelungenen NIRVANA-Cover („Territorial Pissings“) beendeten sie ihr Set um ihren Merchandise-Verkauf anschließend noch selbst zu regeln. Unbedingt das Album „Darkside Escort Service“ anchecken!

Gegen 22:20 betrat dann DIE Live-Band schlecht hin, THERAPY?, die Bühne und legte mit „Hey Satan you rock“ vom neuen Album „High Anxiety“ gleich in gewohnter Manier los. Spätestens beim dritten Song, „Nowhere“ vom ´Troublegum´ Album rastete die Crowd im mittlerweile sehr gut halb gefüllten Planet aus und die ersten Crowdsurfer wurden durch die Lüfte geschleudert. Es folgten „Stories“ vom 'Infernal Love’ Album und „If it kills me“, die neue Singleauskopplung des aktuellen Albums. Beim anschließendem Geburtstagsständchen für die Merchandise-Stand-Verkäuferin sangen die Fans mit – immerhin bot sich dadurch doch erstmals die Chance zum Luftholen und Schweiß von der Stirn wischen. Andy schien sehr gut gelaunt zu sein: er plauderte mit dem Publikum, machte Witze und stimmte sogar – als Homage an Wien - die ersten Takte von „An der schönen blauen Donau“ an. Eine echt interessante Interpretation mit der verzerrten Gitarre.
Knüppeldick ging es mit „Die laughing“, „Trigger Inside“ und dem IGGY POP & THE STOOGES-Cover „I wanna be your dog“ weiter. Verschnaufpausen gegen null tendierend. Ein Highlight jagte das andere. Beiläufig sollte auch erwähnt werden, dass sie nun mit Neil Cooper wohl den besten Schlagzeuger ever gefunden haben, der auf dieser Europa-Tour debütierte. So wurde „Potato Junkie“, das wohl einzige THERAPY? Lied mit Schlagzeugsolo, gekonnt gemeistert. Und schon war eine Stunde verflogen und THERAPY? verabschiedeten sich von der Bühne. Den Zugaberufen der aufgebrachten Menge fordernd beugten sie sich ihrem Schicksal und starteten mit dem von HÜSKER DÜ gecoverten „Diane“ in die Zugaben-Viertelstunde. Dank Martin McCarrick wieder einmal die genialere, vom verzerrten Cellosound, begleitete Version. Ach, da wurden wieder Erinnerungen wach...
Mit „Knives“ riss es einen danach wieder in die Realität zurück und mit „Screamager“ von ihrem wohl besten Album ‚Troublegum’ beendeten sie den Gig. Ein weiteres Mal wurde bewiesen, dass THERAPY? trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihres baldigen 15jährigen Bestehens zu den wohl derzeit besten Live-Bands zählen. Davon werden sie uns erneut am Forestglade-Samstag in Wiesen überzeugen.

www.therapyquestionmark.co.uk
www.sinceremusic.com
www.exilia.de


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Stiga
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Beitrag vom 05.06.2003
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