BOLT THROWER   BENEDICTION   FLESHCRAWL   CEPHALIC   
18.01.2002 @ Alter Schl8hof

Fast exakt genau 3 Jahre nachdem BOLT THROWER zum letzten Mal die verschlafene Kleinstadt Wels beehrten, betraten sie also wieder Welser Boden, um einmal mehr die Wände des Schl8hofes zum Erschüttern zu bringen. Im Gegensatz zu 1999, als CROWBAR und TOTENMOND als Supportacts engagiert wurden, stand dieser Abend ganz im Zeichen des Todesmetalles.

Den Anfang machte an diesem Freitag die lokale Vorgruppe CEPHALIC, die mit Roman (Git.) und Lukas (Dr.) auch zwei AMORTIS-members in ihren Reihen hat und aus dem Großraum Linz und Umgebung stammt. CEPHALICs musikalische Berufung ist (das ESOPHAGUS-Shirt des Bassisten lies es bereits erahnen) brachialer Death Metal der komplexen Art , und trotz nicht optimal Soundbedingungen lieferten sie einen ordentlichen Gig ab, der aber leider mit viel zu wenig Resonanz seitens der Audienz belohnt wurde. Neben den für Liebhaber des anspruchsvollen Death Metal-Kost sicherlich interessanten Songmaterial (von deren Album "The Inquest"),fiel das Quartett auch durch ungewohnt humorvolle bzw. sarkastische Zwischenansagen ihres Frontgrunzers auf.

Es folgten die Süddeutschen von FLESHCRAWL, die im 15. Jahr ihres Bestehens kürzlich ein neues Album namens "Soulskinner" auf den Markt brachten, welches auch ausführlichst in Form von Songs präsentiert wurde. Die Deutschen sind ihren Stil, den man als brutalen Old-School-Death Metal kategorisieren kann, immer treu geblieben. Daher bekamen die Fans auch an diesem Abend, was sie von FLESHCRAWL erwarten konnte. Eine solide Ladung Death Metal der traditionellen Art. Leider wurden FLESHCRAWL auch nicht unbedingt mit einem sehr guten Sound ausgestattet, was aber deren Fans nicht davon abhielt, die Häupter kräftigst zu schütteln, und sich an den Songrepertoire der Deutschen zu erfreuen.

Weiter ging`s mit alten Bekannten: BENEDICTION from UK nämlich, welche nicht zum 1. Mal die Bretter des Schl8hofes enternten, und die Anhängerschaft mit einer annehmlichen Show, die alte wie neuere Songs ("Grind Bastard"; "This graveyard earth; "Diary of a killer") enthielt, zu beglücken. Der neue Sänger, David Hunt, der bekanntermaßen den zum Headliner dieser Tour abgewanderten Dave Ingram ersetzt, machte sein Sache auch recht passabel, und somit konnte von einer gelungenen Vorstellung gesprochen werden, die mit einem dem kürzlich verstorbenen DEATH-Mastermind Chuck Schuldiner gewidmeten Song würdig abgeschlossen wurde.

Nach der obligatorischen Umbaupause, kündigte ein längeres Intro, das von einer (akustischen) Explosion gefolgt wurde, den Gig von BOLT THROWER an. Und diese konnte wieder auf vollster Linie jeden Zweifler davon überzeugen, dass sie zweifellos zu den besten Death Metal-Gruppen des ganzen Erdballs zu zählen sind, und längst ihren eigenen Stil im Bereich des Todesmetalls kreiert haben. So auch an diesem Tag: Mit unglaublicher Wucht und Intensität bolzte sich die Mannschaft um Bassistin Jo Bench gnadenlos durch ihr Set, das sich natürlich aus Songs der gesamten Schaffensperiode zusammensetzte ("Mercenary"; "For victory" etc.). Dave Ingram gelang es mit seinen Animationen das Publikum noch mehr aus der Reserve zu locken , so dass die Stimmung im Saal als erfreulich euphorisch und durchaus ansprechend dargestellt werden kann. BOLT THROWER konnten einmal mehr eindrucksvoll belegen, dass sie nicht nur im Death Metal-Bereich zu den besten Livebands überhaupt zu zählen sind.

Fazit: Nach langer Zeit wieder einmal ein ordentliches Metalkonzert im Schl8hof, das auch den entsprechenden und verdienten Anklang fand.


Hutti
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Beitrag vom 25.02.2002
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