TODAY IS THE DAY   CHARGER   CLOSER THAN KIN  
26.05.2003 @ Arena

Schon ab CLOSER THAN KIN war mir klar, dass es wohl ein Fehler gewesen war die Ohropax nicht mitzunehmen.
Auch wenn sie ihre Musik "HorrorCore" nennen, horrormässig war es dann eigentlich gar nicht, viel mehr wütend, aggresiver Hardcore, randvoll mit (negativen) Emotionen. Das führte, bedingt auch durch die für fünf Personen doch etwas kleine Bühne, zu so manchem Fußtritt.
Die auf dem ersten Longplayer der Band "The Machineries of Breath" (produziert übrigens von TODAY IS THE DAY Sänger und "gutem Freund" der Band Steve Austin) gut funktionierende Mischung aus geschrienen und melodischen Vocals von Sänger Nick Principe, ging Live leider im Lärm unter, schade. Schade auch, dass das Set so kurz war und CLOSER THAN KIN nur so wenig Publikum (das noch dazu nicht sehr bewegungsfreudig war) hatten. Dennoch, die Show war mitreißend, die Mischung aus Hardcore, Punk und einer Prise Metal konnte überzeugen und auch der kurze Ausflug des letzten Songs in das Reich der schönen Melodien war nicht peinlich sondern gelungen.

Die zweite Band des Abends, CHARGER aus dem vereinigtem Königreich, waren eine ziemlich positive Überraschung. Fünf Leute, die sehr viel Zeit ihres viel zu kurzen Auftrittes mit dem Rücken zum Publikum spielten (ausgenommen drummer...). Nun ja, bei den Gitarren ja noch zu verstehen, feedbacks usw., aber auch der Sänger präsentierte uns geraume Zeit nur seinen Rücken... Tat der ganzen Sache aber nichts Übles an. CHARGER präsentierten sehr feinen doom/stoner metal, erinnern an Bands wie IRON MONKEY oder KYUSS, jedoch nie als Kopie. Die Qualitäten erkannte man unter anderem auch daran, dass eine Note, welche eine gute Minute gespielt wurde, nicht langweilig wurde. Weil sie einfach so fett ist! Literweise Schweiss auf der Bühne und ein Bassist der, wenn er mal sein Gesicht blicken lies, einen absolut irren Blick drauf hatte, gaben dem Auftritt von CHARGER noch sowas wie den letzten Schliff. Zum Abschluss des Auftritts noch ein paar Gitarren gegen die amps lehnen, dann einfach der Abgang. Hier beendete der Tontechniker das Konzert. Sehr fette Geschichte war das...
Leider war die kleine Halle der Arena beim CHARGER Auftritt nur sehr spärlich gefüllt. Schade. CHARGER, eine Gruppe die man sich wohl genauer anschauen kann.

Headliner dieses Abends waren TODAY IS THE DAY. Und, ich bereue es, es fiel mir auf den Kopf, dass ich mir für Ewigkeiten nichts Neues von TODAY IS THE DAY beschafft habe. Das letzte Stückchen Vinyl bei mir zu Hause trägt den Namen „Willpower“ und ist ein Stück Noise - Geschichte aus dem Jahre 1994...
Der heutige Auftritt von TODAY IS THE DAY hatte nicht mehr viel mit dem Damaligen zu tun. Gefasst war ich auf einen gemütlichen Noise - Rock Abend, was wir bekamen war ziemlich brutaler, kranker... nun ja, ... Death - Noise? TODAY IS THE DAY machten Quantensprünge im Krachrock, soweit dass da nicht mehr viel überblieb. Die feedbacks hielten sich in Grenzen, statt dessen gab es Geknüppel und vocals, die zwischen Hardcore und Death schweben. Ach ja, nicht zu vergessen ein paar „Balladen“ zwischendurch, so zum Runterkommen... Dazwischen immer wieder schnelle Riffs, Schweiss von der Bühne und Sänger Steve Austin, der sich permanent die Seele aus dem Leibe schrie.

Zum Schluss des Konzertes machte uns Steve Austin noch darauf aufmerksam, dass er, obwohl Amerikaner, mit den politischen Entscheidungen seiner Heimat in letzter Zeit so ganz und gar nicht d’accord geht. Sein Kommentar: „Fight the war, always“, wir versuchens...


Doris
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Beitrag vom 27.05.2003
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